Typisch!: Millionär – und was nun?

Sendetermin: Donnerstag, 17. März 2011 | 18.15 bis 18.45 Uhr | NDR Fernsehen

Im Mai 2010 geschieht das Unglaubliche: Siegfried Köpke gewinnt eine Million Euro in der Lotterie. Zehn Jahre lang war der 51-jährige Mecklenburger arbeitslos. Auf einmal ist er reich!

Und das will er auch bleiben. Siegfried Köpke lebt weiterhin bescheiden. Reisen und Luxus? Das ist nichts für den Junggesellen. Er kauft nach wie vor im Discounter ein. Nur zwei Anschaffungen gönnt sich der passionierte Jäger: einen Jagdhund und ein neues Auto. Letzteres hat er „günstig geschossen“, mit Jägerrabatt. Siegfried Köpke hat nur einen Traum: Er will sein Haus renovieren. 80 Jahre hat es auf dem Buckel, die Fassade bröckelt, das Dach ist marode, die Tapeten sind 30 Jahre alt. Ein Abriss kommt für Köpke nicht infrage. Das Haus ist seine Heimat, und die will er erhalten.

Im Oktober wird mit den Bauarbeiten begonnen: Das Haus wird entkernt, der Dachstuhl erneuert, der Keller trockengelegt. Der Millionär lebt solange im Wohnwagen und rechnet: Mehr als 250.000 Euro will er in den Umbau nicht investieren. Die alte Küche muss raus, die ist nicht mehr zu retten. Ansonsten macht Köpke aus Altem Neues: Das alte Schlafzimmer seiner Eltern und ein paar andere Erbstücke möbelt der Tischler aus dem Nachbardorf wieder auf.

Das viele Geld bringt nicht nur Segen. Spendenanfragen und Bittbriefe, die bei Köpke eintreffen, lehnt er ab. Sogar seinen Kameraden von der Ortsfeuerwehr erteilt er eine Abfuhr, als sie von ihm einen neuen Feuerwehrwagen haben wollen. Eines hat Siegfried Köpke gelernt: Freundschaften kann er sich nicht kaufen, ebenso wenig wie eine Arbeit. Und wenn er jetzt eine Frau kennen lernt, woher soll er wissen, dass sie nicht nur sein Geld will? Dennoch geht Siegfried Köpke im darauffolgenden Januar dann doch auf Brautschau und wagt sich auf eine Tanzveranstaltung.

Dann ist es endlich soweit: Das Haus ist fertig und Siegfried Köpke sitzt in seinem neuen Wohnzimmer. Was nun kommt, wisse er nicht. In diesem Moment aber sei er glücklich, sagt der Millionär.