Neuer Hafen für Prerow auf dem Darß

Seidel: Planung ist auf den Weg gebracht

Der neue Hafen in Prerow auf dem Darß kann geplant werden. Wirtschaftsminister Jürgen Seidel übergab am Montag einen Förderbescheid über 446.000 Euro an die Gemeinde Prerow. „Mit der konkreten Planung findet eine jahrzehntelange Diskussion um die Schließung und Verlagerung des Nothafens Darßer Ort ihr Ende“, sagte Seidel am Montag. „Ziel ist ein Etappenhafen mit 250 Liegeplätzen für Sportboote, für die örtlichen Berufsfischer und den Seenotrettungskreuzer.“

Mit der Förderung können die Vorbereitung des Baurechts, die Bauleitplanung und die Umweltverträglichkeitsprüfung begonnen werden. Die Gemeinde beteiligt sich mit 19.000 Euro an den Planungskosten.

„Für die weitere touristische Entwicklung in der Region ist das ein gutes Signal“, sagte Seidel. „Ein Etappenhafen an der Außenküste des Darß ist erforderlich, um den Lückenschluss zwischen Hohe Düne und Barhöft zu gewährleisten.“

Der Nothafen Darßer Ort ist nach Aufgabe der Funktion als Armeehafen seit Anfang der 90er Jahre von Sportbooten genutzt worden. Er war auch Stützpunkt für den Seenotrettungskreuzer der DGzRS. Für diese Funktionen ist der Nothafen auf Dauer nicht geeignet.

„Jetzt sind wir auf dem Weg zur Verwirklichung der Pläne“, sagte Seidel. „Wir werden auch den Bau des Hafens fördern.  Dadurch kann in der Tourismusbranche in und um Prerow eine Vielzahl von Arbeitsplätzen gesichert und neu geschaffen werden.“ Der maritime Tourismus ist einer der Hauptmärkte für die touristische Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern. Hier erwirtschaften knapp 1.400 Unternehmen mit rund 7.000 Arbeitsplätzen einen Jahresumsatz von 170 Millionen Euro. „Das Interesse an Segeltörns entlang der Ostseeküste wächst ständig. Der Hafen in Prerow ist unverzichtbar für den Segelsport an unserer Küste“ sagte Seidel.

Für die Schließung des Nothafens, der in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft liegt, hatte es in den vergangenen Jahren viele verschiedene Lösungsvorschläge gegeben. Unter anderem waren Inselhäfen und Küstenhäfen vor Prerow, Wustrow und Zingst in der Diskussion. Zusätzlich gab es Varianten, die Durchstiche an den drei genannten Orten vorschlugen. Im Laufe der Jahre waren verschiedene Gutachten in Auftrag gegeben worden, die vor allem naturschutzrechtliche und Umweltgesichtspunkte behandelten.

Die Gemeinde Prerow hatte am 03.06.2008 einen Beschluss zur Errichtung eines „Ersatzhafens für den Nothafen Darßer Ort“ gefasst. Der Sportbootetappenhafen soll als so genannter Buchtenhafen über Liegeplätze für Sportboote, örtliche Berufsfischer sowie eine Anlegemöglichkeit für Fahrgastschiffe und einen Liegeplatz für den Seenotrettungskreuzer verfügen.