Meerestechnik und Maschinenbau mit Technologiepreis ausgezeichnet
Zwei innovative Unternehmen aus den Bereichen Meerestechnik und Maschinenbau teilen sich dieses Jahr den LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Wirtschaftsminister Harry Glawe sowie Claus Ruhe Madsen, Präsident der IHK zu Rostock, haben den mit 10.000 Euro dotierten Preis am 11.Dezember 2017 vor mehr als 100 Gästen in der IHK zu Rostock übergeben.
Die Firma Kraken Power GmbH aus Bentwisch und das Maschinenbauunternehmen SCHOTTEL GmbH aus der Hansestadt Wismar wurden mit dem Technologiepreis 2017 ausgezeichnet. „Erfolgreich umgesetzte Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeit sind ein Aushängeschild für Mecklenburg-Vorpommern. Durch ihre herausragende Arbeit belegen beide Preisträger, wie aus Projekten im Ergebnis marktfähige Produkte entstehen können. Wir brauchen noch mehr Forschung und Entwicklung im Verbund für die erfolgreiche Umsetzung von Innovationen in eine wirtschaftliche Nutzung. Das schafft Arbeit im Land, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und kurbelt vor allem das überregionale Geschäft an“, forderte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.
„Beide Unternehmen konnten sich dieses Jahr mit ihren Entwicklungen durchsetzen. Beide Preisträger stehen heute exemplarisch für den Entwicklungs- und Innovationsgeist in der Industrie in Mecklenburg-Vorpommern. Mit ihren Produkten haben sie den Weg in die weltweiten Märkte geschafft. Mit dem LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern wollen wir Unternehmen im ganzen Land ermutigen, öfter über den Tellerrand zu blicken, neue Verfahren und Produkte zu entwickeln und in den Markt bringen“, so der Präsident der geschäftsführenden IHK zu Rostock.
Kraken Power GmbH wurde für ein innovatives Antriebs- und Batteriesystem für Tauchroboter ausgezeichnet. Die druckneutralen Systeme können in bis zu 6.000 Meter Meerestiefe eingesetzt werden. Sie verwenden eine neuartige Druckkörper- und fluidfreie Technologie für den Einsatz von mechanischen, elektrischen und elektronischen Unterwassersystemen (Tauchrobotern). Für Forschungszwecke, aber auch für die Öl- und Gasförderung in der Tiefsee können sie eingesetzt werden.
Der Einsatz elastischen Materials, das die inkompressiblen Komponenten umschließt, hat zu einer deutlichen Kostensenkung gegenüber druckfesten Systemen geführt. „Das Unternehmen entwickelt sich zu einem Spezialisten für Unterwassertechnologien. Dabei setzt die Kraken Power GmbH vor allem auf das Exportgeschäft in einem spannenden Wettbewerbsumfeld“, so Wirtschaftsminister Glawe.
Das Maschinenbauunternehmen SCHOTTEL GmbH mit der Niederlassung Wismar wurde ausgezeichnet aufgrund einer hocheffizienten Neuentwicklung im Bereich Zahnradantrieb. 20 Prozent Leistungssteigerung können dank einer innovativen und optimierten Zahnlückengeometrie erreicht werden. Damit ist es Grundlage für effizientere Schiffs- und Flugzeugantriebe sowie leistungsstärkere Industrieantriebe.
Im Vergleich zu einer konventionellen Kegelradverzahnung bieten HTG®-Getriebe eine höhere Präzision und Sicherheit, was sich positiv auswirkt auf Leistung, Effizienz und Lebensdauer. So lassen sich beispielsweise Betriebskosten und Treibstoffkosten senken. Erfolgreich eingesetzt wird die prämierte Technologie bereits auf Viking-Flusskreuzfahrtschiffen und norwegischen Fähren.
Derzeit bauen die MV Werften in Wismar zwei Flusskreuzfahrtschiffe mit HTG®-Antriebstechnologie. Claus Ruhe Madsen: „Mit dieser Entwicklung und Markteinführung zeigen sich Erfolge dank enger Kooperation mit der Uni Rostock, der TU Dresden und der FH Koblenz. Die Entwicklung des HTG®-Zahnrades ist ein Erfolg der engen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und steht exemplarisch für die Bemühungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern, über solche Kooperationen weltweit erfolgreiche Produkte in Mecklenburg-Vorpommern herzustellen.“
„Vor allem im Schiffbau sind innovative Technologien gefragt, die hocheffizient und wirtschaftlich sind. Die SCHOTTEL GmbH hat sich über die Jahre einen hervorragenden Namen vor allem auch über die Landesgrenzen hinaus als Entwickler und Produzent sowie im Vertrieb von Antriebsanlagen für Schiffe gemacht“, sagte Wirtschaftsminister Glawe.
Erstmals wurde zum Landestechnologiepreis zusätzlich ein Sonderpreis Digitalisierung vergeben. Der von der BMV Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH gestiftete Sonderpreis ist dotiert mit 2.000 Euro. Er geht an die JAKOTA Cruise Systems GmbH aus Rostock. Das Terminal-Monitoring mit ETD by FleetMon überzeugte die Jury. Der FleetMon ist eine vollintegrierte Dienstleistung zum Erkennen des Betriebszustands eines Seeterminals anhand von AIS-Daten. Dadurch kann die Verweildauer der Schiffe am Kai in Echtzeit ermittelt und die erwartete Abfahrtszeit (ETD) bestimmt werden. Claus Ruhe Madsen lobte: „Welche Möglichkeiten die Digitalisierung bietet, zeigt sich hier an der Kaikante.
Aktuelle Daten können von jedem Ort der Welt kontrolliert werden, was dazu führt, dass Störungen im Terminalbetrieb frühzeitig erkannt werden. Unternehmen, die digital, vertikal und horizontal denken, werden für ihren Mut belohnt, neue Wege aufzuzeigen.“
„Intelligente Lösungen im Bereich der Digitalisierung sind ein wachsender Markt. Das Unternehmen setzt mit seiner Innovation neue Maßstäbe über den Betriebszustand eines Terminals. Das erleichtert die Zusammenarbeit für Auftraggeber und Auftragnehmer. Logistische Abläufe lassen sich so noch besser planen. Das ist eine hervorragende Idee aus Mecklenburg-Vorpommern, die in vielen anderen praktischen Bereichen der Wirtschaft seine Anwendung finden kann“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.
Seit 2003 vergeben das Wirtschaftsministerium und die drei Industrie- und Handelskammern des Landes jährlich den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“. Unter Schirmherrschaft des Wirtschaftsministers des Landes werden Unternehmen und Wissenschaftler für neuartige Innovationen in Form von Produkten, Verfahren und technologischen Dienstleistungen ausgezeichnet. Ein Ziel ist es, Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse intensiver in die Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern einzubringen.
Pressemitteilung / Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit M-V