Abbrecher in Nordvorpommern

Das Handwerk ist ein zuverlässiger Ausbildungspartner. „Im Handwerk werden deutschlandweit über 30 Prozent der gewerblichen Lehrlinge ausgebildet“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Stefan Rudolph am Dienstag in Stralsund bei der feierlichen Freisprechung von 130 Junghandwerkern. Maurer, Zimmerer, Dachdecker, Tischler, Friseure, Bäcker, Fliesenleger, Ausbaufacharbeiter und Maler erhielten in der Kreishandwerkerschaft Nordvorpommern-Stralsund ihre Zeugnisse.

„In diesem Jahr erzielten die Gesellen das beste Abschlussergebnis der vergangenen zehn Jahre“, sage Rudolph. Die vier berufsbesten Prüflinge – ein Dachdecker, ein Tischler, ein Zimmerer und eine Friseurin – erhielten Gutscheine für die weitere Qualifizierung. In der Kreishandwerkerschaft Nordvorpommern-Stralsund werden derzeit 822 Lehrlinge ausgebildet. Die Abbrecherquote im Bereich Nordvorpommern-Stralsund war dabei im letzten Jahr mit 6,4 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit Jahren. 2002 hatte hier fast jeder sechste Lehrling die Ausbildung abgebrochen.

Insgesamt hat sich die Ausbildungsplatzlücke in Mecklenburg-Vorpommern auf dem Lehrstellenmarkt deutlich verkleinert. Ende August meldete die Bundesagentur für Arbeit einen Zuwachs an betrieblichen Ausbildungsstellen von 3,3 Prozent. Im Land standen 4.899 unvermittelten Bewerbern noch 2.914 offene Stellen gegenüber. „Damit klafft die Schere im Vergleich zum Vorjahresmonat nicht mehr soweit auseinander“, sagte Rudolph. „Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Aktivitäten der Handwerkammer bei Informationsbörsen zur Berufsfindung und fördert Exkursionen in Betriebe.“ Jugendliche können sich so frühzeitig über Anforderungen und Erwartungen eines Berufsstandes informieren und zugleich die eigenen Stärken und Schwächen prüfen.