Minister Backhaus beim Gartenbautag Mecklenburg-Vorpommern in Gülzow

„Nach einjähriger Bauzeit kann die insgesamt 160 Quadratmeter große Arbeitshalle zur Aufbereitung, Lagerung und Auswertung der Feldversuche durch die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums für Freilandgemüsebau in Betrieb genommen werden“, sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus anlässlich des Gartenbautages Mecklenburg-Vorpommern heute in Gülzow (Landkreis Güstrow) und hob die Bedeutung des Standortes als Forschungs- und Versuchsstandort hervor. „Wir verfügen damit über modernste Aufbereitungs- und Lagerbedingungen“, machte Backhaus deutlich. Die Gesamtinvestitionen für den Hallenneubau belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro. Die heute eingeweihte Halle sei das eigentliche Herzstück des Kompetenzzentrums für Freilandgemüse, für das am 2. September 2004 auf dem heutigen Versuchsfeld die feierliche Grundsteinlegung erfolgte. Das bisherige Gesamtinvestitionsvolumen für die Entwicklung des Kompetenzzentrums für Freilandgemüse in Gülzow beträgt rund 1,56 Millionen Euro.

„Effizienzkriterien, aber auch die immer enger werdenden finanziellen Spielräume für das gärtnerische Versuchswesen haben dazu beigetragen, dass sich die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern  frühzeitig für eine Beteiligung an der länderübergreifenden norddeutschen Kooperation entschieden hat“, hob der Minister in seiner Rede hervor. Auf der Grundlage der unterzeichneten Rahmenvereinbarung der Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern aus dem Jahre 2004 begann die überregionale Zusammenarbeit zwischen den heute insgesamt acht Forschungs- und Versuchsstandorten mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Straelen (Unterglasgemüseanbau), Fünfhausen (Pflanzenschutz), Jork (Obstbau), Hannover-Ahlen (Zierpflanzenbau), Ellerhoop-Thiensen (Baumschulen), Bad Zwischenahn (Azerca-Kulturen) und Quedlinburg-Ditfurth (Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau) sowie Gülzow (Freilandgemüsebau).

„Lebensmittel mit krankheitsvorbeugendem Potential wie Obst und Gemüse, die präventiv gegen Herz-Kreislauf- und Immunkrankheiten wirken, gilt es gezielt weiter zu entwickeln und am Markt zu platzieren“, sagte der Minister. Mecklenburg-Vorpommern als Gesundheits- und Tourismusland setze neben dem hohen Erholungswert der Natur vor allem auf die nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume. „Dabei spielen die innovative Produktentwicklung im Bereich der Ernährung und der Gesundheit eine wichtige Rolle“, so Backhaus.

Auf einer Anbaufläche von über 4.500 Hektar beträgt die geschätzte Gesamtproduktion für dieses Jahr rund 57.000 Tonnen Obst und 30.000 Tonnen Gemüse. Der Apfel als Top-Kultur im Obstanbau überzeugt 2008 mit einer Rekordernte von bisher noch nie erreichten 50.000 Tonnen. In den 224 Betrieben im Land konnten 2007 mit den über 6.500 Beschäftigten gut 60 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet werden. Das macht einen Anteil am gesamten Produktionswert der Landwirtschaft von 3,3 Prozent aus. „Durch die konsequente Umsetzung der Richtlinien für den kontrollierten Integrierten Anbau haben wir auch aus Sicht des Umwelt- und Verbraucherschutzes einen beispielhaften Standard erreicht, der auf über 75 Prozent der Obst- und Gemüseflächen unseres Landes praktiziert wird“, machte Minister Backhaus deutlich. Um diese positive Entwicklung weiter zu unterstützen, seien in diesem Jahr finanzielle Mittel in Höhe von insgesamt rund 627.000 Euro an die Betriebe ausgereicht worden.

Im Hinblick auf die bevorstehende BUGA in Schwerin hob der Minister die gemeinsame Präsentation der Gärtnerinnen und Gärtner Mecklenburg-Vorpommerns in einem „Haus der Grünen Verbände“ hervor. „Im Mittelpunkt steht die Umsetzung der Grundsätze einer nachhaltigen, umweltorientierten und verbraucherfreundlichen Agrar- und Umweltpolitik“, sagte Backhaus. Dazu gehören die Trends „Lebenslanges Lernen“, „Gesundheit, Bewegung und Ernährung“ sowie „Schutz der natürlichen Ressourcen“, „Energie und Mobilität“.