„Dr. Rolf Gaue hat sich durch seine Kompetenz, sein züchterisches Können, sein pflanzenbauliches Wissen und seine Fähigkeit, praxisrelevante Notwendigkeiten frühzeitig zu erkennen, über mehrere Jahrzehnte und über die Grenzen unseres Landes hinaus einen Namen als bedeutender Rotkleezüchter gemacht“, sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute auf der MeLa in Mühlengeez (Landkreis Güstrow). „Mit der Verleihung des Pflanzenzuchtpreises 2007 bedanke ich mich für die hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Züchtung.“
Der Preisträger war viele Jahre im Institut für Öl- und Futterpflanzenzüchtung (IÖF) Malchow auf Poel tätig und trug wesentlich dazu bei, dass die Einrichtung das Leitinstitut für die Rotkleezüchtung der damaligen DDR wurde und damit auch die Koordinierung der Züchtung der damaligen Sowjetunion, Polens und der ?SSR übernahm. Nach der Wende wirkte Dr. Rolf Gaue maßgeblich am Aufbau des Sortenprüfwesens in den baltischen Staaten sowie am Aufbau von Kooperations- und Vertriebsstrukturen in den mitteleuropäischen Ländern mit.
Die Erhaltungszucht der Rotkleesorte MARINO zählt zu seinen bedeutendsten Zuchterfolgen. „MARINO konnte sich durch intensive erhaltungszuchtmäßige Bearbeitung über vier Jahrzehnte als Spitzensorte auf dem Markt behaupten“, heißt es in der Laudatio von Minister Dr. Backhaus.
Weitere Erfolge bei der Neuzucht diploider (einen doppelten Chromosomensatz aufweisender) Rotkleesorten wurden durch die Zulassung der Sorten PIRAT (1993) und DIPLOMAT (2001) erzielt.
Seit 1996 wird an der Züchtung tetraploider Rotkleesorten gearbeitet. Insgesamt wurden hier durch die Arbeitsgruppe um Herrn Dr. Gaue sieben Sorten bis zur Zulassung geführt.