„Im Schloss meiner Erinnerung“

Kunstausstellung / Künstlerstätten-Konzert mit Daniel Hope

„Im Schloss meiner Erinnerung“ nennt Barbara Camilla Tucholski ihr im Herbst 2010 erschienenes Künstlerbuch, das im Buchhandel bereits vergriffen ist. Es ist ihrem Elternhaus in Loitz gewidmet, einer Kleinstadt in Vorpommern. Dorthin lädt die Künstlerin nun zur Ausstellung vom  19. März bis 16. April 2011 von 15:00 bis 19:00 Uhr ein und präsentiert dem Besucher ein Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern können Konzertbesucher die Ausstellung und weitere künstlerische Aktionen (u.a. Klangskulpturen des Bruders Peter Tucholski) ebenfalls erleben – hier im Rahmen eines Festspielkonzerts mit Geiger Daniel Hope und dem David Orlowsky Trio am 04. August in Loitz. Das Konzert findet in der Reihe Künstlerstätten statt, die einerseits Wirkungsorte bedeutender Künstler der Vergangenheit vorstellt und andererseits Einblicke in die Lebens- und Arbeitsräume zeitgenössischer Kunstschaffender ermöglicht.

1989 kehrt die Künstlerin an den Ort ihrer Kindheit zurück, den die Familie 1953 gen Westen verlassen hat, und findet nicht nur das verloren geglaubte Haus selber, sondern auch vieles in seinem Innern unverändert wieder. Seit dieser Zeit arbeitet die Künstlerin dort. Vergangenheit und Gegenwart begegnen einander im Blick der Künstlerin, manifestieren sich in Bildern und Zeichnungen von Fluren, Zimmern, Türen, Treppenaufgängen und Lampen und sind zugleich Bilder kollektiver Erinnerung. Das Gezeichnete löst sich vom persönlichen Ursprung und lädt den Betrachter zum Blick auf die eigene Erinnerung ein. Bildraum und Realraum werden in eine Spannung zueinander gebracht – wie Vergangenheit und Gegenwart – ein Projekt deutsch-deutscher Geschichte.

Im August kommen Konzertbesucher darüber hinaus in den Genuss zweier „Klangskulpturen“ von Peter Tucholski, darunter das Objekt „Brückenbank“ – entstanden in Erinnerung an die alte Handdrehbrücke in Loitz, die im vergangenen Jahr einer modernen Brücke weichen musste. Die Bank, auf der die Loitzer Bürger über drei Generationen saßen, stand an dieser alten Brücke. Beim Sichhinsetzen auf die „Brückenbank“ erklingen Tonfrequenzen und -collagen und der Besucher erlebt eine Rückführung in vergangene Zeiten.

Musikalisch präsentieren Daniel Hope (Violine), Vincent Segal (Violoncello) und das David Orlowsky Trio das Programm Kammermusikwelten – Irische Seele. Darunter ein Auftragswerk der Festspiele MV vom britisch-amerikanischen Komponisten David Bruce, das die Melancholie und Lebensfreude der irischen Seele in sich trägt und an diesem Abend zum ersten Mal erklingt. Das David Orlowsky Trio leitet mit seiner Kammerweltmusik und Arrangements irischer Traditionals auf dieses Werk hin und zeigt, auf welch vielfältige Weise populäre Musik und Kunstmusik miteinander verwoben werden können und was sie bereits verbindet.

Karten für das Konzert, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.