Countdown zum digitalen Satellitenfernsehen

Nur noch wenige Tage bis zur Umstellung – Termin: Montag, 30. April

Für die Nutzer des analogen Satellitenfernsehens heißt es in wenigen Tagen „schwarz oder digital“. Ab Montag, 30. April, finden Fernsehzuschauer, die noch analog über Satellit fern sehen, keine Fernsehprogramme mehr auf ihrem Bildschirm. In der Nacht um drei Uhr wird das analoge Signal abgeschaltet. Das NDR Fernsehen, die „Dritten“ Fernseh- und Radioprogramme der ARD, alle NDR Landes- und Hörfunkprogramme, die Programme von ARD und ZDF sowie das Angebot der kommerziellen Anbieter sind dann ausschließlich digital empfangbar. Neben der erheblich verbesserten Bild- und Tonqualität bietet das digitale Satellitenfernsehen auch den Empfang des hochauflösenden HD-Fernsehens. Das Erste und ARTE senden bereits in HD-Qualität, das NDR Fernsehen wird ab 30. April um 5 Uhr früh vollständig in HD zu empfangen sein.

„Umstellen und von der digitalen Übertragung profitieren können die Fernsehzuschauer schon jetzt. Wer seine Geräte erst am 30. April umstellt, muss damit rechnen, dass es zu Engpässen kommen könnte, zumal der 1. Mai ein Feiertag ist“, sagt NDR Digital-Experte Thorsten Mann-Raudies. Um die Vorteile der digitalen Satellitenübertragung nutzen zu können, benötigen die Fernsehzuschauer einen Digitalreceiver oder Fernseher, in dem das digitale Empfangsgerät – möglichst in HD-Technik – bereits integriert ist.

„Wer nicht sicher ist, ob er analog oder digital fernsieht, kann seinen Empfangsweg ganz einfach testen: Er muss lediglich sein Fernsehgerät einschalten und beispielsweise im NDR Fernsehen Seite 198 des Videotexts aufrufen. Dort erscheint dann ein entsprechender Hinweis“, sagt Mann-Raudie

Für individuelle Fragen hat der NDR eine Service-Hotline eingerichtet. Unter (01805) 117799 (14 ct./Min. aus dem deutschen Festnetz, höchstens 42 ct./Min. aus den Mobilfunknetzen) beantworten Fachleute täglich von 7.30 Uhr bis 20.30 Uhr alle Fragen rund um den digitalen Empfang. Unter www.ndr.de/digital bietet der NDR weitere Informationen wie beispielsweise Fragen und Antworten zum Download an.

NDR Digital-Experte Thorsten Mann-Raudies beantwortet die wichtigsten Fragen

Wann genau wird das analoge Satellitensignal abgeschaltet?

Thorsten Mann-Raudies: Das geschieht am 30. April 2012 morgens um 3:00 Uhr.

Welche Programme werden abgeschaltet?

Thorsten Mann-Raudies: Neben dem NDR Fernsehen werden auch „Das Erste“, ZDF, die großen Privaten und alle anderen analog über Astra ausgestrahlten Programme für Deutschland abgeschaltet.

Wer ist von der Abschaltung betroffen?

Thorsten Mann-Raudies: Die Abschaltung betrifft Sie dann, wenn Ihr Fernseher das Signal noch analog über Satellit empfängt.

Was ist der Unterschied zwischen analog und digital?

Thorsten Mann-Raudies: Auf einem analogen Satellitentransponder kann nur ein einziges Fernsehprogramm übertragen werden, in der Digitaltechnik sind es mehrere. Außerdem sind Bild- und Tonqualität erheblich besser und die Übertragung hochauflösender Fernsehbilder (HD) ist in analoger Technik unmöglich.

Woran erkenne ich, ob ich analog oder digital fern sehe?

Thorsten Mann-Raudies: Schalten Sie das NDR Fernsehen ein und aktivieren Sie den Videotext. Dann wählen Sie die Tafel 198. Sehen Sie Ihre Programme analog über Satellit, lesen Sie dazu einen entsprechenden Hinweis und müssen die Empfangsgeräte digitaltauglich machen.

Welche Vorteile bietet der digitale Empfang?

Thorsten Mann-Raudies: Neben allen NDR Landesprogrammen sind auch alle anderen Dritten, die ZDF-Programme und die Programme der kommerziellen Anbieter in hervorragender Bild- und Tonqualität digital über Satellit zu empfangen. Dazu kommen Das Erste HD und arte HD und bald auch die Dritten in HD. Das NDR Fernsehen startet am 30. April um fünf Uhr früh mit der HD-Ausstrahlung –zusammen mit dem SWR, dem WDR, dem BR und Phoenix. Dazu kommen 3sat HD, KIKA HD, ZDFinfo HD, zdf_neo HD und zdf.kultur HD. Insgesamt kommen 10 neue HD-Programme von ARD und ZDF am 30. April hinzu, die Dritten mit ihren jeweiligen Regionalprogrammen. Außerdem sind alle 60 Hörfunkprogramme der ARD in CD-Qualität digital über Satellit zu hören.

Was müssen betroffene Haushalte unternehmen?

Thorsten Mann-Raudies: Sie müssen ihre analogen Satellitenempfänger gegen digitale tauschen. Empfehlenswert ist beim Tausch die Anschaffung eines HD-Empfängers. Damit ist man zukunftssicher ausgerüstet.

Wer braucht nichts zu tun?

Thorsten Mann-Raudies: Wenn Sie über Kabel oder Internet fern sehen oder digitales Fernsehen über Antenne (DVB-T) empfangen, ändert sich nichts für Sie.

Muss für den digitalen Empfang eine neue SAT-Antenne angeschafft werden?

Thorsten Mann-Raudies: Nein, auch bereits installierte SAT-Antennen sind für den Empfang digitaler Fernseh- und Radioprogramme geeignet. Wenn der Austausch des analogen Receivers gegen ein digitales Gerät kein Bild bringt, ist eine Überprüfung der Satellitenanlage auf Digitaltauglichkeit nötig. Möglicherweise muss die Ausrichtung des Spiegels optimiert werden. Gerade beim digitalen Satellitenempfang kommt es auf eine millimetergenaue Justierung der „Schüssel“ an. Vielleicht muss auch die Empfangseinheit am Spiegel, der sogenannte LNB (Low Noise Blockkonverter) getauscht werden. Das betrifft aber weniger als 1 % aller Satellitenhaushalte. In jedem Fall sollten diese Arbeiten einem Fernsehfachbetrieb anvertraut werden.

Was müssen Mieter, Wohnungseigentümer oder z.B. Bewohner von Seniorenresidenzen tun?

Thorsten Mann-Raudies: Zunächst einmal muss über die Videotexttafel 198 geprüft werden, ob es sich um analogen Fernsehempfang handelt. Ist dies der Fall, sollten sich die Betroffenen an ihren Vermieter, den Hausverwalter oder – im Fall der Seniorenresidenz – an den Residenzverwalter wenden. Diese müssen dann tätig werden.

Sind die Heimatprogramme für Menschen mit Migrationshintergrund auch betroffen?

Thorsten Mann-Raudies: Nein. Nur deutschsprachige Sender stellen letztlich die analoge Satellitenverbreitung am 30. April 2012 ein. Fremdsprachige Programmanbieter senden entweder schon lange nur noch digital per Satellit, oder verbreiten ihre Programme nicht auf dem betroffenen Astra-Satellitensystem.

Quelle: NDR