M-V – Zwischen lautem Knall und schönen Zahlen

Neues und Altes im Nordosten

Nun wurde es also weggesprengt, das 1974 eröffnete Müritz-Hotel in Klink. Rund 20000 Tonnen Bauschutt blieben übrig. Der ganze sinnfreie „Spaß“ kostete 2,5 Millionen Euro. Bis 2020 soll etwas Neues an fast gleicher Stelle entstehen. Was wohl? … Ein Hotel!

Tja, so innovativ, wie unsere heutigen Kapitalisten müsste man sein. Alte Ideen aufgreifen, neue Verpackung her und das Gleiche teuer weiter verkaufen oder vermieten. Das ist „der Fortschritt“.

Oft genug gibt es für irgendwelche Baulichkeiten ja staatliche Subventionen und wenn nicht, sind es nützliche Abschreibungsobjekte. Ist mit so etwas Historie, Nostalgie oder gar Sympathie verbunden, dann ist das völlig irrelevant. Nur der Profit zählt.

Lauter Knall und viel Schutt

Tja, mit einem lauten Knall fiel das Müritz-Hotel in sich zusammen und 20000 Tonnen Bauschutt blieben. Dann wollen wir mal nicht hoffen, dass die Deutschland AG auch irgendwann mit einem lauten Knall zusammenbricht, da dürften nämlich weit mehr als 20000 Tonnen Schutt übrig bleiben – und wer soll den ganzen Kram dann wegräumen. Hinterher will es doch immer keiner gewesen sein…

Eine rüber ziehen

Apropos „Knall“ und „Fallen“. Das erinnert auch noch ein wenig an die Bundestagswahl. SPD, CDU und CSU leiden noch immer am „Knall-Trauma“ und am Zerfall der Großen Koalition. Der Ex-SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann brachte aber selbige nun wieder ins Spiel, nachdem seine Nachfolgerin Andrea Nahles und sein (Noch-)Chef (?) Martin Schulz eben diese ausschlossen. Hoffentlich gibt es nun nicht von Andrea Nahles eine „in die Fresse“?! Was erst der Union angedroht wurde, könnte auch Schule in den eigenen Reihen machen… Wer nicht spurt, kriegt eine rüber gezogen! Willkommen im politischen „Circus maximus“ in Berlin.

Hurra, die Arbeitslosen schwinden

Ja, wenn die Prozente nicht stimmen, liegen die Nerven blank. Dafür schwinden ja die Prozentzahlen im Hinblick auf die Anzahl der Arbeitslosen in Deutschland, auch in M-V. Nur noch 7,8 Prozent sind ohne Arbeit oder ohne etwas, was heutzutage als Arbeit durchgeht. Nämlich: Verbeamtetes Fingerhakeln, Mikado und Aktenschieben. Ringelpitz in gemeinnützigen Vereinen. Großspuriges Gehabe bei Empfängen mit Speis und Trank.

Dass die Statistik „hinten und vorne“ nicht stimmen, da ganze Menschengruppen heraus gerechnet wurden, viele gerade mal nur auf ihren Mindestlohn oder ihren Lohn gar aufstocken müssen, spielt dabei keine Rolle. Auch nicht die Zunahme von eng befristeten Arbeitsverträgen, Teilzeitverträgen und der Zeitarbeit nicht…

So kann man sich die Realität auch schön rechnen.

Ausgestellt und abgestellt

Übrigens: Gerade eröffnete die Ausstellung „Blutiges Gold – Macht und Gewalt in der Bronzezeit“ im Archäologischen Freilichtmuseum in Groß Raden  – zur Erinnerung an die große Schlacht vor über 3200 Jahren im Tollensetal.

Dann stellt sich dann die Frage: Warum gibt es nicht bald die Ausstellung „Land ohne Köpfe – Ohnmacht und Selbstfindung im Schweriner Schloss 2017“ – dort, wo die Zukunft schon heute gemacht wird, wie Prof. Dr. Honigtau-Bunsenbrenner von der wissenschaftlichen Forschungsstelle der „Muppet Show“ wohl sagen würde…

Marko Michels

Foto (Michels)