Bundestag beschließt Stärkung der Wattenmeerregion

Das Weltnaturerbe Wattenmeer soll mit Unterstützung des Bundes in seiner Bedeutung für die Küstenregion sowie als staatenübergreifender und einmaliger Naturraum gefördert werden. Das beschloss der Deutsche Bundestag heute mit großer Mehrheit und fordert die Bundesregierung auf, umfangreiche Maßnahmen besonders in den Bereichen länderübergreifende Kommunikation, Umweltbildung und Tourismus sowie Klimaschutz zu ergreifen und entsprechende Mittel bereitzustellen.

Dazu dient die Aufnahme des Wattenmeeres in das deutsche Welterbeprogramm beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Die Küste steht künftig bei den Auswirkungen des Klimawandels vor großen Herausforderungen, um die ökologische Integrität zu erhalten. Mit der Finanzierung des Trilateralen Wattenmeerforums als Vertretung der Interessen aus der gesamten Region soll über 2010 hinaus gemeinsam mit den Anrainerstaaten Dänemark und den Niederlanden der Erhalt des Wattenmeeres langfristig gesichert werden. Durch die angekündigte Nachmeldung des Nationalparks Hamburgisches Wattenmeer wird der deutsche Wattenmeerbereich künftig zum UNESCO-Weltnaturerbe zählen.
„Aber auch die Ausstattung der Nationalparks und Biosphärenreservate sollte der weltweiten Bedeutung des Gebiets angepasst werden“, so Holger Wesemüller, Vorstandsmitglied von EUROPARC Deutschland. „Denn mit dem Weltnaturerbe wird ein noch höherer Qualitätsanspruch als bisher gestellt. Bei steigenden Besucherzahlen ist ein professionelles Betreuungssystem unverzichtbar. Hier müssen die verantwortlichen Bundesländer den wachsenden Ansprüchen gerecht werden und entsprechendes Personal bereitstellen.“
Aus den Erfahrungen der Nordseeküste wird man auch für die als Weltnaturerbe zu nominierenden Buchenwälder Deutschlands lernen können, so Wesemüller weiter. Die große Aufmerksamkeit für die UNESCO-Weltnaturerbestätten sollte aktuell genutzt werden, um mit einer Umweltbildungsoffensive für die Natur und die Regionen zu werben.
Die Nationalen Naturlandschaften vereinen als Dachmarke alle deutschen Großschutzgebiete unter einem Namen. Ihr Ziel ist es, die derzeit 14 Nationalparks, 16 Biosphärenreservate und über 100 Naturparks durch ihren gemeinsamen Auftritt national zum Inbegriff für die Schönheit der Natur zu machen. Die Nationalen Naturlandschaften bieten den Großschutzgebieten einen einheitlichen gestalterischen Rahmen, der Besuchern, Förderern und Medien Orientierung, Überblick und Wahrnehmung der zahlreichen Angebote erleichtern soll. Die Nationalen Naturlandschaften werden von der Dachorganisation der deutschen Großschutzgebiete EUROPARC Deutschland getragen sowie von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unterstützt.