Als tendenziös und irreführend hat der Landesverband der JungsozialistInnen in der SPD (Jusos) den „Bild“-Artikel vom 24.09.2007 über sinkende Nettolöhne kritisiert.
Dazu der Juso-Landesvorsitzende Robert Hagen:
„Die Behauptung, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hätten aufgrund eines dreister in die Tasche greifenden Staates weniger Geld zur Verfügung, ist falsch. Richtig ist vielmehr, dass die Beschäftigten in der Bundesrepublik immer weniger an der positiven wirtschaftlichen Entwicklung teilhaben. In den letzten Jahren mussten sie als einzige in Europa sinkende Reallöhne hinnehmen.“ Ursache hierfür waren Lohnabschlüsse, die zum Teil unter der Inflationsrate lagen, sowie Arbeitszeitverlängerungen.
„Bei ihrer Fokussierung auf steigende Abzüge vom Bruttolohn unterschlägt ‚Bild‘ die Kosten der Wiedervereinigung sowie die Tatsache, dass die Sozialbeiträge zum Beispiel eine hochwertige medizinische Versorgung und Einkommen für Millionen Rentnerinnen und Rentner sowie Erwerbslose sicherstellen“, so Hagen weiter. Notwendig sind an der Inflation und Produktivität orientierte Lohnerhöhungen sowie ein gesetzlicher Mindestlohn als Schutz vor Armutslöhnen. Das höhere „Brutto“ führt dann auch zu mehr „Netto“! Die Kritik an Sozialbeiträgen, die zum Erhalt unseres Sozialstaates notwendig sind, ist unangemessen und irreführend!