Backhaus weist Vorwürfe von Sägewerksbetreiber entschieden zurück
Die Unterstellung, die unzureichende Bereitstellung von Buchenstammholz durch die Landesforst sei mitverantwortlich für die Schließung des Sägewerkes der Firma Pollmeier am Standort Malchow, weist Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus entschieden zurück. „Dem Unternehmen war bereits vor der Ansiedlung in Malchow bekannt, dass die Jahreseinschnittskapazität von 200.000 fm Buchenstammholz pro Jahr weit über dem nachhaltigen Aufkommen des gesamten Landes Mecklenburg-Vorpommern liegt. Zudem gehört etwa nur die Hälfte der Gesamtwaldfläche in M-V zur Landesforst“, so Backhaus.
Die Landesforst kann ökologisch und ökonomisch vertretbar zwischen 30 und 40.000 fm Buchenstammholz jährlich vermarkten. Die Firma Pollmeier erwarb davon ab dem Jahr 2000 jährlich ca. 40 bis 50 Prozent.
„Die Landesforst muss am Markt agieren und kann sich nicht von einem Abnehmer abhängig machen. Selbst wenn die Landesforst die gesamte Menge an Pollmeier verkauft hätte, wäre die Verarbeitungskapazität nicht annähernd erreicht worden. Seitens der Privatwaldbesitzer in M-V wurde das Einkaufsverhalten der Firma Pollmeier mehrfach kritisiert. Die Gütebewertung des Holzes sowie die firmeneigene Preisgestaltung führten dazu, dass einige Privatwaldbesitzer von Holzverkäufen an die Firma Pollmeier Abstand genommen haben. Ich bedauere die Schließung des Sägewerkes in Malchow sehr, denn mir ist jeder Arbeitsplatz in M-V wichtig. Die Verantwortung auf das Land abzuschieben, um von unternehmerischen Fehlentscheidungen abzulenken, ist aber verantwortungslos.“
Backhaus verweist zudem auf ein Schreiben des damaligen Landwirtschaftsministers Martin Brick an seinen Kollegen Wirtschaftsminister Jürgen Seidel vom Sommer 1998. Im Hinblick auf die beabsichtigte Förderung der Ansiedlung durch das Wirtschaftsministerium warnte Brick vor der dadurch entstehenden „großen Differenz zwischen dem verfügbaren Buchen- und Eichenstammholzaufkommen und der Bearbeitungskapazitäten in Mecklenburg-Vorpommern.“
Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV