Erweiterungsbau für Staatliches Museum Schwerin zwingend erforderlich

Nach Angaben des kulturpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Torsten Koplin, hat die von seiner Fraktion initiierte heutige öffentliche Anhörung im Bildungsausschuss die Notwendigkeit eines Erweiterungsbaus für das Staatliche Museum Schwerin bestätigt.

„Die Anzuhörenden haben überzeugend dargelegt, dass eine bauliche Weiterentwicklung des Museums zwingend erfolgen muss“, erklärte Koplin am Donnerstag. Das Museum sei als kultureller Leuchtturm seit Jahren in das Blaubuch eingetragen, dem Verzeichnis national wertvoller Kulturgüter. „Wegen des zögerlichen Handelns der Landesregierung wurde es allerdings vom vierten auf den zwölften Platz herabgestuft, da es dem erforderlichen hohen Standard nicht mehr entspricht“, so Koplin. Als Beispiele nannte er die Überlastung der Depots, was eine Vergrößerung der Sammlung verhindert; nur zwölf Prozent der vorhandenen Exponate können ausgestellt werden; Räumlichkeiten für Veranstaltungen, museumspädagogische Arbeit oder Vorträge fehlen; Anforderungen an Café, Shop, Toiletten, Garderobe, Arbeitsbibliothek und Notfall-Werkstatt sind völlig unzureichend. „Es wird zunehmend schwierig, hochwertige Leihgaben zu bekommen“, so Koplin.

„Trotz mehrerer Gutachten, die einen Erweiterungsbau befürworten, trotz des großen, auch finanziellen Engagements von Vereinen und Einzelpersonen hat die Landesregierung einen Zweckbau auf der Hofseite des Museums von ihrer Prioritätenliste gestrichen“, kritisierte Koplin. Stattdessen solle räumlich entfernt ein Depot eingerichtet werden. „Die so entstehenden Transportwege würden nicht nur Zusatzkosten in Höhe von jährlich 280 000 Euro verursachen, sondern auch die Kunstgegenstände gefährden“, so Koplin. Alle kulturpolitischen, sicherheitstechnischen und ökonomischen Gründe sprechen aus Sicht Koplins für einen Erweiterungsbau am Staatlichen Museum. „Wenn die Landesregierung bei ihren Plänen bleibt, verliert das Museum auch als Magnet für Touristinnen und Touristen an Bedeutung“, warnte Koplin.

Claudia Schreyer