Vollverpflegung in den Greifswalder Kitas gut angelaufen

Grundlage für die Ganztagesversorgung ist das überarbeitete Kinderförderungsgesetz

Greifswald/ar – Die Vollverpflegung in den kommunalen Kindertagesstätten Greifswalds ist gut angelaufen. Nach anfänglicher Skepsis zahlreicher Eltern seien viele inzwischen von dem abwechslungsreichen Angebot überzeugt, lautet das erste Resüme der Leiterinnen bei einer gemeinsamen Auswertungsrunde.

Verschiedene Sorten Brot, Käse, Wurst und Marmelade sowie unterschiedliches Gemüse stehen auf dem Frühstücksbuffet. Die Mädchen und Jungen können selbst entscheiden, was und wie viel sie essen. Nur einige wenige noch haben ihre Brottasche dabei und essen, was die Eltern mitgegeben haben. Dabei geht der eine oder andere verstohlene Blick zum Buffet.

„Von den knapp 1.900 Kindern in den kommunalen Krippen, Kindergärten und Horten haben lediglich rund 40 Eltern noch keine Essensverträge mit Vollverpflegung abgeschlossen“, sagte Amtsleiter Dirk Scheer: „Deren Gegenargument ist hauptsächlich, dass durch das einheitliche Angebot die Individualität ihres Kindes nicht mehr gefördert und nicht mehr auf spezielle Ernährungsgewohnheiten ihrer Sprößlinge eingegangen wird. Aber auch bei diesen Familien hoffen wir, dass sie sich noch von ihren Kindern überzeugen lassen. Zumal wir die Eltern motivieren wollen, Einfluss auf den Essenplan zu nehmen.“

„Bei den Kindern kommt das Essen sehr gut an. Viele essen mehr als vorher“, weiß die Leiterin der Kita „Kleine Entdecker“, Gudrun Paenzer: „Der Elternrat hat selbst einen Flyer gestaltet, um für das einheitliche Essen und vor allem das Frühstück zu werben.“ Auch in der Kita „Lütt Matten“ seien die Kinder „total begeistert“, so die Leiterin Evelin Röser: „Wir haben den Angebotsplan ausgehängt und das Buffet fotografiert. Die letzten zurückhaltenden Eltern wollen den Vertrag bereits ab Februar auf Vollverpflegung umstellen.“

Natürlich bleiben auch anfänglich Probleme nicht aus. So beklagten einige Einrichtungen unter anderem zu große Abpackungen. Außerdem sollen das Bestell- und das Abrechnungsmodell weiter vereinfacht werden. Heute gibt es dazu eine  Abstimmungsrunde mit dem Essenanbieter Menütaxi. Im Februar ist eine weitere Runde mit den Leiterinnen geplant, bevor im März mit den Elternvertretern eine erste Auswertung über den Stand der Umsetzung erfolgt.

Seit Januar gilt in allen Kinderbetreuungseinrichtungen – egal, ob kommunaler oder freier Träger – eine Ganztagesversorgung. Grundlage dafür ist das überarbeitete  Kinderförderungsgesetz. Mit der neuen gesetzlichen Regelung will das Land erreichen, dass alle Kinder künftig gesund und vollwertig versorgt werden.