Großes Interesse für Barockschloss am 1. Bothmer-Tag

Zahlreiche Besucher nutzten heute am 1. Bothmer-Tag die Gelegenheit, das sonst wegen Bauarbeiten geschlossene Schloss bei Klütz (Landkreis Nordwestmecklenburg) zu besichtigen und die Unterhaltungs- und Informationsangebote rund um Schloss und Garten zu besuchen.

„Schloss Bothmer ist wirklich etwas Besonderes. Das zeigt das große Interesse für Schloss und Garten auch während der Bauarbeiten“, sagte Baustaatssekretär Sebastian Schröder heute bei der Eröffnung des Bothmer-Tages.

Derzeit wird das Schloss denkmalgerecht saniert. In den nächsten Jahren werden das Corps de Logis (Hauptgebäude), die östliche Corniche und das östliche Kavalierhaus restauriert. Auch der Schlosspark, der Ehrenhof, die Kanäle und die Festonallee werden saniert. „Wir wollen das Schloss für alle Bürgerinnen und Bürger öffnen und ihm eine neue Zukunft geben“, so Schröder. Im Hauptgebäude soll ab 2014 eine Ausstellung gezeigt werden, in den Seitenflügeln sind Gastronomie- und Beherbergungsangebote geplant. Seit Februar 2008 befindet sich das Schloss nach gescheiterten Privatisierungsversuchen wieder in Landesbesitz. Bis 1945 war das Schloss im Besitz der Familie von Bothmer, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zunächst als Krankenhaus und später bis 1995 als Altenheim genutzt.

Schloss Bothmer wurde von 1726 bis 1732 im Auftrag des Reichsgrafen Hans Caspar von Bothmer durch den Architekten Johann Friedrich Künnecke errichtet. Der Komplex aus Schloss und Gartenanlagen bildet eine der größten erhaltenen Barockanlagen Norddeutschlands. Die Festonallee aus geschnittenen holländischen Linden, die zum Schloss führt, ist ein in Deutschland einzigartiges Gartendenkmal aus dieser Zeit. Gebäudestruktur, Fassadenaufteilung und -gestaltung orientieren sich an niederländischen und englischen Vorbildern wie dem Schloss Het Loo bei Apeldoorn, dem Buckingham Palace in London oder der königlichen Messinggießerei im Arsenal von Woolwich bei London.