Zusatzversicherung für Zahnersatz?

Tipps von der Unabhängigen Patientenberatung in Rostock

Rostock – Viele Menschen fragen sich, ob sie eine Zusatzversicherung für Zahnersatz brauchen. Denn die gesetzlichen Krankenkassen zahlen nur die so genannten Festzuschüsse für die  Regelversorgung. Wer sich aber aufwändigen und damit teuren Zahnersatz wie z.B. Implantate wünscht, sollte sich überlegen, ob eine zusätzliche Absicherung sinnvoll ist.

Die Patientenberaterin Mandy Pawils empfiehlt, vor Abschluss einer Versicherung die persönlichen Bedürfnisse genau zu klären – gegebenenfalls nach Rücksprache mit dem Zahnarzt – und erst dann nach einem passenden Vertrag zu suchen. „Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, eine Zusatzversicherung für Zahnersatz abzuschließen, werden Ihnen diese Vorüberlegungen die Entscheidung in jedem Fall erleichtern“, so Pawils.

Dazu gehört die Frage, ob die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse nicht eventuell ausreichend sind. Denn wer sich mit Zahnersatz auf Krankenkassenbasis zufrieden gibt, braucht eigentlich keine Zusatzversicherung. Auch Menschen mit einer Vollprothese oder mit nur noch wenigen Zähnen müssen meist nur eine akzeptable Zuzahlung leisten. Wer hingegen einen aufwendigeren Zahnersatz wie Kronen oder Inlays wünscht, kann durch eine Zusatzversicherung durchaus Vorteile haben.

Es ist sinnvoll, sich verschiedene Versicherungsangebote einzuholen und auszurechnen, was die Versicherung bei welcher maximalen Leistung jährlich kostet. Tipp: Informieren Sie sich in der Zeitschrift Finanztest. Dort gibt es in Heft 5/2010 einen ausführlichen Versicherungsvergleich.

Wenn die Angebote der Zusatzversicherungen auf dem Tisch liegen, sollte – neben einem grundsätzlichen Vergleich der verschiedenen Angebote – z. B. auch darauf geachtet werden, ob gar keine oder nur wenige Fragen zum Gesundheitszustand gestellt werden. Außerdem haben viele Versicherungen Summenbegrenzungen, d. h. dass die Höhe der vertraglichen Leistungen in den ersten Versicherungsjahren auf einen meist relativ niedrigen Betrag begrenzt ist. „Prüfen Sie aber auch folgende Möglichkeit: Können Sie regelmäßig vergleichbare Beträge in Eigenregie ansparen? Wenn ja, steht Ihnen dieses Geld flexibler – also auch für andere unplanbare Ausgaben – zur Verfügung“, so Pawils weiter.

Als wichtigen Hinweis gibt die Patientenberaterin zukünftigen Versicherten mit auf den Weg: „Beachten Sie, dass die meisten Zusatzversicherungen nicht für bereits laufende oder vor Vertragsabschluss angeratene Zahnbehandlungen leistet! Oftmals ist die Enttäuschung sehr groß, wenn die Versicherung nicht zahlt.“

Tipp: Wer ein geringes Einkommen hat, kann den Zahnersatz auch vollständig von seiner gesetzlichen Krankenkasse bezahlt bekommen, wenn er unter die Härtefallregelung fällt. Stellen Sie hierzu einen Antrag!

Weiteren neutralen und kostenfreien Rat zu diesen Fragen gibt die Rostocker Beratungsstelle der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland – UPD in der Strandstraße 98. Montags und mittwochs von 9 – 13 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 14 – 18 Uhr haben Patienten die Möglichkeit sich telefonisch unter (0381) 208 70 45 kostenfrei rund um Krankenkassenleistungen und Patientenrechte beraten zu lassen. Die persönliche Beratung wird in der gleichen Zeit angeboten. Weitere Informationen sind im Internet unter www.upd-online.de abrufbar.