Eine Bilanz zwischen den Jahren
Wirtschaftsminister Glawe hat eine durchwachsene Bilanz für das abgelaufene Tourismusjahr gezogen. Für das Gesamtjahr 2017 liegen die touristischen Zahlen bei den Ankünften und Übernachtungen bisher unter den Erwartungen. „Das ist ein kleiner Dämpfer. Es dürfte dennoch ein insgesamt gutes Ergebnis für die Branche am Ende werden. Wir bewegen uns seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Dieses gilt es zu halten bzw. auszubauen. Statt der Jagd nach Rekorden geht es vielmehr um die touristische Weiterentwicklung bei uns im Land. Das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern ist mit seinem Angebot aus eigener Kraft gut positioniert. Die Herausforderung für die kommenden Jahre wird sein, wie wir uns vor allem qualitativ weiterentwickeln, um im Wettbewerb mit anderen vorn mithalten zu können“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag.
Jede zweite Übernachtung in Vorpommern – mehr Angebote in MV für das Binnenland schaffen
Nach Angaben des Statistischen Amtes wurden 6,18 Millionen Gästeankünfte (-0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) und 24,91 Millionen Übernachtungen (-1,9 Prozent) von Januar bis September verzeichnet. Das ist das zweitbeste Ergebnis seit 1990. Auf Bundesebene ist im gleichen Zeitraum ein Wachstum der Übernachtungszahlen von 2,7 Prozent erzielt worden. „Wir müssen auch bei eher durchwachsenem Wetter, wie in diesem Jahr, touristisch noch attraktiver werden. Zwei von drei Übernachtungen im gewerblichen Tourismus fallen auf den östlichen Landesteil. Durch die Inseln Usedom und Rügen sowie die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst gehört Vorpommern im europäischen Rahmen zu den Destinationen mit der höchsten Tourismusintensität (Übernachtungen je 1.000 Einwohner). Potential besteht im gesamten Land vor allem noch im Binnenland. Ein weiterer strategischer Schwerpunkt werden Angebote sein, die in die Strategien zur Entwicklung des ländlichen Raumes passen und unterschiedlichste Gästegruppen ansprechen. Hierzu zählen beispielsweise Wandern, Angeln, Reiten, kulturelle und Landerlebnisse“, so Wirtschaftsminister Glawe weiter.
Diskussion um Autobahn-Teilstück – Urlaubsorte können erreicht werden
Wirtschaftsminister Glawe hat in Bezug auf das abgebrochene Autobahn-Teilstück der A20 bei Tribsees deutlich gemacht, dass das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern für seine Gäste erreichbar ist. „Das kaputte Teilstück stellt uns alle vor Herausforderungen. Hier gibt es nichts zu verharmlosen. Aber: Wer unser Land besuchen will, wird sein Urlaubsziel auch anfahren können. Wir sollten nicht das Bild vermitteln, dass ein Urlaub hier nur schwer möglich sei. Es ist vielmehr Aufklärungsarbeit zur Situation von allen Beteiligten nötig. Hier sind beispielsweise die Hotels, Pensionen und auch die Tourismuszentralen gefordert. Wir sollten nicht Teil des Problems sein, sondern aktiv zur Lösung beitragen. Das geht vor allem über aktuelle Informationen an die Gäste beispielsweise kurz vor Reiseantritt“, machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich.
Landestourismuskonzeption als Handlungsrahmen für künftige Entwicklung
Den Handlungsrahmen für die zukünftige Entwicklung des Tourismus soll die neue Landestourismuskonzeption setzen. „Der Tourismus ist ein enormer Wirtschaftsfaktor in unserem Land. Mit der neuen Tourismuskonzeption wollen wir weiter die strategischen Weichen hierfür stellen. Wir wollen gemeinsam aufzeigen, wie der Tourismus durch qualitatives Wachstum seine Wirkung als Wirtschaftsfaktor und Treiber der Regionalentwicklung weiter ausbauen kann. Qualitäts- und Nachhaltigkeitsinitiativen, Weiterbildung und Kooperationen sowie die Internationalität werden künftig eine größere Rolle spielen. Sie sind Arbeitsfelder der Landestourismuskonzeption. Das Tourismusbewusstsein beziehungsweise die Akzeptanz von Tourismus als wichtigem Wirtschaftsfaktor ist ein weiterer Schwerpunkt“, erläuterte Glawe. Die Konzeption soll nach der aktuell laufenden Ressortbefassung im kommenden Frühjahr veröffentlicht werden.
Rund 131.000 Beschäftigte sind in den Tourismusunternehmen und tourismusnahen Betrieben tätig. Die touristische Wertschöpfung liegt bei 4,1 Milliarden Euro und bildet damit zwölf Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern ab. „Wir müssen hierzu alle an einem Strang ziehen: Unternehmen, Organisationen, Verbände, Verwaltung und Politik. Qualität und Professionalität sind dabei die Antriebskräfte, mit denen das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern vorn bleiben kann“, forderte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe die Branche auf.
MV ist 2018 erstmals Partnerland der ITB
Mecklenburg-Vorpommern ist 2018 als erstes Bundesland Partnerland der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin (6. bis 11. März). „Diese Plattform werden wir intensiv nutzen, um auf unser Bundesland aufmerksam zu machen. Mit der ITB setzen wir ein starkes Signal für mehr Überregionalität. Wir wollen und müssen vor allem im internationalen Maßstab noch bekannter werden, um mehr Gäste aus dem Ausland für Mecklenburg-Vorpommern zu begeistern. Unsere Unternehmen und Anbieter stehen in einem sich rasant verändernden Marktumfeld. Intensives Marketing ist dabei ein wichtiges Element, um im nationalen und vor allem auch im internationalen Wettbewerb noch besser mithalten zu können“, betonte Wirtschaftsminister Glawe.
Investitionen in wirtschaftsnahe Infrastruktur – 125,5 Millionen Euro Gesamtinvestitionen
Im Jahr 2017 sind im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zur Förderung von Investitionen im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur rund 99,3 Millionen Euro vom Wirtschaftsministerium bewilligt bzw. zugesichert worden (einschl. Mittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE)). Mit dem Einsatz dieser Fördermittel konnten 53 Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern mit Investitionen in Höhe von rund 125,5 Millionen Euro ermöglicht werden. Wir werden auch im kommenden Jahr touristische Maßnahmen, die der Saisonverlängerung und der Qualitätssicherung touristischer Angebote dienen, unterstützen“, machte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend deutlich.
Am Standort des ehemaligen „Müritzhotels“ in Klink (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) wird im Jahr 2018 mit der Errichtung des Gesundheits- und Erholungsparks am Müritzufer mit geplanten 247 Doppelzimmern begonnen. Darüber hinaus soll das Polarium im Rostocker Zoo eröffnet werden. Die Stadthalle in Rostock wurde für Veranstaltungen erweitert und wird 2018 nach dem Abschluss aller Arbeiten eröffnet. In der Stadt Usedom wird der Stadthafen zu einem Wasserwanderrastplatz mit touristischem Zentrum ausgebaut und weiterentwickelt.
Regionale Beispiele für Infrastrukturvorhaben 2017
Wasserschloss Quilow wird umfangreich saniert (Juni 2017)
Das Wasserschloss in Quilow, einem Ortsteil der Gemeinde Groß Polzin im Landkreis Vorpommern-Greifswald, soll umfassend um- und ausgebaut werden. Das 1575 erbaute Wasserschloss Quilow gehört zu den wenigen erhaltenen Renaissanceanlagen in Mecklenburg-Vorpommern. Der Förderverein der Stiftung Kulturerbe plant, das Schloss im Sinne einer gläsernen Denkmalpflege wieder nutzbar zu machen. Besucher können – nach Voranmeldung – auch während der Sanierung das Schloss besichtigen. Die geplanten Maßnahmen betreffen unter anderem das Untergeschoss, in dem künftig eine Touristinformation, ein Aufenthaltsraum, öffentliche Toiletten und eine Teeküche mit Möglichkeiten zum externen Catering entstehen sollen. Im Obergeschoss werden unter anderem der Treppenturm, der Flur mit historischen Wandmalereien, der Ausstellungsraum zum Thema „Herrscher und Beherrschte in historischen Dimensionen“, der Medienraum, der historische Abort, der Ausstellungsraum „Comics aus Quilow“ und das Archiv saniert. Im zweiten Obergeschoss sollen unter anderem der Alte Festsaal, der Raum für Baugeschichte und der Eingangsbereich vom Turm zum Festsaal umgebaut werden.
Wirtschaftsminister Glawe hat vor Ort einen Fördermittelbescheid an die Stiftung Kulturerbe im ländlichen Raum MV e.V. als Eigentümer des Schlosses übergeben. Die Gesamtinvestitionen für das Vorhaben betragen knapp 4,2 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt in Höhe von mehr als 3,7 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).
Spatenstich für Erweiterung des Wasserwanderrastplatzes im Hafen Barhöft gesetzt (Oktober 2017)
In Barhöft (Gemeinde Klausdorf, Landkreis Vorpommern-Rügen) soll der Hafen samt Wasserwanderrastplatz weiter ausgebaut werden. Der Hafen liegt im Randbereich des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft direkt an der Einfahrt in die Darß-Zingster Boddenkette in Richtung Osten und der Zufahrt in den Strelasund in Richtung Süden. Es soll erheblich erweitert werden. Unter anderem ist vorgesehen, das Hafenbecken um rund 3.500 Quadratmeter Wasserfläche zu vergrößern, 80 zusätzliche Liegeplätze zu schaffen, die bereits vorhandenen Liegeplätze neu zu ordnen und die Pflasterung im Bereich des nördlichen Molenkopfes zu erneuern. Geplant ist, dass die zusätzlichen Liegeplätze im zweiten Quartal des nächsten Jahres zur Verfügung stehen.
Die Gesamtinvestitionen für die Erweiterung des Hafens betragen knapp 2,4 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro.
Bau des Polariums im Rostocker Zoo geht voran (Oktober 2017)
Im Oktober erfolgte die Grundsteinlegung für das POLARIUM. In der Erlebnis- und Bildungslandschaft werden künftig die Eisbären und Pinguine leben. Zum 800. Stadtjubiläum im kommenden Jahr – geplant ist im Spätsommer – soll das POLARIUM für die Besucher geöffnet werden. Das Wirtschaftsministerium des Landes MV fördert das Bauvorhaben mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur in Höhe von 10,26 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die Investitionskosten für das POLARIUM auf rund 11,51 Millionen Euro.
Spatenstich für das „Usedomer-See-Zentrum“ im Stadthafen Usedom (August 2017)
Im August wurde der erste Spatenstich in der Stadt Usedom für die Bauarbeiten des „Usedomer-See-Zentrums“ gesetzt. Der Stadthafen in Usedom soll zu einem Wasserwanderrastplatz mit touristischem Zentrum ausgebaut und weiterentwickelt werden. Das Gesamtvorhaben „Usedomer-See-Zentrum“ setzt sich aus einer Reihe von Einzelmaßnahmen zusammen. Unter anderem ist vorgesehen, umfangreiche Nassbaggerarbeiten im Hafen- und Fahrrinnenbereich durchzuführen, die vorhandenen wasserbaulichen Anlagen zurückzubauen, eine Pontonbrücke zur Verbindung der Usedomer und Pasker Uferseite des Usedomer Sees inklusive integrierter Klappbrücke zu installieren, einen Wasserwanderrastplatz mit 64 Liegeplätzen zu errichten, das bestehende Hafenbecken als Veranstaltungsfläche umzubauen und ein Bollwerk als Uferbefestigung anzulegen. Komplettiert wird die Gesamtmaßnahme durch eine Aufwertung der angrenzenden Infrastruktur.
Die Investitionen der Gesamtmaßnahme belaufen sich auf rund 15,7 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium plant, das Vorhaben voraussichtlich mit rund 12,7 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zu unterstützen.
Zweiter Bauabschnitt im Haupthafen Peenemünde beendet (Juli 2017)
In Peenemünde (Insel Usedom, Landkreis Vorpommern-Greifswald) ist ein weiterer Abschnitt der umfangreichen Baumaßnahmen im Haupthafen beendet worden. Nachdem in einem ersten Bauabschnitt im südlichen Teil des Haupthafens unter anderem die Ufereinfassung erneuert und die Elektro-, Abwasser- und Trinkwasserversorgung erschlossen wurden, sind jetzt die Arbeiten im nördlichen und nordöstlichen Teil des Hafens abgeschlossen – unter anderem sind zwei Liegeplätze saniert und der Rundweg um 210 Meter verlängert worden. Zusätzlich ist am Siebhaus eine Stahlbrücke installiert worden. Über dem Slipgraben kommt jetzt eine Drehbrücke zum Einsatz.
Das Wirtschaftsministerium hat das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 2,9 Millionen Euro unterstützt. Die Gesamtkosten betrugen rund 3,2 Millionen Euro.
Radweg von Garz nach Glewitz offiziell freigegeben (Juli 2017)
Auf der Insel Rügen (Landkreis Vorpommern-Rügen) ist der Radweg entlang der Landesstraße 30 vom Abzweig Groß Schoritz bis Garz offiziell im Juli freigegeben worden.
Mit Abschluss der Gesamtmaßnahme steht den Radfahrern nunmehr ein durchgehender straßenbegleitender Radweg zwischen der Glewitzer Fähre und dem Stadtrand von Garz von etwa 9,5 km zur Verfügung. Der Wirtschafts- und Tourismusminister dankte alle Beteiligten für ihr Engagement vor Ort. „Ich habe mein Versprechen gehalten. Am Ende haben wir ein Ergebnis, was sich sehen lassen kann“, so Glawe.
Der freigegebene Radweg (2. Bauabschnitt) der Gesamtmaßnahme Radweg Glewitzer Fähre – Garz führt entlang der L 30. Auf 3,9 Kilometern Länge ist mit dem zweiten Bauabschnitt ein neuer straßenbegleitender Radweg entstanden. Er schließt die Lücke zwischen dem bereits vorhandenen Radweg zwischen der Glewitzer Fähre und dem Abzweig der K 13 bei Groß Schoritz und Garz (1. Abschnitt). Die Landesstraße zwischen der Glewitzer Fähre und Garz ist vor allem in den Sommermonaten stark frequentiert. Die Fährverbindung Stahlbrode – Glewitz führt zu stoßweise auftretenden Fahrzeugkolonnen auf der L 30, die eine erhöhte Unfallgefahr für die auf der Straße fahrenden Radfahrer darstellen.
Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben mit rund 1,1 Millionen Euro.
Caravanstellplatz in Ludwigslust neu gestaltet (Mai 2017)
In Ludwigslust wurde der Caravanstellplatz in der Naumann-Allee neugestaltet. Der bestehende Caravanplatz wurde aus- und umgebaut. Auf dem Platz ist ein neues Betonsteinpflaster in Natursteinoptik aufgetragen worden, eine neue Elektrosäule wurde installieren und die vorhandene Beleuchtung ausgebessert. Der Caravan-Stellplatz am Ludwigsluster Schlosspark wurde im August übergeben.
Die Gesamtinvestition für die Errichtung des Caravanstellplatzes beträgt 161.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von knapp 121.000 Euro.
Bilanz Wirtschaft – Rückblick 2017 und Ausblick 2018
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe zeigt sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes im Jahr 2017 zufrieden. „Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern erweist sich als robust. Der Arbeitsmarkt profitiert von einem stabilen Wirtschaftswachstum. In vielen Branchen ist die Auftragslage gut bis sehr gut. Im verarbeitenden Gewerbe, in der Gesundheitswirtschaft, im Handwerk, in der Logistikbranche und im Dienstleistungsbereich gibt es eine wachsende Nachfrage. Das kurbelt vor allem die Binnenwirtschaft weiter an. Der Tourismus und der Einzelhandel sind wichtige Größen für das Voranbringen der heimischen Wirtschaft. Vor allem im Bereich der maritimen Wirtschaft ist nach auftragsschwachen Jahren in diesem Jahr ordentlich Bewegung gekommen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Mittwoch. „Oberstes Ziel ist, auch im kommenden Jahr die Rahmenbedingungen für die heimische Wirtschaft weiter zu verbessern. Denn: Volle Auftragsbücher in den Unternehmen sichern und schaffen mehr Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt. Dabei muss es gelingen, dass mehr Menschen das ganze Jahr in Arbeit sind. Fachkräftesicherung und eine gelungene Unternehmensnachfolge gehören zu den drängendsten Herausforderungen der heimischen Wirtschaft.“
Wirtschaftsleistung wächst auch im Jahr 2018
„Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wächst weiter. Für das Gesamtjahr 2017 rechnen wir mit einem guten Ergebnis“, betonte Glawe. Die gesamtwirtschaftliche Leistung dürfte – nach eigenen Schätzungen des Wirtschaftsministeriums – in 2017 auf Jahresbasis preisbereinigt um etwa 1,5 bis 1,9 Prozent gewachsen sein. „Diese positive Entwicklung dürfte sich im Jahr 2018 weiter fortsetzen. Wir rechnen mit einem stabilen Wirtschaftswachstum. Ein Plus von bis zu 2,0 Prozent ist 2018 möglich. Die binnenwirtschaftlichen Bereiche ziehen weiter an. Chancen liegen vor allem auch im Bereich der Automobilzulieferer sowie im Luft- und Raumfahrtsektor“, betonte Wirtschaftsminister Glawe. Das Bruttoinlandsprodukt in Mecklenburg-Vorpommern war im 1. Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent gewachsen.
Neuansiedlungen und Erweiterungen im Land voranbringen
Ein Teil des wirtschaftlichen Wachstums kommt vor allem aus dem Bereich des verarbeitenden Gewerbes. „Im produzierenden Bereich liegt weiteres Potential. Auch deshalb setzen wir weiter auf Neuansiedlungen. Wir wollen auch im Ausland weiter um Investoren für Mecklenburg-Vorpommern werben“, so Wirtschaftsminister Glawe. In diesem Jahr hat sich beispielsweise die Medizintechnikfirma Ypsomed aus der Schweiz angesiedelt. Die Raben Group, welche ihre Wurzeln in den Niederlanden hat, siedelt sich in Fahrbinde (Landkreis Ludwigslust-Parchim, Gemeinde Rastow) an. Geplant ist der Neubau eines Logistikzentrums. „Neuansiedlungen und Erweiterungen sind enorm wichtig, weil Fachkräfte vor allem durch attraktive Arbeitsplätze im eigenen Land gehalten oder zurückgeholt werden können. Es machen sich die Investitionen in die Infrastruktur der vergangenen Jahre immer mehr bemerkbar. Hierzu zählt insbesondere die weitere Erschließung der Gewerbegebiete im Land. Wir arbeiten daran, die Rahmenbedingungen stetig weiter zu verbessern“, erläuterte Glawe.
Im Jahr 2017 wurden für 96 neue Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft insgesamt rund 73,98 Millionen Euro Zuschüsse des Wirtschaftsministeriums bewilligt. Dadurch können Investitionen in Höhe von rund 463,11 Millionen Euro realisiert werden. Mit Abschluss aller Vorhaben werden rund 883 Arbeitsplätze neu entstanden sein und rund 3.888 Arbeitsplätze gesichert (Stand:11.12.2017).
Im verarbeitenden Gewerbe konnten die Betriebe mit 50 und mehr tätigen Personen in Mecklenburg-Vorpommern im Zeitraum Januar bis September 2017 ihre Umsätze um +10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 10,4 Milliarden Euro steigern. In den neuen Ländern (mit Berlin) stiegen die Umsätze um +3,2 Prozent, in Deutschland um +5,5 Prozent.
Neue Regeln bei Wirtschaftsförderung
Ab dem 1. Januar 2018 treten neue Regeln bei der Wirtschaftsförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur in Kraft (GRW). Auf Grund europarechtlicher Vorgaben gelten ab dem kommenden Jahr neue Höchstfördersätze für Unternehmen. Die Förderhöchstsätze betragen 10 Prozent für große Unternehmen (ab 250 Beschäftigte), 20 Prozent für mittlere Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) und 30 Prozent für kleinste und kleine Unternehmen (0 bis 49 Beschäftigte). Die Basisfördersätze liegen zukünftig fünf Prozentpunkte unterhalb der Höchstfördersätze. Liegt der Höchstfördersatz bei 10 Prozent, entspricht er dem Basisfördersatz.
In Vorpommern-Greifswald liegt der Höchstfördersatz bei 20 Prozent für große Unternehmen, 30 Prozent für mittlere Unternehmen und 40 Prozent für kleinste und kleine Unternehmen. „Wir sind in den vergangenen Jahren in Mecklenburg-Vorpommern wirtschaftlich deutlich vorangekommen. Dies bedeutet, dass wir heute nicht mehr Höchstfördergebiet innerhalb der EU sind, Unternehmen werden dennoch bestmöglich weiter unterstützt“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe.
Spürbare Verbesserungen bei Auftragslage an Werfstandorten
Die Schiffbauindustrie ist für die Landesregierung eine strategische Industrie. „Insofern gewährte und gewährt sie ihr bei ihrem Strukturwandel die bestmögliche Unterstützung. Die Werften in Rostock, Wismar, Stralsund und Wolgast mit ihrer langen Schiffbautradition zählen mit zu den größten Arbeitgebern und sind von daher von großer beschäftigungspolitischer Bedeutung. Ich denke, mit der Übernahme der Peene-Werft durch die Lürssen-Gruppe und der Volkswerft durch Genting haben sich für beide Standorte neue Möglichkeiten eröffnet, die den jeweiligen Belegschaften eine Zukunftsperspektive geben. Es wird in erheblichem Maße investiert“, sagte Wirtschaftsminister Glawe.
Die als neue Werftengruppe entstandenen „MV Werften“ sollen in den nächsten 10 Jahren hauptsächlich Kreuzfahrtschiffe für die Reedereien der Genting Gruppe bauen. Das Bauprogramm für die nächsten fünf Jahre hat einen Auftragswert von rund 3,5 Milliarden Euro. Hiermit verbunden sind umfangreiche Neuinvestitionen von über 200 Millionen Euro. „Neben Genting haben andere Werften im Land gute Auftrags- und Beschäftigungslagen“, so Wirtschaftsminister Glawe. Es wird auf der Neptun Werft (gehört zur Meyer Gruppe) in Rostock in eine neue Schiffbauhalle für den Bau großer Maschinenraummodule investiert.
Digitalisierung mit Qualifizierung
Die Qualifizierungsoffensive ist in diesem Jahr gestartet. „Es ist wichtig, dass Menschen, die einen Job haben, fit für die Zukunft gemacht werden. Das geschieht, indem sie die Möglichkeit bekommen, sich zu qualifizieren. Davon profitieren auch die Unternehmen. Die beste `Ressource´, die ein Unternehmen haben kann, sind qualifizierte Fachkräfte. Darüber hinaus ist Qualifikation auch zunehmend eine Wettbewerbsfrage, wenn es um Aufträge geht. Wer ein volles Auftragsbuch hat, sichert wiederum die Jobs seiner Mitarbeiter“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Glawe abschließend.
Wenn Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit überregionalem Absatz für die Kompetenzfeststellung der Beschäftigten, für die Analyse des Qualifizierungsbedarfs für Arbeitsplätze in dem Unternehmen oder für die berufliche Qualifizierung ihrer Beschäftigten einen externen Dienstleister beauftragen, können sie mit 50 Prozent der förderfähigen Kosten direkt gefördert werden. Die Höchstförderung kann bis zu 100.000 Euro pro Förderfall betragen.
Auch die Förderung durch Bildungsschecks steht Unternehmen in nahezu allen Branchen zur Verfügung. Gefördert wird die Teilnahme an der beruflichen Weiterbildung von Beschäftigten durch Maßnahmen, die es ermöglichen, Kompetenzen und Qualifikationen im Unternehmenskontext zu erhalten, zu erweitern oder zu erwerben. Die Förderung erfolgt in Höhe von 50 Prozent der förderfähigen Ausgaben.
Regionale Beispiele für Neuansiedlungen
FENIX Outdoor – Ludwigslust – Baubeginn für ein Logistik-Zentrum (August 2017)
Die Fenix Outdoor Logistics GmbH errichtet im Ludwigsluster Industriegebiet Stüdekoppel ein neues Logistik-Zentrum. Das Unternehmen gehört zur Schweizer Gesellschaft Fenix Outdoor International AG, stellt Outdoor-Produkte her und vermarktet diese. Am Standort entstehen mit dem neuen Logistikzentrum der Fenix Outdoor Logistics GmbH im ersten Schritt mindestens 66 neue Arbeitsplätze.
Insgesamt belaufen sich die Investitionen des Unternehmens auf 18,8 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 2,7 Millionen Euro.
Continental beginnt mit dem Bau des Forschungs- und Versuchslabors „Taraxagum Lab Anklam“ (November 2017)
Die Continental Reifen Deutschland GmbH hat im November mit einem symbolischen Spatenstich den Bau des Forschungs- und Versuchslabors „Taraxagum Lab Anklam“ in Mecklenburg-Vorpommern begonnen. Das Taraxagum Lab Anklam soll ab Herbst 2018 den Betrieb aufnehmen. Künftig soll dort der Anbau und die Verarbeitung von Russischem Löwenzahn als alternative Rohstoffquelle zum Kautschukbaum in den Tropen erforscht werden. Der Reifenhersteller plant, bei positiven Ergebnissen der Versuche den Rohstoff in seiner Serienproduktion einzusetzen, um künftig einen wachsenden Teil seines Naturkautschukbedarfs aus der Löwenzahnpflanze zu gewinnen. Continental kann mit dem Bau auf dem Grundstück Lilienthalring 1 in Anklam beginnen. Künftig werden dort rund 20 Mitarbeiter tätig werden.
Das Unternehmen investiert in das Forschungsvorhaben insgesamt 35 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben für den Bau und die Forschung mit rund 11,6 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Delaval Logistik – Valuhn-Gallin – Inbetriebnahme des neuen Logistik-Zentrums (Juni 2017)
DeLaval Services GmbH in Gallin. Das Unternehmen errichtet hat auf einem 142.600 Quadratmeter großen Grundstück ein Logistikzentrum, bestehend aus einem Hallenneubau mit 57.000 Quadratmetern Logistikfläche und Bürogebäuden gebaut. Es entstehen circa 150 Arbeitsplätze. Die Gesamtinvestitionen für die Unternehmensansiedlungen betragen rund 37,4 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro.
Bau des Zentrums für Life Science und Plasmatechnologie in Greifswald (September 2017)
Im September hat Wirtschaftsminister Glawe einen Zuwendungsbescheid an die Hansestadt Greifswald für den Bau eines Zentrums für Life Science und Plasmatechnologie übergeben.
Die Gesamtnutzfläche beträgt rund 11.000 Quadratmeter. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2018 geplant, die Fertigstellung für das Jahr 2020. Das Zentrum soll als fachspezifisches Forschungs-, Dienstleistungs- und Gründerzentrum eine auf die Bereiche Bioökonomie und Plasmatechnologie ausgerichtete Infrastruktur für Unternehmen bereitstellen. Damit wird die infrastrukturelle Voraussetzung für eine räumlich und thematisch konzentrierte Zusammenarbeit bei der Erforschung, Entwicklung und Anwendung von biomedizinischen und plasmabasierten Technologien geschaffen.
Die Gesamtinvestition für das Vorhaben beträgt rund 31,78 Millionen Euro. Davon sind rund 18 Millionen Euro förderfähig. Der Zuschuss des Wirtschaftsministeriums für das Vorhaben beläuft sich auf 16,45 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).
BVS Blechtechnik – Schwerin – Baubeginn für eine Produktionsstätte zur Blechbearbeitung (Februar 2017)
Die BVS Blechtechnik GmbH siedelt sich neu in Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin an. Das Unternehmen stammt aus Böblingen (Baden-Württemberg) und hat sich auf Feinblechverarbeitung spezialisiert. Im Industriepark Schwerin wird eine Betriebsstätte gebaut. Bis zu 25 neue Jobs entstehen mittelfristig im verarbeitenden Gewerbe. Darüber hinaus plant das innovative Unternehmen mit der ZIM Flugsitz GmbH eine intensive Zusammenarbeit. In Schwerin werden dann Prototypen, Muster und Kleinserien in einer 3.000 Quadratmeter großen Fertigungshalle hergestellt.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Errichtung des Standortes beträgt rund 9,1 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium plant, bei Vorlage aller Unterlagen das Vorhaben vermutlich in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zu unterstützen.
YpsoMed – Schwerin-Baubeginn für eine Produktionsstätte zur Herstellung von Diabetes-Pens (September 2017)
Im September erfolgte der Spatenstich für das neue Produktionswerk des Medizintechnikunternehmens Ypsomed im Industriepark Schwerin. Die Ypsomed Gruppe mit Hauptsitz in Burgdorf (Schweiz) entwickelt und produziert Injektions- und Infusionssysteme für die Selbstmedikation, unter anderem zur Selbstbehandlung bei Diabetes. Mit dem Unternehmen Ypsomed siedelt sich ein internationaler Diabetes-Spezialist in Schwerin neu an. Künftig werden innovative Produkte hergestellt und zunächst 119 neue, hochwertige Arbeitsplätze geschaffen. Im Industriepark Schwerin sollen künftig Bauteile für Pens, Autoinjektoren und Pumpensysteme entstehen. Diese werden im Anschluss mit Zulieferteilen zu fertigen Endprodukten montiert. Dafür wird auf einer Fläche von rund 19.000 Quadratmetern ein Produktions- und Verwaltungsgebäude gebaut, unter anderem mit einer eingeschossigen Produktionsfläche inklusive Reinraum, Lagerflächen einschließlich Werkzeuglager, ein zweigeschossiger Verwaltungsbereich mit Büros, Sitzungsräumen und Auditorium.
Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens für die Errichtung betragen rund 81,1 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von 9,75 Millionen Euro.
ZIM Flugsitz GmbH – Werkseröffnung in Schwerin (März)
Das neue Werk der ZIM Flugsitz GmbH ist im März in Schwerin eröffnet worden. Das Unternehmen aus Markdorf (Baden-Württemberg) konstruiert, produziert und vertreibt Sitze für internationale Fluglinien. Die Produktpalette reicht von Flugsitzen für die Economy Class, Premium Economy Class und Business Class. Im Industriepark Schwerin ist eine Produktionshalle mit rund 7.500 Quadratmetern entstanden. Über 20.000 Hightech-Flugsitze sollen hier jährlich produziert werden nach höchsten Qualitäts- und technischen Standards. Das innovative Unternehmen schafft 64 neue Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Gesamtinvestitionen der ZIM Flugsitz GmbH für die Neuerrichtung des Standortes betragen rund 9,1 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium wird das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) und dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro unterstützen.
Raben-Group – Fahrbinde – Erwerb einer Fläche zum Bau eines Logistikzentrums-Baubeginn im ersten Halbjahr 2018
Die Raben Group, welche ihre Wurzeln in den Niederlanden hat, siedelt sich in Fahrbinde (Landkreis Ludwigslust-Parchim, Gemeinde Rastow) an. Geplant ist im dortigen Gewerbegebiet der Neubau eines Logistikzentrums. Auf einer Fläche von circa zehn Hektar soll das Logistikzentrum entstehen. Vorgesehen sind der Bau einer Kommissionierungshalle und eines Bürogebäudes sowie der Bau von zwei Lagerhallen. Vor Ort wird die gesamte Logistikkette abgedeckt: von der Warenbeschaffung bis zum Vertrieb sowie die Chargenverwaltung. Vorgesehen ist unter anderem auch die Etikettierung, Verpackung und Kommissionierung von Paletten und Kartons. Darüber hinaus sollen kundenspezifische Verpackungen und entsprechendes Labeling der Waren und auch Retouren-Management ermöglicht werden. Der erste Großkunde wird aus dem Bereich der Lebensmittelindustrie kommen.
Mit dem geplanten Logistikzentrum sollen perspektivisch über 100 Arbeitsplätze in Fahrbinde entstehen.
Insgesamt belaufen sich die Investitionen des Unternehmens voraussichtlich auf über 16 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium wird das Vorhaben nach Vorlage aller Unterlagen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von voraussichtlich rund 2,23 Millionen Euro unterstützen.
Regionale Beispiele für Erweiterungen
Störtebeker Braumanufaktur GmbH erweitert (Januar 2017)
Die Störtebeker Braumanufaktur GmbH aus Stralsund investiert im Rahmen eines Erweiterungsvorhabens in den Standort.
Im Rahmen des Vorhabens entsteht auf einer Fläche von ca. 25.000 Quadratmeter eine neue Abfüll-, Verpackungs- und Logistikhalle auf mehreren Etagen. Die Abfüll- und Verpackungsanlage wird in diesem Zusammenhang ebenso technisch ausgebaut und erweitert. Im Bereich der Herstellung wird das Sudhaus der Brauerei erweitert. Die Investitionen im Bereich der Herstellung dienen vorrangig der Qualitätssicherung und dem Ausbau der Sortimentsvielfalt. Mit dem Vorhaben sollen insgesamt 26 neue Arbeitsplätze entstehen und über 100 Arbeitsplätze gesichert werden.
Das Wirtschaftsministerium bezuschusst das Vorhaben mit GRW-Mitteln von circa 7,34 Millionen Euro.
IDT Biologika – Hersteller von Veterinärprodukten – Inbetriebnahme eines Forschungszentrums auf dem Riems (Mai 2017)
Im Juli hat wurde das neue Gebäude für Forschung und Qualitätskontrolle bei der IDT Biologika GmbH auf der Insel Riems (Hansestadt Greifswald) offiziell für den Betrieb freigegeben. Das Unternehmen stellt Impfstoffe und Pharmazeutika her. Am Unternehmensstandort in Riems werden unter anderem Hylase als Wirkstoff in Cremes für die Riemser Arzneimittel GmbH in Lohnherstellung, Kaninchenimpfstoff, Schweineimpfstoff sowie Tollwut-Köderimpfstoff produziert. Mit dem Neubau sind nach Unternehmensangaben auf einer Fläche von 1.750 Quadratmetern 30 neue Labore entstanden. Auch die Produktionskapazitäten zur Impfstoffproduktion sowie die Logistik- und Medieninfrastruktur haben sich vergrößert. Es werden rund 50 hochwertige Arbeitsplätze in der pharmazeutischen Industrie gesichert.
Die Gesamtinvestitionen für den Neubau belaufen sich auf rund 12 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben mit Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund drei Millionen Euro.
Möbelhersteller aus Neustadt-Glewe investiert in modernes Fertigungssystem (April 2017)
Die in Neustadt-Glewe (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ansässige OECO Büromöbelwerke Oelschlägel & Co. GmbH stellt Büromöbel, Schränkwände und Sonderanfertigungen für Privat- und Geschäftskunden her. Rund die Hälfte der Produkte wird nach Unternehmensangaben an Arztpraxen oder Krankenhäuser geliefert. Jetzt hat das Unternehmen in den Maschinenpark investiert. Seit Beginn des Jahres ist eine neue Kantenleimanlage sowie ein Dübel-, Verleim- und Einpressaggregat in Betrieb. Damit lassen sich einzelne Möbelkomponenten lasergesteuert mit Heißleim zusammenfügen, überschüssige Leimreste werden anschließend abgeschabt. Die Verbindung ist somit wasser- und lösungsmittelfest. So können die im Klinikbereich geforderten sogenannten PU-Verleimungen (wasserfeste Verleimung mit Null-Fuge) realisiert werden.
Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) mit 74.200 Euro. Insgesamt belaufen sich die Investitionen des Unternehmens auf 280.000 Euro. Das Unternehmen sichert damit 35 Arbeitsplätze und schafft zusätzlich einen neuen Arbeitsplatz.
10 Jahre Anklam Extrakt – in neue Halle investiert (Juli 2017)
Die Anklam Extrakt GmbH hat im Sommer in der Hansestadt feierlich ihr 10-jähriges Firmenjubiläum begangen. Darüber hinaus ist das neue Rohwarenlager fertig gestellt und offiziell freigegeben worden. Die Firma produziert und vertreibt hochwertige Pflanzenextrakte für die Pharma- und Lebensmittelindustrie. Für 30 verschiedene Produkte (Extrakte) werden entsprechend große Mengen an getrockneten Pflanzen benötigt. Diese werden meist nur einmal im Jahr geerntet und kommen aus verschiedenen Teilen der Welt. Das neue Rohwarenlager verfügt über eine Gesamtfläche von 1.550 Quadratmeter Fläche und bietet Platz für 4.500 Palettenstellplätze. Im Anbau befindet sich ein neuer Bürotrakt für die Verwaltung der Anklam Extrakt GmbH. Gestartet auf der grünen Wiese sind heute 75 Beschäftige im Unternehmen tätig.
Stralsunder Möbelwerke GmbH erweitern (Februar 2017)
Die Stralsunder Möbelwerke GmbH produziert und vertreibt Wohn- und Büromöbel. Das Besondere bei den Stralsunder Möbelwerken ist, dass Tische, Regale, Schreibtische und vieles mehr direkt hier vor Ort in Stralsund entwickelt und gefertigt werden. Die rund 60 Mitarbeiter produzieren hochwertige Einrichtungsgegenstände.
Heute befindet sich am Standort ein Werk mit 6.800 Quadratmetern Produktionsfläche, ein großes Lager und ein eigener Ausstellungsraum. Die Stralsunder Möbelwerke GmbH produzieren unter anderem unter dem Namen „Stralsunder Planungswelten“ Systemmöbel für die Bereiche Wohnen, Essen und Arbeiten. Derzeit werden nach Unternehmensangeben zehn eigene Planungssysteme mit je über 100 Elementen hergestellt. Außerdem fertigt das Unternehmen Büro- und Objektmöbel für gewerbliche Kunden nach individueller Planung. Das Unternehmen hat den Maschinenpark ausgebaut und in ein Bohrzentrum und eine neue Montagelinie mit integrierter Verpackungseinheit investiert.
Die Gesamtkosten der Investition betragen 813.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 285.000 Euro.
Wöbbeliner Metallkonstrukteur investiert in neue Produktionshalle (April 2017)
Das Wöbbeliner Unternehmen MIS Mecklenburger Industrie Service GmbH (Landkreis Ludwigslust-Parchim) hat ihre Betriebsstätte erweitert. In Fahrbinde, einem Ortsteil von Rastow, ist eine neue Werkhalle entstanden. Die MIS fertigt Metallkonstruktionen, die vor allem für die Herstellung von Industriemaschinen verwendet werden. Dazu zählen beispielsweise Transportgestelle, Ölauffangwannen, aber auch Serien von Dreh- und Frästeilen. Neben der Zulieferung ist das Unternehmen seit längerem in der Herstellung von Zäunen und Geländern tätig. Künftig soll das Angebot um Treppenkonstruktionen aus Metall erweitert werden. Mit dem Bau einer Werkhalle mit Sozialtrakt, der Anschaffung eines Gabelstaplers sowie weiterer Maschinen wie beispielsweise einer Bandsäge, Schweißgeräten und Säulenbohrmaschinen soll künftig die Produktionskapazität erweitert werden. Mit der Erweiterung entstehen vier neue Arbeitsplätze. Nach Abschluss des Vorhabens werden 21 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt sein.
Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben auf Grundlage der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) mit rund 108.00 Euro. Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf 417.000 Euro.
Pressemitteilungen / Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit MV