29 europäische Auszubildende beenden erfolgreich Lernaufenthalt in Rostock
Am 13. Dezember 2018 ging für 29 europäische Auszubildende nicht nur ein zehnwöchiger Lernaufenthalt in Rostock zu Ende, sondern auch ein einjähriges und erstmalig durchgeführtes, grenzüberschreitendes Bildungsprogramm BBVET (Boosting business integration through joint vocational education and training). Durchgeführt wurde das Projekt durch den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Gründungspädagogik, unter der Leitung von Professor Andreas Diettrich, gemeinsam mit Partnern aus Dänemark, Schweden, Polen und Litauen.
Im Zentrum des Projekts BBVET stand die interregionale berufliche Bildung im Ostseeraum. Die Auszubildenden absolvierten vier jeweils zehnwöchige Lernaufenthalte in unterschiedlichen Ländern. Die Lerninhalte wurden dabei in Schulen, bei Bildungsdienstleistern und in den Betrieben auf Englisch vermittelt. Die Curricula in den Berufsfeldern Mechatronik und Educational Technology (EdTech) umfassten nicht nur Fachinhalte, sondern auch zusätzliche Soft-Skill-Workshops.
„Gerade die persönliche Weiterentwicklung ist enorm, wenn Soft Skills wie Teamfähigkeit, Lösungsorientierung und kritisches Reflektieren ganz bewusst in Langzeitaufenthalte integriert werden“, betont Nadja Arp von VIRTUS, die im Projekt als Coach arbeitete. Die internationale Qualifikation EdTech befähigt die Absolventen, die Digitalisierung in der Bildung zu gestalten und begleiten. Das Curriculum umfasste u. a. Lerninhalte wie Lernpsychologie, Coding, Medienpädagogik und Entrepreneurship.
Auf der zweitägigen Abschlussveranstaltung mit allen Partnern und Teilnehmenden des EU-Projekts wurden Lernfortschritte und Höhepunkte der Ausbildung vorgestellt sowie in einem Round-Table Gespräch mit etwa 50 internationalen Gästen über die positiven Auswirkungen grenzüberschreitender Ausbildung in den Berufsfeldern EdTech und Mechatronik diskutiert.
„Im Zeitalter zunehmender Globalisierung und Mobilität ist grenzüberschreitende Ausbildung einfach notwendig. Aufgrund der Heterogenität der Bildungssysteme können wir durch die Organisation von Langzeitmobilitäten in der beruflichen Bildung sehr viel voneinander lernen. Mit diesem Projekt haben wir gezeigt, dass innovative Konzepte tatsächlich umsetzbar sind”, weiß Projektkoordinatorin Franka Marie Herfurth vom Lehrstuhl der Rostocker Universität.
Professor Andreas Diettrich unterstrich: „Es ist wichtig, die im Projekt errungenen Kooperationen mit regionalen Schulen und Industrieunternehmen weiter aufrecht zu erhalten und landesweite Finanzierungstrategien zu entwickeln, um es auch zukünftig jungen Auszubildenden zu ermöglichen, im Rahmen einer attraktiven Berufsausbildung internationale berufliche Handlungskompetenz aufzubauen.“
Zukünftig wird eine stärkere Einbindung des Handwerks, die Ausweitung auf weitere Berufsfelder sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen angestrebt. Nicht zuletzt zur Qualitätssicherung in Langzeitaufenthalten verstärkt der Lehrstuhl auch in der Zukunft weiterhin seine Forschung im Bereich der Internationalisierung der beruflichen Bildung.
Neben der Durchführung verantwortete der Lehrstuhl für Wirtschafts- und Gründungspädagogik auch die wissenschaftliche Begleitung des Projekts. Vertiefte Forschungsergebnisse werden dazu im Frühjahr 2019 erwartet.
Pressemitteilung der Universität Rostock