Die Ernährungsindustrie in Mecklenburg-Vorpommern wächst und steigert die Umsätze. „Wir wollen den Vorsprung des Landes in der Ernährungsindustrie nutzen und die boomende Branche gemeinsam ausbauen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Stefan Rudolph am Mittwoch in Schwerin. Rudolph eröffnete eine Informationsveranstaltung zu den Fördermöglichkeiten für Unternehmen der Branche. Die Veranstaltung geht auf eine Vereinbarung zwischen dem Agrarmarketingverein des Landes und dem Wirtschaftsminister aus Anfang 2007 zurück.
„Die Ernährungsindustrie hat eine große Bedeutung für die konjunkturelle Entwicklung in MV“, sagte Rudolph. Im vergangenen Jahr erzielte die Branche mit 3,5 Milliarden Euro ein Umsatzsteigerung von fast sieben Prozent zum Vorjahreszeitraum. Die Branche ist nach Beschäftigten und Umsatz der größte Industriezweig im Land innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes. Der Anteil der Ernährungsindustrie am Gesamtumsatz des Verarbeitenden Gewerbes im Nordosten lag 2006 mit 33 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt von zehn Prozent.
„Die Menschen leben heute wesentlich gesundheitsbewusster als noch vor zehn Jahren“, sagte Rudolph. „Unternehmen aus dem Land setzen dann Trends, wenn sie diese dauerhaft mit Qualität bedienen.“ Gesunde Ernährung ist ein wesentlicher Bereich in der Gesundheitswirtschaft, der in MV mit den Fördermöglichkeiten des Wirtschaftsministeriums ausgebaut werden soll. „Die Unterstützung ist vielfältig und reicht von investiver Förderung bis zur Einführung neuer Technologien, ist aber immer verbunden mit der Schaffung von Arbeitsplätzen“, so Rudolph. In MV werden neun Prozent der Anbaufläche für den ökologischen Landbau genutzt, der Bundesdurchschnitt liegt bei 4,7 Prozent.
„Landwirtschaftliche Produkte müssen verstärkt in MV verarbeitet und veredelt werden, dafür gibt es Unterstützung aus dem Wirtschaftsministerium“, sagte Rudolph. Mecklenburg-Vorpommern bietet für die Ernährungswirtschaft erstklassige Voraussetzungen. Zahlreiche Unternehmensansiedlungen und Erweiterungen belegen das: Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG, Deutsche See GmbH, Ablig Feinkost GmbH, Schwartauer Werke GmbH und Oberpfälzische Konserven-Industrie, Gmyrek Fleisch- und Wurstwaren GmbH, Fruchtquell GmbH, Worlée Naturprodukte GmbH. In den rund 170 Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten der Ernährungswirtschaft des Landes arbeiten fast 15.000 Mitarbeiter.
Die Ernährungsindustrie im Nordosten hat seit 1990 rund 1,8 Milliarden Euro in den Auf- uns Ausbau von Betrieben investiert, das Wirtschaftsministerium hat dafür über 330 Millionen Fördermittel bereitgestellt. Zur Einführung neuer Technologien und Innovationen wurden in den letzten 16 Jahren 75 Projekte mit einem Zuschuss in Höhe von fast drei Millionen Euro gefördert.
Auf Initiative des Wirtschaftsministeriums hat die Ernährungswirtschaft des Landes 2000 ein überregionales Netzwerk, den Agrarmarketingverein MV, gegründet. Dieser bündelt die Aktivitäten der Branche und vertritt 63 Mitgliedsunternehmen mit rund 7.000 Mitarbeitern, die einen jährlichen Gesamtumsatz von 1,5 Milliarden Euro erwirtschaften.