Studierende in MV lassen sich nicht gegeneinander ausspielen

Am Donnerstag, den 08. Juli 2010 veranstaltet der AStA Greifswald in Schwerin eine Demonstration gegen die Streichung der Lehrer/-innenausbildung an der
Greifswalder Uni.

Dies stieß zuletzt bei Teilen der Rostocker Studierendenschaft und des Rektorats auf bisweilen sehr scharf formulierte Kritik. Die Zielvorgabe – das heißt die einseitige Vorschrift – des Landes im Jahr 2006 sah vor, den Staatsexamensstudiengang Rechtswissenschaften in Rostock zu schließen. Im Gegenzug fiel die Entscheidung, die Lehrer/-innenausbildung in Greifswald zu reduzieren. Die Uni Rostock hatte sich dieser Entscheidung gebeugt, in Greifswald regt sich inzwischen Widerstand.

„Natürlich ist es problematisch, dass die Uni Greifswald sich jetzt nicht mehr an den ‚Deal’ mit Rostock halten will,“ gibt Johanna Lauber, Mitglied der Grünen Hochschulgruppe Rostock zu bedenken. Die Universitäten Greifswald und Rostock hätten sich bereits 2006 geschlossen gegen den Sparplan der Landesregierung stellen müssen. Die Greifswalder Studierenden jetzt aber dafür zu bestrafen, indem man ihnen jegliche Unterstützung verweigert, hält Lauber für den falschen Weg: „Die Universitäten in Mecklenburg-Vorpommern dürfen sich nicht gegeneinander ausspielen lassen!“ „Wir rufen die Gremien beider Universitäten in Mecklenburg-Vorpommern auf, sich gemeinsam auf einen Forderungskatalog zu einigen, der sinnvolle Forderungen beider Unis zulässt und geschlossen deren Realisierung durch das Bildungsministerium einfordert“, fügt Fabian Nehring, ebenfalls Mitglied der GHG, hinzu. „Es müssen gemeinsame Lösungen zur dringend benötigten qualitativen Verbesserung des Lehramtsstudiums gefunden werden, statt durch unsinnigen Sparzwang das kleinste Übel auszuwählen.“

In jedem Fall hat das Positionspapier des AStA Greifswald die laufende Diskussion zur Zukunft des Lehramtsstudiums auch an der Universität Rostock intensiviert. So ruft u. a. das Bildungsaktionsbündnis Rostock auf ihrer Website http://bildungsaktionhro.blogsport.de/ zur Unterstützung der Greifswalder Demonstration auf.