Minister Dr. Backhaus: Witterung lässt Ernte stocken

„Knapp 16.000 Hektar Winterweizen wurden in der vergangenen Woche geerntet, damit sind 27,4 Prozent des Winterweizens vom Halm.

Die geschätzten Erträge liegen bei 60 Dezitonnen pro Hektar – das sind ca. 18 Prozent weniger als der Vorjahresertrag und der Durchschnittsertrag der letzten sechs Jahre. Ich bin besorgt, dass das unbeständige, kühle und von Regen durchzogene Wetter in der vergangenen Woche die Ernteaktivitäten auf den Feldern Mecklenburg-Vorpommerns fast zum Erliegen gebracht hat“, so der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus zur aktuellen Erntesituation.

Zu den witterungsbedingten Ertragsverlusten kämen in verstärktem Maße Qualitätsprobleme, wie niedrige Fallzahlen, nicht befriedigendes Hektolitergewicht, hoher Kleinkornanteil und hohe Feuchten hinzu. Diese würden sich negativ auf die zu erzielenden Preise auswirken. „Pro Tonne Brotweizen wurden im Juli durchschnittlich 153,40 Euro bezahlt, das sind drei bis fünf Euro pro Dezitonne mehr als im Vorjahr. Trotz dieses guten Marktpreises ist jedoch zu befürchten, dass die Ertragseinbußen nicht ganz ausgeglichen werden“, so Minister Backhaus.

Er informiert weiter, dass gut 90 Prozent der Rapsflächen im Land abgeerntet sind. Der geschätzte Ertrag pegelt sich bei 34,8 dt/ha ein und fällt damit etwa 10 Prozent niedriger aus als im Vorjahr bzw. im Durchschnitt 2001 bis 2006: (38,3 dt/ha).

Der Jahreswitterungsverlauf mit Kahlfrost und Trockenheit sowie Spätinfektionen mit pilzlichen Krankheiten fordern nicht nur ihren Tribut in der Höhe der Erträge, auch die Qualität des Rapses leidet erheblich. Kleine Körner und niedrige Ölgehalte sind die Folge. Im Juli wurde die Tonne Raps mit etwa 266 Euro gehandelt, das entspricht einem Preiszuwachs von ca. 15 Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum und dem Frühjahr dieses Jahres.

Im Hinblick auf die Rapsaussaat weist Minister Backhaus darauf hin, dass enge Rapsfruchtfolgen und der extreme Witterungsverlauf vom Herbst 2006 bis zur Ernte 2007 zu verstärkten Problemen durch den Befall mit pilzlichen Schaderregern in der Abreifephase geführt haben. „Es ist deshalb ein hohes Ausgangspotenzial an Krankheitserregern auf den Ernterückständen vorhanden. Dies erfordert nicht nur, die Schlagauswahl sondern auch die Bodenbearbeitung besonders sorgfältig durchzuführen“, so Backhaus.