Gemeinsam statt einsam

Schwerin. Für die Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung, Dr. Margret Seemann (SPD), sind generationsübergreifende Wohnmodelle zukunfts­fähige Konzepte des Zusammenlebens. Sie äußerte sich am 18.02.2008 in einer Diskussionsrunde der Friedrich-Ebert-Stiftung MV zum Thema „Wahlfamilien und altersgemischte „Freundeskreise für den Alltag“.

Seemann: „Mit mehreren Generationen und Familien unter einem Dach und trotzdem in den eigenen vier Wänden wohnen, das sind Zukunftswünsche von sehr vielen Bundesbürgern.“ Diese Wünsche seien laut Seemann verständlich. Allein die Situation von Eltern, die Kinder und Beruf vereinbaren wollen, hätten mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie stehen immer wieder vor den Fragen wie: Wer betreut das plötzlich erkrankte Kind oder holt es bei Überstunden aus der Kita ab? Seemann: „Das sind Hürden, die in unserer Gesellschaft immer noch alltäglich sind. Nur selten gibt es Unternehmen mit familien­freundlichen Arbeitsbedingungen. Kitas mit flexiblen Öffnungszeiten oder sogenannten Randzeiten stehen nicht überall zur Verfügung.“ Sie weist darauf hin, dass auch ältere Menschen Nöte und Ängste hätten, z. B. nach einem arbeitsreichen Leben keine Aufgabe mehr zu haben oder krank und allein zu sein. Die Kleinfamilie könne diese Probleme nicht lösen. Die Verbindung zu Familien­angehörigen werde häufig durch berufsbedingten Ortswechsel immer schwächer, so dass Nachbarschafts­hilfe immer wichtiger sei. „Gemeinsam statt einsam, das ist der Grundgedanke für Lebensmodelle mit Netzwerk­charakter. Generationsübergreifende Wohnkonzepte sind vielversprechende Lösungsansätze für viele unserer Alltagsprobleme“, so Seemann.