Kinderlachen in alten Mauern

Diakoniewerk Neues Ufer weiht integrative Kita in Crivitz ein

Neues Leben im alten Predigerwitwenhaus in Crivitz: Nach einjähriger Modernisierung konnte das Diakoniewerk Neues Ufer das markante Fachwerkhaus an der Crivitzer Kirche seiner neuen Bestimmung übergeben. Die Evangelische integrative Kindertagesstätte Crivitz hat das Gebäude bezogen. Künftig spielen und lernen hier 45 Kinder, darunter auch vier Kinder mit besonderem Förderbedarf.

Bereits im September 2006, nahezu zeitgleich zum Modernisierungsbeginn, hatte das Diakoniewerk Neues Ufer die Evangelische Kita Crivitz eröffnet. „Wir haben auf den Bedarf reagiert – wir hatten viele Anfragen von Eltern, die sich bereits zu diesem Zeitpunkt eine Evangelische Kita in Crivitz für ihre Kinder wünschten“, erklärt Kita-Leiterin Silke Dingler. Silke Dingler hat zuvor im Montessori-Kinderhaus in Schwerin gearbeitet und neben dem Montessori-Diplom unter anderem auch eine Fortbildungen in Psychomotorik erfolgreich abgeschlossen. Bereits jetzt sind alle 45 Plätze der Kita belegt. Es ist die fünfte integrative Kita des Diakoniewerks Neues Ufer, das Träger von sechs weiteren Kindertagesstätten in Schwerin und im Umland ist.

Das alte Predigerwitwenhaus in der Kirchenstraße bietet nun beste Bedingungen für das gemeinsame Aufwachsen von Kindern mit und ohne Behinderung: Große Gruppenräume mit vielen Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten, ein zentraler Raum für den gemeinsamen Tagesbeginn im Morgenkreis und ein Spielplatz als grüne Oase am See stehen den Kindern zur Verfügung. Für ausgiebige Turnstunden und die Therapie der Kinder mit Behinderung können auch die Räume im Therapiehaus Crivitz genutzt werden. Mehr als 550.000 Euro hatte das Diakoniewerk hier investiert – 30.000 Euro davon aus Städtbau-Fördermitteln. Selbstverständlich ist die Kindertagesstätte offen für alle Kinder unabhängig von Kirchenzugehörigkeit oder Nationalität.

Die Einweihungsfeier war ein besonderes Ereignis und das gleich in mehrfacher Hinsicht: Für das Diakoniewerk Neues Ufer, das es geschafft hat, aus dem mehr als 250 Jahre alten, maroden Gebäude einen schönen und zweckmäßigen Ort des Spielens und Lernens für Kinder zu machen. Für Pastor Rainer Höpfner, der das Projekt vorangetrieben hatte und für den die Andacht hier eine seiner letzten offiziellen Handlungen im Crivitzer Pfarramt war – er wird am 9. September seine letzte Predigt gegenüber in der wuchtigen Backsteinkirche halten. Aber auch für den ehemaligen Schweriner Domkantor Wolfgang Petersen und seine Schwester Elisabeth Göpelt, die das Haus, in dem ihre Eltern ihren Ruhestand verbracht hatten, kaum mehr wiedererkannten. Beide überreichten der Kita-Leiterin Silke Dingler ein Buch mit Texten und alten Fotografien zu diesem geschichtsträchtigen Ort.

Pastor Rainer Höpfner betonte in seiner Andacht, dass nun Zukunft wachse in den alten Mauern – Zukunft für Crivitz und Zukunft für die Gemeinde. Kinder, so sagte er, seien das Wichtigste und es sei gut, dass die
Politik Rahmenbedingungen geschaffen hätte, die den Aufbau neuer Kindertagesstätten erlaube. Höpfner lobte insbesondere den integrativen Ansatz der Kindertagesstätte.

Auch Vertreter von Landkreis und Gemeinde zeigten sich zufrieden mit den Entschluss des Diakoniewerks genau dieses zentrale Gebäude der Stadt zu einer Kita zu machen.

In der Bauausführung kamen vorwiegend Firmen aus der Region zum Zuge. Stellvertretend für alle am Bau Beteiligten wünschten Architekt Frank Albers und Installateurmeister Paul Freitag in ihren Grußworten Kindern und Erzieherinnen alles Gute hier im Haus.

Thomas Naedler