Erfolgreiche Nachwuchsforscher aus Greifswald

130.000 Euro für Nachwuchsforscher aus Greifswald beim Venture Cup Mecklenburg-Vorpommern

GreifswaldDer junge Wissenschaftler Dr. Robert Kourist und sein Team vom Institut für Biochemie der Universität Greifswald sind Gewinner des Ideenwettbewerbs VentureCup-MV 2009 in der Kategorie Nachwuchsforscher.

Das Team hat eine Methode zur Herstellung spezieller Chemikalien für die pharmazeutische Industrie entwickelt. Der erste Preis in der Kategorie Forscher-Team geht an das Team des Diplomingenieurs Gerald Bieber vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung in Rostock. Ziel des VentureCup-MV ist die Verwertung von Forschungsergebnissen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Mecklenburg-Vorpommern.

Mit der vom Team um Dr. Robert Kourist entwickelten neuartigen biotechnologischen Synthesemethode können wertvolle Proteaseinhibitoren (Moleküle, die den Abbau von Proteinen und darüber die Vermehrung von Viren verhindern) hergestellt werden. Diese haben eine hohe Ähnlichkeit zu bekannten AIDS-Medikamenten. Sie haben ein hohes Potential als Arzneimittel gegen Retroviren.

Außerdem sind diese speziellen Moleküle als hochwertige Feinchemikalien für die pharmazeutische Industrie geeignet. Robert Kourist hat gerade auch einen Preis beim DSM Science Award North in den Niederlanden bekommen.

Die DSM ist eine der führenden Firmen der Chemieindustrie und ist vor allem auf dem Gebiet der Feinchemie mit hochinnovativen Verfahren insbesondere in der „Weißen Biotechnologie“ vertreten. Im Juli wird Robert Kourist zu einem Forschungsaufenthalt an der Keio-University in Tokio aufbrechen.

Der zweite Preis (100.000 Euro) in der Kategorie Nachwuchsforscher geht an Dr. Heike Mikschofsky vom Institut für Landnutzung, Bereich Agrobiotechnologie an der Universität Rostock. Ihr Thema lautete „Erzeugung rekombinanter Pharmazeutika in Pflanzen“.

Platz drei (70.000 Euro) geht an Diplomingenieur Elmar Zeeb und sein Team vom Institut für Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik der Universität Rostock. Er entwickelt ein Software-Werkzeug, um Geräte leicht mit Internetdiensten aus dem Web 2.0 zu verknüpfen.

Das Siegerteam (60.000 Euro) in der Kategorie Forscher-Team, eine Zusammenarbeit des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung und der Universität Rostock, hat ein System zur Vermeidung von Sturz- und Fallschäden entwickelt.

Das handliche Gerät von Diplomingenieur Gerald Bieber und seinen Kollegen kann in großer Stückzahl hergestellt werden. Es schützt ältere Menschen vor Sturz- und Fallschäden. Das Gerät erkennt einen drohenden Sturz bereits in der Entstehungsphase und leitet rechtzeitig Gegenmaßnahmen wie das Aufblasen eines Airbags ein.

Den zweiten Platz (30.000 Euro) belegt ein Team des Fachbereichs Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie der Universität Greifswald sowie Dr. Sebastian Koball von der Klinik für Innere Medizin der Universität Rostock. Das Produkt der Greifswalder ist ein Magensimulationsgerät zum Einsatz in der Pharmaindustrie.

Mit dem Gerät können erstmalig die tatsächlichen Freisetzungsprozesse von Arzneimitteln im Magen nachgeahmt werden. Dr. Sebastian Koball hat ein Verfahren entwickelt, das hilft, Komplikationen bei der Dialyse zu vermeiden.

Der dritte Preis (15.000 Euro) dieser Kategorie geht an Teams um Diplomingenieurin Andrea Dührkoop vom Institut für Umweltingenieurwesen der Universität Rostock, Prof. Dr. Steffen Mitzner von der Klinik für Innere Medizin der Universität Rostock sowie Dr. Georg Daeschlein vom Universitätsklinikum Greifswald.

Der Venture Cup-MV wird durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Exzellenzförderprogramm Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Bei diesem Wettbewerb werden innovative Ideen und Forschungsergebnisse aus Hochschulen bzw. institutionell geförderten außeruniversitären Forschungseinrichtungen gesucht.

Diese sollen sich zu Geschäftsideen für innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen entwickeln lassen und in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt werden.