Bruttostundenverdienste in M-V im II. Quartal 07 um 30 % niedriger als in Westdeutschland

Der regelmäßig gezahlte Bruttostundenverdienst von Voll- und Teilzeitbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich liegt in Mecklenburg-Vorpommern mit durchschnittlich 12,73 EUR bei 69,9 Prozent der Stundenverdienste im früheren Bundesgebiet (einschließlich Berlin: 18,21 Euro). Dies zeigen vorläufige Ergebnisse aus der neuen vierteljährlichen Verdiensterhebung, teilt das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern mit.

Werden die im II. Quartal gezahlten Sonderzahlungen, zum Beispiel tarifliche Einmalzahlungen oder Leistungsprämien, in die Betrachtung einbezogen, dann steigt der Verdienstunterschied je Stunde nochmals an. In Mecklenburg-Vorpommern (und den anderen neuen Ländern, ohne Berlin-Ost) werden somit weniger Sonderzahlungen geleistet als im früheren Bundesgebiet (einschließlich Berlin). Da Sonderzahlungen über das ganze Jahr verteilt gezahlt werden können, ist hier jedoch der Jahresdurchschnitt maßgeblich.

Der Verdienstunterschied zeigt sich in ähnlichem Umfang, wenn nur Vollzeitbeschäftigte betrachtet werden: Ohne Sonderzahlungen verdienten Vollzeitbeschäftigte im II. Quartal 2007 in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich 12,87 EUR je Stunde. Das sind 68,5 Prozent der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste im Westen (18,79 EUR). Beim Vergleich der Bruttomonatsverdienste (ohne Sonderzahlungen: 2 204 EUR) steigt dieser Anteil auf rund 70 Prozent, da die durchschnittlich bezahlte Wochenarbeitszeit in Mecklenburg-Vorpommern mit 39,4 Stunden höher ist als im Westen (38,6 Stunden).

Bei Teilzeitbeschäftigten sind die Verdienstunterschiede deutlich geringer: In Mecklenburg-Vorpommern verdienten Teilzeitbeschäftigte im II. Quartal 2007 durchschnittlich brutto 12,14 EUR je Stunde (ohne Sonderzahlungen) und erreichten 83,4 Prozent des durchschnittlichen Stundenverdienstes von Teilzeitbeschäftigten im Westen (14,56 EUR je Stunde). Einschließlich Sonderzahlungen sank der Anteil auf 80,0 Prozent. Da Teilzeitbeschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern mit 28,4 Stunden durchschnittlich über 5 Stunden mehr pro Woche arbeiteten als im Westen (23,1 Stunden), war der Bruttomonatsverdienst (ohne Sonderzahlungen) in Mecklenburg-Vorpommern mit durchschnittlich 1 499 EUR trotz des niedrigeren Stundenverdienstes sogar geringfügig höher als im Westen (1 464 Euro).

Etwas geringer waren die Verdienste in Mecklenburg-Vorpommern auch gegenüber dem Durchschnitt der neuen Länder (ohne Berlin-Ost), und zwar bei den Bruttomonatsverdiensten (ohne Sonderzahlungen) der voll- und teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmer um 2,7 Prozent und bei den Bruttostundenverdiensten (ohne Sonderzahlungen) des gleichen Berichtskreises um 2,2 Prozent.

Die neue vierteljährliche Verdiensterhebung wurde mit Beginn des Jahres 2007 eingeführt und liefert nun zum zweiten Mal Ergebnisse, die derzeit noch als vorläufig angesehen werden müssen. Endgültige, detaillierte Ergebnisse werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.

Die vierteljährliche Verdiensterhebung ersetzt die frühere Laufende Verdiensterhebung und die Bruttojahresverdiensterhebung. Erfragt werden seit Beginn 2007 bei Betrieben im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich (ohne öffentliche Verwaltung und ohne Beamte) die Verdienste und Arbeitszeiten der voll- und teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmer. Einbezogen sind auch Sonderzahlungen, wie Leistungsprämien und Weihnachtsgeld.