Preisträger stehen für unternehmerische Vielfalt
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat in der Hansestadt Wismar gemeinsam mit den Trägern des Preises die „Unternehmer des Jahres 2018“ ausgezeichnet.
„Die Preisträger stehen für die unternehmerische Vielfalt und die Bandbreite der heimischen Wirtschaftskraft in Mecklenburg-Vorpommern. Es ist toll, was bei uns durch die heimische Unternehmerschaft in den vergangenen Jahren entstanden ist. Wir haben viele engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer, die jeden Tag Verantwortung übernehmen, sich mit eigenem Risiko engagieren und Arbeitsplätze bereitstellen. Jedes unternehmerische Engagement erfordert Mut, Leidenschaft und Durchhaltevermögen. Egal, ob es eine kleine Firma oder ein großes Unternehmen ist. Unternehmertum braucht mehr gesellschaftliche Anerkennung und Unterstützung, damit mehr Menschen diesen Schritt wagen und ein Unternehmen gründen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Mittwoch (13.Juni 2018) vor Ort.
Zur Preisverleihung haben sich über 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung angemeldet. In diesem Jahr gibt es neun Finalisten, drei Preisträger und zwei Sonderpreisträger, die prämiert werden.
Arbeitsmarkt profitiert von stabilem Wirtschaftswachstum – Wirtschaft kommt voran
Wirtschaftsminister Harry Glawe ging auch auf die wirtschaftliche Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern ein. „Die Wirtschaft im Land kommt voran. In vielen Branchen ist die Auftragslage gut bis sehr gut. Im verarbeitenden Gewerbe, in der Gesundheitswirtschaft, im Handwerk, in der Logistikbranche und im Dienstleistungsbereich gibt es eine wachsende Nachfrage. Das kurbelt vor allem die Binnenwirtschaft weiter an. Der Tourismus und der Einzelhandel sind wichtige Größen für das Voranbringen der heimischen Wirtschaft. Und in die maritime Wirtschaft ist wieder ordentlich Bewegung gekommen. Unternehmen schaffen Arbeitsplätze und stellen Personal ein. Der Arbeitsmarkt profitiert insgesamt von einem stabilen Wirtschaftswachstum“, so Wirtschaftsminister Glawe weiter.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs liegt – aktuellste Angaben aus dem März 2018 – bei 563.800. „Das sind 9.200 Jobs mehr als im Vorjahresmonat. Der Trend hält weiter an. Nur Arbeitsplätze auf dem ersten, regulären Arbeitsmarkt bieten Perspektiven, hier bei uns im Land zu bleiben. Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung sind die Herausforderungen“, betonte Glawe weiter. 2017 wurde mit rund 42,8 Milliarden Euro das historisch höchste Bruttoinlandsprodukt des Landes erzielt, ein Plus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ostdeutsche Wachstum lag bei 1,4 Prozent.
127 Nominierungen für den Preis eingegangen
Der Preis wurde in diesem Jahr zum 11. Mal vergeben. Wirtschafts- und Arbeitsminister Glawe dankte im Namen der Träger allen am Wettbewerb teilnehmenden Unternehmen. „Er wird sehr gut von der Wirtschaft angenommen. Die Bewerber kommen aus allen Teilen des Landes“, betonte Wirtschaftsminister Glawe. Ein Großteil der Nominierungen kommt aus dem verarbeitenden Gewerbe (24 Prozent), dem Dienstleistungsbereich (20 Prozent), dem Handel (15 Prozent) sowie der Gesundheitswirtschaft (12 Prozent). Die Bewerbungen wurden von Städten, Gemeinden, Kammern, Verbänden, Sparkassen und Belegschaften der Unternehmen eingereicht. Der „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern“ wurde erstmals im Jahr 2008 vergeben.
Susanna Masson-Wawer, Vizepräsidentin der IHK zu Rostock sagte: „Zum 11. Mal zeichnen Wirtschaft und Politik besonders vorbildliche Unternehmerinnen, Unternehmer und Unternehmen als ´Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern´ aus, die kreatives Engagement und großes Verantwortungsbewusstsein an den Tag legen und damit sehr erfolgreich sind. Die auch in diesem Jahr große Zahl an Vorschlägen und Bewerbungen spricht für den hohen Stellenwert des Landeswettbewerbs. Wer sich für Unternehmertum entscheidet, hört nie auf zu lernen, ist und bleibt stets offen für neue Inspirationen und Ideen. Es ist schön zu sehen, wie vielfältig die Unternehmen sind, sowohl im Hinblick auf die Branchen als auch im Hinblick auf die Regionen, aus denen sie kommen. Die Unternehmen müssen sich stets dem Wandel stellen, denn wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Weil das so ist, freue ich mich, dass wir neben den drei Hauptkategorien in 2018 auch mit den beiden thematischen Sonderpreisen ´Wandlungsfähigkeit durch Innovation´ und ´Digital zum Kunden´ besonderes und beispielgebendes unternehmerisches Handeln würdigen können. Unternehmertum ist spannend und soll auch Wegweiser sein für all jene, die eigenverantwortlich etwas unternehmen wollen. Im Namen der Landesarbeitsgemeinschaft der drei Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern, die gerne zu den Trägern des Wettbewerbs zählen, sage ich daher herzlichen Glückwunsch an die diesjährigen Preisträger, aber auch an alle Finalisten in den einzelnen Preiskategorien.“
Träger der Veranstaltung – Stele, Urkunde und Preisgeld
Ausgelobt wurden Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 Euro, jeweils eine Urkunde und eine hochwertige Stele aus der Werkstatt der Rostocker Designerin Anna Silberstein. Träger des landesweiten und branchenübergreifenden Wettbewerbs sind das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, der Ostdeutsche Sparkassenverband mit den Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern, die drei Industrie- und Handwerkskammern in MV, die beiden Handwerkskammern sowie die Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommern (VUMV).
Alle Preisträger und Finalisten „Unternehmer des Jahres 2018“ im Überblick
Preisträger in der Kategorie „Unternehmerpersönlichkeit“
optimal media GmbH – Geschäftsführer Jörg Hahn – Röbel/Müritz, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte – Branche: Druck/Medien
Das Unternehmen wurde 1990 als „optimal“ Tonträger Produktionsgesellschaft mbH gegründet und hat vorrangig Tonträger produziert und vertrieben. Heute agiert die optimal media GmbH als unabhängiger Dienstleister der Medienindustrie und bietet neben der reinen Datenträger-Replikation auch den Druck von Büchern, Broschüren und Magazinen, Multimediadrucksachen und -verpackungen, die Pressung von CDs, DVDs, Blue-rays und Vinyl Records sowie Lagerhaltung und Logistik im Kundenauftrag. Heute arbeiten rund 750 Mitarbeiter im Unternehmen. „Jörg Hahn ist der Mann der ersten Stunde. Als Impulsgeber, Visionär und Teamplayer hat er die Firma konsequent aufgebaut. Das Unternehmen arbeitet stetig am Ausbau des eigenen Produktportfolios. Es behauptet sich in einem umkämpften Wettbewerb und einem sich stetig verändernden Marktumfeld“, betonte Wirtschaftsminister Glawe.
Finalisten Unternehmerpersönlichkeit
HAB Hallen- und Anlagenbau GmbH – Andreas Pörsch – Wusterhusen (Landkreis Vorpommern-Greifswald) – Branche: Hallen- und Wirtschaftsbau
Lossau Transporte – Margitta Lossau – Wolgast (Landkreis Vorpommern-Greifswald) – Branche: Transportwesen
Fensterbau Kuhnert GmbH – Jürgen Kuhnert – Pampow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) – Branche: Handwerk
Preisträger in der Kategorie „Unternehmensentwicklung“
Centogene AG – Prof. Dr. Arndt Rolfs – Rostock – Branche: Biotechnologie
2006 wurde das Unternehmen Centogene von Prof. Arndt Rolfs mit fünf Angestellten gegründet. Das Unternehmen betreibt auf dem Gebiet der Medizin molekularbiologische und gentherapeutische Laboratorien. Zudem werden weltweit medizinische Institutionen, Ärzte und Patienten bei genetischen und biochemischen Analysen seltener Erkrankungen unterstützt.
Die Firma ist europäischer Marktführer und weltweit eines der führenden Unternehmen in der medizinisch-genetischen Diagnostik und Charakterisierung seltener angeborener Erkrankungen. Aktuell arbeiten 250 Mitarbeiter aus 39 Nationen im Unternehmen. „Centogene zeichnet sich durch kontinuierliche Entwicklung neuer innovativer Produkte in der Humangenetik aus. Vor allem die von eigenen Forscherteams entwickelten molekulargenetischen und biochemischen Analysen haben international für Aufmerksamkeit gesorgt. Es ist eine besondere Leistung, was Prof. Arndt Rolfs mit seinen Mitarbeitern über die Jahre auf die Beine gestellt hat. Hier wird heimisches Know-how international exportiert“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe in Wismar.
Finalisten „Unternehmensentwicklung“
Rattunde & Co GmbH – Ulrich Rattunde und Martin Proksch – Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim) – Branche: Maschinenbau
Mecklenburger Backstuben GmbH – Günther Neumann, Kathrin Rossa, Dr. Christine Kohn – Waren (Müritz) (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) – Branche: Ernährungswirtschaft
Die Rostocker Wurst- und Schinkenspezialitäten GmbH – Tobias Blömer, Guido Blömer, Jörg Neumann, Thomas Liepner – Rostock – Branche: Lebensmittelverarbeitung
Preisträger in der Kategorie „Fachkräftesicherung und Familienfreundlichkeit“
Jochmann GmbH – Frank Jochmann – Parchim, Landkreis Ludwiglust-Parchim – Branche: Heizung und Sanitär
1990 hat sich die Jochmann GmbH als Familienunternehmen in Slate gegründet. 1993 ist das Unternehmen in die Parchimer Innenstadt mit Ausstellung gezogen. Sieben Jahre später erfolgte der Wechsel an den heutigen Standort am Dargelützer Weg 27. Die Ausstellungsfläche wurde auf ca. 1.000 Quadratmeter erweitert und ein Fachmarkt wurde eröffnet. 2004 erfolgte der Verbund mit der Firma Elektro Salamon. Schwerpunkt des Unternehmens sind die Konstruktion, Sanierung und Modernisierung von Neu-, Alt-, Geschäfts- und Industriebauten in den Bereichen Schwimmbadtechnik, Bäder und Wärme. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Leistungen im Bereich der Elektrotechnik und Erdwärmegewinnung an. Gegenwärtig sind im Unternehmen 59 Mitarbeiter angestellt sowie acht Lehrlinge in Ausbildung zum Anlagentechniker im Bereich Heizung, Lüftung und Sanitär.
Jeder Auszubildende wird beispielsweise aktiv bei der Wohnungssuche unterstützt und bekommt ein Smartphone gestellt. Die Mitarbeiter nutzen flexible Arbeitszeitmodelle, das Arbeiten von Zuhause (HomeOffice) ist möglich. Ebenso gibt es eine Tagesmutter, die die Kinderbetreuung in Notsituationen ermöglicht. Das Unternehmen beteiligt sich an den Unterbringungskosten der Kinder in KITAs. Ebenso gibt es Tankgutscheine für die Mitarbeiter. Ein Sommerfest trägt zum guten Betriebsklima bei. „Das Familienunternehmen Frank Jochmann hat aus einem kleinen Handwerksunternehmen einen Fachbetrieb mit einem sehr guten Ruf in der Region aufgebaut. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine familienbewusste Unternehmenspolitik und verantwortungsvolle Personalpolitik aus. Hier gibt es im Alltag viele Schritte, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wesentlich erleichtern“, erläuterte Wirtschaftsminister Harry Glawe.
Finalisten „Fachkräftesicherung und Familienfreundlich-keit“
Druckerei Weidner GmbH – Andrea und Kurt Weidner – Rostock – Branche: Druckerei
Sörgel & Bunsen Gerüstbau GmbH – Stephan Sörgel -Rastow (Landkreis Ludwiglust-Parchim) – Branche: Gerüstbau
Institut für Medizinische Diagnostik Greifswald/MVZ Labor Greifswald GmbH – Kristian Meinck – Greifswald (Landkreis Vorpommern-Greifswald) – Branche: Gesundheit/Labor
Zwei Sonderpreise
Preisträger in der Kategorie Sonderpreis „Wandlungsfähigkeit durch Innovation“
Reparatur- und Anlagenbau GmbH Sassnitz (REAN GmbH Sassnitz) – Rainer Käning – Sassnitz (Landkreis Vorpommern-Rügen)
1992 ist die Reparatur- und Anlagenbau GmbH Sassnitz gestartet. Das Unternehmen ging mit 13 Beschäftigten aus der Reparaturabteilung des VEB Fischfang Sassnitz hervor. Zunächst machte sich das Unternehmen durch Instandhaltungs- und Reparaturleistungen vorrangig an Bord von Schiffen der Scandlines-Reederei einen Namen. Ende der 90er Jahre wurden kleine Behördenschiffe im Bereich der Binnenschifffahrt in einer umgebauten Halle im Fährhafen Mukran gebaut. 2010 wurde mit der hochtechnologischen Fertigung von Mikrowellen-Scannern für Schiffsradarraketen im Rahmen eines CNC-Centers begonnen. Im Jahr 2015 erfolgte die Aufnahme von Industrieserviceleistungen zur Instandhaltung von Rolls Roys-Power-Systemen in Triebfahrzeugen der Bundesbahn. Im vergangenen Jahr konnte die Niederlassung Mukran um einen neuen Bereich für die komplette Fertigung hochintegrierter Schiffsradaranlagen erweitert werden. Einen Namen hat sich das Unternehmen auch mit dem Bau von Requisiten für die Störtebeker-Festspiele auf der Naturbühne Ralswiek gemacht. Hier ist das Unternehmen seit 1995 aktiv. Heute sind 31 Beschäftigte im Unternehmen tätig. „Das Unternehmen ist nach der Wende mutig gestartet. Mit der Zeit wurde die Geschäftstätigkeit immer weiter ausgebaut. Es ist beachtlich, was hier auf die Beine gestellt wurde. Heute ist die REAN GmbH ein erfolgreicher Hersteller kompletter Produkte in einem international attraktiven Marktumfeld“, so Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.
Sonderpreis „Digital zum Kunden“
Bike Market GmbH – Jörg Bänder – Rostock
Die Bike Market GmbH hat zwei Fahrrad-Geschäfte in Rostock – im Gewerbegebiet Rostock-Schutow (neben IKEA) und in der Innenstadt sowie zwei Onlineshops. Jörg Bänder bietet seinen Kunden online und stationär eine große Auswahl an Fahrrädern, Zubehör und Fahrradbekleidung. 1993 ist der Chef von Bike Market Jörg Bänder in einem Kellerschlauch mit 70 Quadratmetern ohne Werkstatt, ohne Ersatzteile und ohne Telefon gestartet. Noch im selben Jahr wurde der erste Laden in der Rostocker Innenstadt eröffnet, nur ein Jahr später die zweite Filiale in Rostock Sievershagen. Es wurde kräftig weiter investiert. 2009 ist nach eigenen Entwürfen in Schutow mit 1.200 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie Werkstatt und Montage, Lager und Verwaltung ein neues Aushängeschild entstanden. 2017 ist der größte und modernsten CUBE Store (Fahrradmarke) in ganz Deutschland mit 1.300 Quadratmetern Verkaufsfläche, 300 Quadratmetern Fahrradfachwerkstatt, 500 Quadratmetern Lager, Sitzecke mit Fernseher sowie Tobe-Ecke für Kinder in der Kröpeliner Straße entstanden. Gestartet als Ein-Mann-Betrieb arbeiten heute 64 Mitarbeiter im Unternehmen. „Das Unternehmen hat sich mit dem Verkauf von Fahrrädern, Zubehör und Fahrradbekleidung sowie hauseigener Werkstatt über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Heute ist die Bike Market GmbH der größte Fahrradfachmarkt in ganz Mecklenburg-Vorpommern, der dank eines umfangreichen Onlinekonzeptes den Kundenradius auf den gesamten deutschsprachigen Raum Europas ausweiten konnte. Es ist eine Erfolgsgeschichte aus Mecklenburg-Vorpommern. Herzlichen Glückwunsch zum 25-jährigen Jubiläum“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe.
Pressemitteilung / Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit M-V