Erneuerbare Energien in Mecklenburg-Vorpommern

Rudolph: Wachstumsmarkt mit erheblichem wirtschaftlichem Potential

„Zukunft: Erneuerbare Energien – Wie kann Mecklenburg-Vorpommern davon profitieren?“ lautete eines der Themen einer Energiefachveranstaltung in Duckwitz (Landkreis Güstrow). Deutschlandweit rechnet man bis zum Jahr 2020 mit 400.000 Arbeitsplätzen die durch den Einsatz erneuerbarer Energien entstehen. „Die Branche entwickelt sich bei uns in Mecklenburg-Vorpommern kontinuierlich weiter. Bis 2020 werden ca. 20.000 Arbeitsplätze (Quelle: Aktionsplan Klimaschutz) entstehen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Stefan Rudolph am Mittwoch vor Ort.

„MV hat schon frühzeitig auf Erneuerbare Energien gesetzt. 45 Prozent der hiesigen Stromerzeugung erfolgt hieraus. Das klimapolitische Ziel der Bundesregierung – 30 Prozent Erneuerbare Energien am Stromverbrauch bis 2020 ist in MV bereits seit 2007 erfüllt. Er liegt in unserem Bundeland bei 55 Prozent. Es gilt die Chancen, die sich mit der Entwicklung innovativer Technologien im Bereich der Erneuerbaren Energien auftun, zu nutzen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Solarlite GmbH“, so Rudolph weiter.

Die Solarlite GmbH hatte zur Tagung nach Duckwitz (Firmensitz) eingeladen. Das Unternehmen wurde bei der Verleihung des Deutschen Innovationspreises Ende April dieses Jahres in der Kategorie Startup-Unternehmen als Finalist geehrt. Die Solarlite GmbH überzeugte mit dem Konzept, Parabolspiegel aus leichtem Kompositmaterial herzustellen und so eine Massenproduktion zu ermöglichen sowie statt Thermalöl direkt Wasser zu verdampfen. Um eine kontinuierliche Energielieferung zu garantieren kann die Parabolrinne mit Biomassetechnologien oder anderen Dampferzeugern kombiniert werden. (Weitere Informationen: http://www.solarlite.de/de_DE/produkte/index.cfm)

„Die Landespolitik schafft geeignete Rahmenbedingungen, um innovative Projekte zu unterstützen“, so Rudolph weiter. Von 2007 bis 2013 stellt das Wirtschaftsministerium aus den beiden großen EU-Strukturfonds Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Europäischer Sozialfonds (ESF) 155 Millionen Euro für die Forschung und Entwicklung zur Verfügung. „Dadurch können Forscher und Unternehmer unseres Landes  effektiver zusammenarbeiten. Ziel der Landesregierung ist daher die Steigerung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen“, sagte Rudolph.

Das Wirtschaftministerium hat erstmals einen Wettbewerb ausgelobt der neue Ideen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sucht. „Die bisherige Resonanz ist erfreulich. Bis Ende Mai wurden 49 Projektskizzen eingereicht, die von Machbarkeitsstudien bis hin zu konkreten Produkt- und Verfahrensentwicklungen reichen“, sagte Rudolph. „Die Hälfte der Bewerbungen kommt aus diesem Bereich, Maschinenbau, Biomasse und Energiemanagementverfahren stehen im Vordergrund. Der neue Ansatz ist dabei die wirtschaftsrelevante Anwendung, das ist ein Wachstumsmarkt mit erheblichen wirtschaftlichen Potentialen.“ Eine Jury wird die Bewerbungen im Sommer beurteilen.

Mit dem Konzept „Energieland 2020″ streben wir einen ökologisch und wirtschaftlich tragfähigen Mix an. Der sieht bis 2020 unter anderem eine Verfünffachung der aus erneuerbaren Energiequellen erzeugten Strommenge vor“, sagte Rudolph. Die Erzeugung soll von derzeit 2,2 Mrd. kWh auf 11,3 Mrd. kWh im Jahr 2020 steigen. Dazu gehören die Nutzung von Wind, Biomasse, Biogas, Photovoltaik und Geothermie. Im Frühjahr hat die Landesregierung zudem den Aktionsplan Klimaschutz beschlossen. Er beschreibt die Potenziale des Landes, die sich über Klimaschutzaktivitäten erschließen lassen. Darüber hinaus enthält er 55 konkrete Maßnahmen, mit denen das Land die Steigerung der Energieeffizienz, Energieeinsparung und den Ausbau der Erneuerbaren Energien betreiben wird.

MV hat im Bundesrat unlängst dafür gestimmt den Vermittlungsausschuss anzurufen, um eine moderatere Kürzung der Zuschüsse bei der Solarförderung zu erreichen. „Die vorgesehene Senkung der Förderung muss in einem für die Unternehmen zeitlich planbaren Korridor erfolgen. Sie darf aber nicht abrupt erfolgen und die Produzenten in ihrer Existenz gefährden“, sagte Rudolph.