Sonderausstellung „Karten mit Geschichte“

Flurkarten aus dem 18. Jahrhundert im Müritzeum ausgestellt

'Karte mit Geschichte' im MüritzeumDie nächste Sonderausstellung im Müritzeum trägt den Titel „Karten mit Geschichte“. Kernstücke der Ausstellung sind 5 großformatige mecklenburgische Flurkarten aus dem 18. Jahrhundert. Mit Unterstützung des Freundeskreises der Kulturstiftung der Länder wurde es möglich, die bereits stark vom „Zahn der Zeit“ geschädigten Karten zu konservieren und so wertvolles Kulturgut zu erhalten.

Anliegen der Sonderausstellung ist es, den Besuchern ein Stück Mecklenburg-Geschichte näher zu bringen. Die Anfertigung von Flurkarten war häufig der erste Schritt, um eine Besteuerung von Flächen vornehmen zu können. So wurden auch die Stadtfeldmarken von Waren genauestens vermessen. Die Karten geben nicht nur einen Eindruck von der Landschaftsgestaltung der Region um Waren im 18. Jahrhundert, es wurden auch die Grundbesitzer oder Pächter der Felder und Wiesen eingetragen. Die Flurformen lassen Rückschlüsse auf die Landwirtschaft zu, und es sind die Siedlungsstrukturen jener Zeit dokumentiert. Vieles hat sich seitdem im Landschaftsbild verändert. Sölle wurden durch die Melioration beseitigt; Glashütten und Teeröfen, wichtige Wirtschaftsstandorte im 18. Jahrhundert, wurden aufgegeben und ihre Standorte sind heute in Vergessenheit geraten. Kriege, Seuchen, Missernten und Bauernlegen führten zur Aufgabe von Dörfern und Bauernstellen. Zahlreiche historische Flurnamen haben die Zeit überdauert und lassen sich aus der Kenntnis der Geschichte erklären. Über viele Generationen haben sich auch Sagen und Mythen erhalten, die eng mit der Landschaft und ihren Bewohnern verbunden sind.

Informative Texte, Bilder und ausgewählte Exponate helfen, die Sprache der historischen Karten besser zu verstehen und ein Stück Landesgeschichte zu entdecken. Die Karten bergen eine Fülle von Informationen zur mecklenburgischen Geschichte und sind nicht nur für Historiker und Heimatforscher eine wahre Fundgrube.

Die Ausstellung wird vom 1. September bis zum 28. November im „Haus der Sammlungen“ im Müritzeum gezeigt.