Verkehrssicherheitskonzept muss Einsatz von Elektrofahrzeugen begleiten

Angesichts des heutigen Elektro-Auto-Gipfels in Berlin hat der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr, Bau und Landesentwicklung im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Egbert Liskow, darauf hingewiesen, dass bei der allseits gewünschten Zunahme von Elektrofahrzeugen im Straßenverkehr neue Sicherheitskonzepte notwendig seien.

Die deutlich verminderte Geräuschkulisse der Elektrofahrzeuge berge ein erhöhtes Unfallrisiko für Fußgänger und Radfahrer in sich.

„Vor allem für Fußgänger und Radfahrer brauchen wir daher bei einer deutlichen Zunahme von Elektrofahrzeugen neue Sicherheitskonzepte. Alle Verkehrsteilnehmer verlassen sich im Straßenverkehr ganz überwiegend auf das Gehör. Elektrofahrzeuge sind jedoch deutlich leiser als diesel- oder benzinbetriebene Kraftfahrzeuge. Elektromotoren surren leise über die Straßen. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h, wie sie innerhalb von Ortschaften üblich sind, sind Elektroautos kaum noch wahrnehmbar. Hinzu kommt, dass Elektroautos schneller anfahren als herkömmliche Kraftfahrzeuge.

Wo Fahrzeuge immer leiser werden, wird dies nicht nur für sehbehinderte Menschen, sondern auch für Kinder und die zunehmende Zahl älterer Menschen zum Problem. Insbesondere in Kreuzungsbereichen, vor Bildungseinrichtungen und Seniorenwohnanlagen, vor großen Supermärkten und Einkaufszentren, aber auch in engen Innenstadtlagen sind erhebliche Risiken für die Verkehrssicherheit zu befürchten.

Es zeigt sich, dass die meisten Autohersteller das Problem bereits erkannt haben und damit experimentieren, die Elektrofahrzeuge insbesondere für Außenstehende akustisch wahrnehmbar zu machen. Im Moment gibt es aber keine wirkliche Lösung.

Wenn Deutschland tatsächlich Leitmarkt für Elektromobilität werden soll und bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen rollen, braucht es parallel ein neues Verkehrssicherheitskonzept“, forderte Egbert Liskow.