Zwischen Wahlkampf und Oktoberfest

Immer Ärger mit den Prozenten

Die letzten acht Tage haben begonnen. Während „überall“, ganz besonders in Bayern, die feucht-fröhlichen Oktoberfeste zelebriert werden, geht es nun in den feucht-fröhlichen Wahlendspurt.

Bei der Union können schon die Sekt-Korken knallen, auch wenn diese mit deutlichen Einbußen rechnen muß. Bei aktuellen Umfragen (14./15.9.) kommt sie auf 36 Prozent (Forschungsgruppe Wahlen) und 37 Prozent (Infratest dimap). Die SPD wird wohl nicht einmal über die 25 Prozent kommen – ihre Tendenz ist fallend. So lauten ihre Werte 20 (!) Prozent (Infratest dimap) und 23 Prozent (Forschungsgruppe Wahlen). Doch schon bei den letzten Landtagswahlen 2017 sahen die Umfragewerte für die SPD immer günstiger aus als das reale Ergebnis. Setzt sich dieser Trend fort, könnte die SPD am 24.September ein Debakel erleben.

Im positiven Trend sind hingegen die AfD (10 Prozent bis 12 Prozent) und die FDP (9,5 Prozent bis 10 Prozent. Die Linken behaupten sich stabil bei 9 Prozent, auch ein Verdienst von Frontfrau Sahra Wagenknecht. Im freien Fall befindet sich hingegen die Grünen, die nur noch auf Werte von 7,5 Prozent bis 8 Prozent kommen.

Das Merkeln wird also nach dem 24.September weiter gehen. Das WARUM wurde auch hier schon ausführlich behandelt. Wenn plötzlich Frau Merkel mit Bart erschiene und Herr Schulz im Hosenanzug – man würde den Unterschied kaum bemerken.

Auch eine Frage an das altehrwürdige „Radio Jerewan“ bestätigte das. Frage an „Radio Jerewan“: „Stimmt es, dass sich im vereinigten Deutschland Stereoanlagen erübrigen?“ Dazu „Radio Jerewan“: „Im Prinzip ja. Man hört sowieso von allen Seiten das Gleiche.“

Und auch die Antwort des besagten Senders, warum die relative Mehrheit der Deutschen immer den gleichen M…, Entschuldigung, „Kram“ wählt…

Frage: „Glauben im vereinten Deutschland noch viele Erwachsene an den Weihnachtsmann oder gar die Weihnachtsfrau?“ Antwort: „Im Prinzip nein. In der Politik ja.“

Tja, in Deutschland war es schon immer so. Einer macht vor. Alle machen nach. Das geht einen überschaubaren Zeitraum gut. Dann kommt das große Desaster, Chaos, Erwachen. Am Ende will es keiner gewesen sein. Alle wollen es „danach“ besser machen. Verfallen aber schnell wieder in den alten Trott. Und der ganze Mist, hier keine Entschuldigung, beginnt von Neuem.

Ach ist es schön, ein Lemming zu sein!

Na dann, auf zum feucht-fröhlichen Wählen…

Marko Michels

Foto (Michels): Hurra! Wir sind keine Lemminge! Nur geistreiche, charakterstarke und flinke Präriehunde!