Brandübungshaus für Ausbildung der Feuerwehren ist Novum im Norden

Innenminister verabschiedet bisherigen Leiter der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz

An der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz in Malchow gibt es seit heute einen neuen Ausbildungs- und Übungsbereich für die Feuerwehren, der in Norddeutschland bisher einmalig ist. In dem heute durch Innenminister Lorenz Caffier in Betrieb genommenen Brandübungshaus können nahezu reale Bedingungen bei einem gefährlichen Brand nachgestellt werden. In drei Brandräumen (Küche, Schlafzimmer und Werkstatt) des zweigeschossigen Gebäudes ist es möglich, über eine computergesteuerte Anlage verschiedene Brandstellen zu simulieren. Die Brandsimulation kann zu jeder Zeit von einem Leitstand eingestellt und von Bildschirmen aus überwacht werden. Von den insgesamt 950.000 EUR, die in das Brandübungshaus investiert wurden, sind allein 500.000 EUR für diese neuartige Anlage aufgewendet worden.

„Da die Brandeinsätze in den Einsatzstatistiken der Feuerwehren unseres Landes schon seit Jahren zurückgehen, sinkt auch die Einsatzerfahrung der Kameradinnen und Kameraden vor allem der Freiwilligen Feuerwehren“, sagte Innenminister Caffier bei der Inbetriebnahme. „Hier wollen wir gegensteuern, um durch eine entsprechende Ausbildung das Risiko der Einsatzkräfte für die eigene Gesundheit zu vermindern. Von dieser neuen Trainingsmöglichkeit profitieren letztendlich aber auch die Bürger, um deren schnelle und professionelle Rettung es bei einem Brandeinsatz geht.“

Mit der Inbetriebnahme des Brandübungshauses endet die im Jahr 2002 begonnene Sanierung der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz mit Gesamtkosten von 7 Mio. EUR. In vier Bauabschnitten wurden die vorhandenen Gebäude saniert, eine Fahrzeughalle neu gebaut und der heute eingeweihte Übungsbereich errichtet. Das Training im Brandübungshaus wird, wie die übrigen Lehrgänge der Landesfeuerwehrschule auch, den Feuerwehren kostenlos zur Nutzung angeboten. In diesem Zusammenhang verwies Innenminister Caffier darauf, dass für das Lehrerpersonal an der Schule mit dem Nachtragshaushalt dieses Jahres zwei zusätzliche Stellen geschaffen wurden. Ein neuer Mitarbeiter hat am 1. November seinen Dienst angetreten, ein weiterer wird zum 1. Dezember dazukommen.

Nicht nur die Bauarbeiten der letzten Jahre, sondern die Entwicklung der Landesfeuerwehrschule insgesamt wurde seit ihrer Eröffnung im Februar 1992 von ihrem Leiter Herrn Joachim Pries begleitet. Ihn verabschiedete Innenminister Lorenz Caffier heute in den Ruhestand, nicht ohne ihm für sein Engagement Dank und Anerkennung auszusprechen: „Dem zielstrebigen Handeln von Herrn Pries ist es zu verdanken, dass wir heute eine Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz haben, die alle Voraussetzungen für eine praxisgerechte und praxisnahe Ausbildung bietet. Nur so können das Land, die Kommunen und die Feuerwehren ihre gesetzlichen Pflichten erfüllen.“

Für seine besonderen Verdienste zeichnete Innenminister Lorenz Caffier Herrn Pries mit dem Brandschutz-Ehrenzeichen der Sonderstufe, der höchsten staatlichen Auszeichnung im Brandschutzwesen, aus.