Landtag debattiert zu Wadan-Werften

Seidel fordert konstruktive Zusammenarbeit

JSWirtschaftsminister Jürgen Seidel hat die Fraktionen im Schweriner Landtag bei der Bewältigung der Werftenkrise zu einer konstruktiven Mitarbeit aufgefordert. „Egal ob Kritik, Hinweis, Vorschlag oder Mitwirkung. Den Unternehmen und vor allem den Mitarbeitern hilft nur konstruktives, zielorientiertes Arbeiten“, sagte Seidel am Mittwoch in der aktuellen Stunde zur Zukunft der Wadan-Werften.

„Das gegenwärtige Umfeld ist schwierig, die Probleme sind gewaltig. Jeder Profilierungsversuch, jedes populistische Gehasche um vermeintliche öffentliche Anerkennung macht alles nur schwerer.“ Am Vorabend hatte Seidel den Wirtschaftsausschuss des Landtages erneut über die Entwicklung, Verhandlungen und Gespräche im Zusammenhang mit den Wadan-Werften  unterrichtet.

„Mecklenburg-Vorpommern steht unverändert vor der Herausforderung, seine wirtschaftliche Basis zu verbreitern. Ziel muss es sein, unsere Industriestandorte zu sichern und auszubauen“, sagte Seidel.

WWe„Hierzu gibt es trotz und gerade wegen der aktuell erschwerten Rahmenbedingungen des weltweiten Umbruchs der Finanz- und Realwirtschaften keine Alternative. Praktisch gesehen ist es erforderlich, ein „Programm Schiffbaukonsolidierung Mecklenburg-Vorpommern“ zügig umzusetzen.“

„Es geht nicht nur um Konsolidierung des eigentlichen Schiffbaus“, sagte Seidel, „es geht um Meerestechnik im weitesten Sinne, wie z. B. Regenerative Energien oder maritime Sicherheits- und Umwelttechnik. Dies wird eine Aufgabe im Rahmen der Überarbeitung des dem Landtag zugeleiteten Konzeptes „Zukunftsperspektiven der maritimen Industrie in Mecklenburg-Vorpommern“ sein.

Die Landesregierung tut alles rechtlich mögliche und volkswirtschaftlich verantwortbare zur Konsolidierung der maritimen Industrie des Landes.“

„Vorrangige Ziele bei den Werften in Warnemünde und Wismar sind die Fortführung laufender Arbeiten insbesondere an den Ro-Pax Fähren, die Schaffung der Voraussetzungen für einen Neustart und die Gewinnung geeigneter Investoren mit tragfähigem Unternehmenskonzept“, sagte Seidel.

Seidel betonte die Bedeutung der maritimen Industrie für Mecklenburg-Vorpommern, darunter 260 Zuliefererbetriebe. „Wir wollen die Kernindustrie des Landes erhalten und die Zukunft der vielfältigen Zuliefererlandschaft sichern.“

Neben Gesprächen des Insolvenzverwalters mit Zulieferern gebe es eine enge Zusammenarbeit mit der Maritimen Zulieferer Allianz MV (MAZA). Seidel verwies auf die bereits bestehende Arbeitsgruppe im Wirtschaftsministerium, die mit Beratern, Förderinstituten und Netzwerken die Situation der unterschiedlich betroffenen Unternehmen analysiert.

„Den vorhandenen Instrumenten Landesbürgschaft, Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbank und zinsverbilligte Darlehen des Landes bis 200.000 Euro wollen wir ein weiteres hinzufügen“, sagte Seidel. „Mit Beteiligungsleistungen der Banken sollen zinsverbilligte Darlehen des Landes bis zu 500.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.“

Die entsprechende Änderung der Richtlinie ist innerhalb der Landesregierung abgestimmt und auf dem Weg in den Begleitausschuss, der auf seiner Sitzung am 25.6. darüber entscheiden soll.

F.: 1.Wirtschaftsministerium. / 2./3.M.Michels