Vogelfütterung im Winter – Naturbeobachtungen vor der Haustür

Der Naturschutzbund gibt Tipps zum richtigen Umgang mit Wildvögeln im Garten

Schwerin (NABU) – Die Tage sind kurz, die Nächte umso länger. Viele Menschen kommen nun allenfalls noch am Wochenende raus. Für Naturfreunde ein unbefriedigender Zustand. Doch ein einfacher Trick schafft Abhilfe: Durch das richtige Füttern von Wildvögeln im Garten lassen sich auch in der dunklen Jahreszeit noch tolle Beobachtungen machen. Wichtig ist dabei nur, dass man ein paar Dinge beachtet, damit die Vögel nicht krank werden.

So sollten besser mehrere kleine Futterplätze angelegt werden, als ein Großer. Damit kann man mehr Individuen und Arten Nahrung anbieten, als nur mit einem Futterhäuschen. Auch wird es schwieriger für Beutegreifer (v.a. Katzen) Vögeln an der Fütterung aufzulauern. Futtersäulen sind eine gute Möglichkeit den Gefiederten sicher saubere Nahrung anzubieten. Hier rutscht das Futter automatisch nach und ist gleichzeitig gut vor Feuchtigkeit und Verschmutzung geschützt. Auch die beliebten Meisenknödel, in Talg eingelassene Sonnenblumenkerne und Nüsse, sind ein Leckerbissen – nicht nur für Meisen.

Überhaupt hat man durch die Wahl des angebotenen Futters Einfluss auf die erscheinenden Vogelarten. So sind Finken und Spatzen vorwiegend Körner- und Samenfresser. Andere Arten, z.B. Rotkehlchen und Drosseln, ernähren sich hauptsächlich von Insekten und Würmern. Im Winter werden viele Arten aufgrund der Jahreszeit zum Ausweichen auf anderes Futter gezwungen. Auch sind Würmer und Schnecken zwar eiweißreich, aber da den Vögeln bei kurzer Tageslichtdauer nur wenig Zeit zur Nahrungssuche zur Verfügung steht, suchen sie in dieser Zeit energiehaltigeres Futter. Hier sind vor allem Erdnüsse, Sonnenblumenkerne und Hirsekörner zu nennen.

Grundsätzlich sollte man beim Kauf und der Ausbringung von Vogelfutter darauf achten, dass dieses schimmelfrei ist. Die Futtermenge sollte sich an Erfahrungswerten orientieren. Lieber einmal häufiger die Futterstellen auffüllen, als das die im Überfluss angebotene Nahrung schlecht wird oder Ratten anlockt.

Um Krankheitserregern keine Chance zu lassen, sollten die Fütterungen von Zeit zu Zeit umgesetzt und Futterstellen am Boden mal nicht beschickt werden. Zudem sind die Futterstellen regelmäßig mit klarem Wasser gründlich zu reinigen.

Beachtet man diese Tipps steht der Vogelbeobachtung aus dem heimischen Wohnzimmer nichts mehr im Wege. Um zu erfahren, welche Vögel an die Fütterungen kommen, veranstaltet der NABU vom 06. – 08. Januar 2012 die bundesweite „Stunde der Wintervögel“.

Machen Sie doch mit! Dazu zählen Sie einfach im genannten Zeitraum eine Stunde lang die im Garten beobachteten Vögel nach Arten und Anzahl. Die Liste melden Sie bitte bis zum 16. Januar 2012 dem NABU-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, Arsenalstraße 2, 19053 Schwerin. Für Rückfragen steht Ihnen dort Ulf Bähker (Tel.: 0176-995 432 90 oder 0152-371 363 49, Email: Ulf.Baehker@NABU-MV.de)zur Verfügung. Einen Teilnahmebogen finden Sie auch im Internet unter: www.NABU-MV.de.