BG Neptun – Bauvorhaben an der Neptunallee gestoppt

17.01.2008: Rostock/MVregio Aufgrund des Insolvenzantrages des Schweriner Bauunternehmens Mecklenburger Hochbau gerät nun das Bauvorhaben der Rostocker Baugenossenschaft BG Neptun in Gefahr.

Das Bauunternehmen hatte den Auftrag zur Durchführung der gesamten Baumaßnahme in Höhe von rund 6,4 Mio EUR von der BG erhalten.

Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus aus Hamburg zu MVregio News: „Wir haben das Bauvorhaben erst mal gestoppt, um eine Prüfung des Leistungsstandes vorzunehmen. Im Moment arbeitet man bei der Mecklenburger Hochbau zusammen mit dem Insolvenzverwalter an einer Lösung der Probleme.“ Die BG Neptun will auf dem 5273 m² großem Grundstück 86 Luxuswohnungen mit einer gesamt Wohnfläche von 5966,50 m² bauen, die dann zu einer Kaltmiete von rund 9,50 EUR vermietet werden sollen. Das gesamt Investvolumen beläuft sich auf 11.4 Mio EUR. Davon sind 8,15 Mio EUR fremdfinanziert. Der Rest von 3,258 Mio EUR wird aus Eigenmitteln der BG dargestellt und ist unter anderem durch Kaufpreiszahlung für das Grundstück und Baunebenkosten gebunden. Die geplante Fertigstellung des Bauvorhabens soll im Spätherbst 2008 sein.

Aus Branchenkreisen war zu erfahren, dass die Meckl. Hochbau GmbH unter ihrer Deckungsbeitragsrechnung kalkuliert haben muss. Nur so lässt sich das um 15 % niedrigere Preisangebot gegenüber den übrigen Anbietern nachvollziehen. Sollte der jetzige Auftragnehmer aufgrund der Insolvenzsituation durch die Meckl. Hochbau nicht mehr in der Lage sein, die Baumaßnahme zu vollenden, muss sich die BG zu annähernd gleichen Konditionen am Markt einen neuen Partner suchen. Branchenkenner gehen davon aus, dass dies nicht zu realisieren sein wird. Der ehemalige Interimsvorstand und alte Aufsichtsratsvorsitzende Heinz Wächtler hatten erstmalig im Herbst 2007 eine realistische Risikoanalyse des Projektes vorgenommen. Eine daraufhin geplante Umstrukturierung der Baumaßnahme durch Beide, soll von dem jetzigen Aufsichtsrat und dem Vorstand der BG wieder rückgängig gemacht worden sein.

Für die BG Neptun gab der Rechtsanwalt der Genossenschaft Jörg Hamann eine Stellungnahme zu der Situation des Projektes Neptunallee ab. Darin stellt er klar:“ Die BG Neptun wird das Bauvorhaben Neptunallee wie geplant erfolgreich und im Zeitrahmen durchführen. Sofern die BG durch die Insolvenz der Mecklenburger Hochbau wirtschaftliche Nachteile entstehen sollten, steht zur Abdeckung ohnehin eine Vertragserfüllungsbürgschaft zur Verfügung. Selbst ohne diese Bürgschaft wäre auch bei erheblichen Mehrkosten – die überhaupt nicht zu erwarten sind – weder die „Liquiditätsdecke der BG Neptun e.G. erschöpft“, noch die „Liquidität der BG Neptun e.G. ausgeschöpft“.“

Hamann bestätigte weiter, dass andere Sanierungs- und Umbaumaßnahmen der BG, wie die Helsinkierstraße in Rostock Lütten Klein ebenfalls Termingerecht durchgeführt werden.

MVregio Rostock red/dh/hro