IT Future Fonds gestartet

Seidel: Neues Instrument soll Weiterentwicklung der IT-Branche stärken
Im Informatikcenter Roggentin (bei Rostock) ist am Donnerstag der Innovations- und Gründungswettbewerb der IT-Industrie des Landes Mecklenburg-Vorpommern gestartet. Die finanzielle Grundlage bildet dabei der neue IT Future-Fonds. „Die Etablierung dieses Instrumentes mit seiner branchenspezifischen Ausrichtung stellt in unserer Förderlandschaft eine Neuheit dar. Der IT Future-Fonds soll die Weiterentwicklung der Branche stärken“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Jürgen Seidel, vor Ort.

Die IT-Initiative Mecklen­burg-Vorpommern berät und koordiniert den Wettbewerb. Dabei werden Existenzgründer von der Geschäftsidee bis zur Etablierung des Unternehmenskonzeptes begleitet. Darüber hinaus ist in der Gründungsphase die Vernetzung und Zusammenarbeit mit bereits erfolgreichen Unternehmen innerhalb eines Branchenverbundes durch erfolgreiche IT-Spezialisten vorgesehen. Der IT-Future-Fonds ist mit den Zukunftsfondsmitteln in Höhe von 3 Millionen Euro einen zusätzlicher Förderetat. „Die maßgeblichen Zukunftsfelder entspringen entweder den Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK), hängen von ihnen ab, sind mit ihnen verbunden oder unterstützen ihre Verbreitung. Die IuK-Technologie besitzt inzwischen eine Schlüsselfunktion für Wirtschaft und Gesellschaft und hat für unser Bundesland eine große volkswirtschaftliche Bedeutung“, sagte Seidel weiter.

Die Struktur unserer Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche reicht von marktführenden mittelständischen Unternehmen bis hin zu kreativen Start-Ups. Über 14.500 Menschen haben Arbeit in den 600 Unternehmen der Branche gefunden. Flankiert werden die Unternehmen durch Lehre und Forschung an den Hochschulen, in denen sich etwa 1.000 Forscher und Studenten mit der Informations- und Kommunikationstechnologie beschäftigen.

Die Forschungs- und Entwicklungsförderung  ist im  Land neu ausgerichtet worden. „Wir haben neue Rahmenbedingungen geschaffen und die finanzielle Ausstattung unserer Programme erhöht. Neu ist auch, die zielbestimmte Ausrichtung auf den Verbundgedanken. Wir müssen und können die Vernetzung zwischen Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Unternehmen stärker ausbauen. Es geht darum, neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu ermöglichen“, sagte Seidel. Von 2007 bis 2013 stehen aus den beiden großen EU-Struk­turfonds EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) und ESF (Europäischer Sozialfonds) 155 Millionen Euro für die Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Die Koordinierung erfolgt erstmalig zentral über das Wirtschaftsministerium.

Informationen zum Wettbewerb

Das Ziel des Projektes ist die Etablierung eines Wettbewerbes zur gezielten Stärkung junger IT-Unternehmen bzw. zur Unterstützung von Vollexistenzgründungen in diesem Bereich. Antragsteller können zur Teilnahme am Wettbewerb Projektskizzen in elektronischer Form über ein Antragsportal einreichen. Pro Jahr werden mehrere Ausschreibungsrunden veranstaltet, damit gute Ideen zeitnah zu wirtschaftlicher Betätigung führen. Bestandteil jedes Antrages ist der Nachweis der gewerblichen Tätigkeit (Vollexistenz) und ein plausibler Businessplan. Die Bewertung der einzelnen Anträge erfolgt durch externe Sachverständige, die von der IT- Initiative Mecklenburg-Vorpom-mern e.V. als regionaler Branchenverband der IT-Industrie Mecklenburg-Vorpommerns berufen werden.

Die eingereichten Projektskizzen werden von externen Gutachtern und Jurymitgliedern bewertet. Dabei werden insbesondere der Innovationsgrad und die Umsetzbarkeit, der Wertschöpfungsanteil, das technische und kaufmännische Risiko, die fachliche und unternehmerische Kompetenz des Antragstellers sowie die Darstellung der Gesamtfinanzierung bewertet. Es werden pro Wettbewerbsrunde drei Preisträger ermittelt, die eine Förderung für ihr Vorhaben erhalten sollen. Die Förderung besteht in der Regel jeweils zur Hälfte aus einem nicht rückzahlbaren und einem verzinsten, bedingt rückzahlbaren Zuschuss und wird bei der Technologie-Beratungs-Instituts GmbH formgebunden beantragt. Die Zuwendung erfolgt unter Zugrundelegung der Richtlinie zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation des Landes MV.

Die IT-Initiative Mecklenburg-Vorpommern ist vor vier Jahren gegründet worden und hat mehr als 50 Mitglieder. Ihr Ziel ist die Bündelung und Koordination von Aktivitäten zur Weiterentwicklung und Vermarktung des Standortes Mecklenburg-Vorpommern.