Backhaus bei 4. Regionalen Forum zur Biologischen Vielfalt

„Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine gesamtgesellschaftliche und zukunftsorientierte Aufgabe“, sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute in Schwerin anlässlich des 4. Regionalen Forums zur Bologischen Vielfalt unter dem Motto „Küsten und marine Biodiversität“.


„Die Voraussetzungen für den Erfolg aller Bemühungen liegen in einer breiten Einbindung und dem Engagement von Politik, Verwaltung, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie der Wirtschaft“, macht Minister Dr. Backhaus in seiner Rede deutlich. Intensive Öffentlichkeitskampagnen zur Wissensvermittlung seien nach seiner Auffassung notwendig, um die erforderliche gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. „Nur informierte Bürger, die Kenntnisse über Arten, Lebensräume, ökologische und sozioökonomische Zusammenhänge besitzen, werden die Bedeutung der biologischen Vielfalt erkennen und aktive Mitgestalter sein“, so Dr. Backhaus.

Dem Beispiel des Bundes folgend werde für Mecklenburg-Vorpommern eine eigene Biodiversitätsstrategie erarbeitet und darin die Schwerpunkte des Landes innerhalb der nationalen Strategie formuliert. „In der Festlegung unserer eigenen Ziele zum Erhalt der biologischen Vielfalt finden die Küsten- und marinen Lebensräume und Arten besondere Berücksichtigung“, sagte der Minister und machte deutlich, dass genau darin die Eigenart unseres Landes und die daraus resultierende hohe Verantwortung als Küstenland liege. „Wir werden fortführen und entwickeln, was naturinteressierte Menschen schon vor langer Zeit im Wert erkannten und engagiert schützten“, heißt es in der Rede von Dr. Backhaus. Der Minister verweist in diesem Zusammenhang auf das in Mecklenburg-Vorpommern eingerichtete Natura 2000-Netz: „Es ist uns gelungen, mit 34,5 Prozent der gesamten Landesfläche innerhalb Deutschlands das flächenbezogen umfangreichste Natura 200-Netz einzurichten. Die umfassenden Fauna-Flora-Habitat- und Europäischen Vogelschutzgebiete sind ein aktiver und großer Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt.“

„Einer vergleichsweise geringen Wirtschaftskraft stehen großflächig unzerschnittene Landschaftsräume gegenüber, die es anderswo in Deutschland nicht in diesem Umfang beziehungsweise überhaupt nicht mehr gibt“, hebt Minister Dr. Backhaus das besondere Kapital der einheimischen Kulturlandschaft hervor, um deren Schutz und Erhalt es sich zu bemühen gelte. Dabei sei es ein wichtiges Ziel, einen Konsens zwischen Schutz und Nutzung zu erreichen. „Dieser Konsens kann nur dem Grundsatz einer auf den Schutzzweck ausgerichteten, beziehungsweise einer dem Schutzzweck nicht entgegenstehenden verantwortungsvollen und nachhaltigen Nutzung folgen“, sagte der Minister.

Ziel der nationalen Strategie sei es, 30 Prozent der Produktionsfläche mit dem Erhalt der biologischen Vielfalt in Einklang zu bringen. Ein Weg, diesem Ziel näher zu kommen, ist nach Auffassung von Dr. Backhaus der Ausbau der ökologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Nutzfläche. „In diesem Zusammenhang freut es mich, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern die bundesweit größte Wachstumsrate im ökologischen Landbau vorzuweisen haben“, so der Minister. Die daraus resultierenden positiven Effekte seien vielfältig. Als Beispiel nannte er die weitere Minimierung diffuser Nährstoffeinträge in die Oberflächengewässer.