Jagdschloss Granitz mit neuer Ausstellung – Schröder: Schlösser sind unsere Schätze

Am heutigen Freitag wurde im Jagdschloss Granitz (Landkreis Rügen) die neue Dauerausstellung mit einer Vernissage eröffnet.

Die Ausstellung ist eine Koproduktion der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern und des Pommerschen Landesmuseums. In sechs Räumen werden auf einer Fläche von 200 Quadratmetern Kunstwerke und mediale Präsentationen sowie Architektenentwürfe und -modelle gezeigt. „Die Schlösser und Herrenhäuser gehören zu den großen Schätzen unseres Landes. Umso schöner ist es, wenn ihre bauliche Erhaltung mit einer sinnvollen Nutzung verbunden ist. Dafür ist das Jagdschloss Granitz ein sehr gutes Beispiel“, sagte Baustaatssekretär Sebastian Schröder bei der feierlichen Eröffnung.

Bis Ende 2009 sollen auch die drei weiteren Abschnitte der Dauerausstellung für die Besucher offen stehen. Inhaltliche Schwerpunkte werden die Tourismusgeschichte der Granitz und die Kulturgeschichte der Jagd sein. Dazu werden die im Originalzustand erhaltenen historischen Räume der Bel Étage im Obergeschoss des Schlosses ein eigenständiger Teil der Ausstellung sein.

In den vergangenen Jahren hat sich das Land Mecklenburg-Vorpommern intensiv für den langfristigen Erhalt des Schlosses eingesetzt: Für rund 7,8 Millionen Euro wurde das Ensemble aus Schloss und Forsthaus umfassend saniert. Schon das hat Granitz zu einer der wichtigsten Touristenattraktionen gemacht, die Jahr für Jahr über 200.000 Menschen anzieht. „Mit der neuen Ausstellung, einem Beschilderungssystem sowie einem neu angelegten Kulturpfad wird dieser Trend sich noch verstärken. Wie die anderen Schlösser auch gehört das Jagdschloss Granitz zu den touristischen Schwergewichten im Land“, so Schröder weiter.

Der Berliner Architekt Johann Gottfried Steinmeyer und der fürstliche Baumeister Theodor Bamberg gestalteten von 1836 bis 1852 die Schlossanlage. Bauherr war Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus. Die Idee für den repräsentativen Aussichtsturm geht auf den preußischen Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV. zurück. Der preußische Oberbaudirektor Karl Friedrich Schinkel entwarf die Pläne für die Bauausführung. Vom 38 Meter hohen Mittelturm ist eine hervorragende Aussicht möglich. Ein besonderes Merkmal ist die kunstvolle, freitragende und für ihre Entstehungszeit moderne Eisengusstreppe im Inneren des Turmes.

Das Jagdschloss Granitz wurde in seiner Geschichte vielfältig genutzt: Es befand sich bis 1944 im Besitz der Familie zu Putbus und war Jagdschloss, Wohnschloss sowie Schlossmuseum. Zeitweise bot es Kriegsflüchtlingen Unterkunft.

Die neue Ausstellung ist täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet, ab Mai 2008 von 9 bis 18 Uhr.