Mecklenburg-Vorpommern bei Exzellenzinitiative ausgeschieden

Grüne bedauern Ausscheiden beider Landesuniversitäten

Mit Bedauern haben die Grünen zur Kenntnis genommen, dass beide Landesuniversitäten in der Vorrunde der Exzellenzinitiative der Bundesregierung ausgeschieden sind. Damit ist Mecklenburg-Vorpommern das einzige Bundesland, das nicht mehr an der Endrunde des wichtigsten deutschen Forschungswettbewerbs teilnimmt. Nach jahrzehntelanger Unterfinanzierung der Hochschulen müsse die Landespolitik endlich die richtigen Lehren ziehen und konsequent in Zukunftsthemen finanzieren, so die Bündnisgrünen MV.

Neben Brandenburg hat es dieses Mal auch Sachsen-Anhalt in die Endrunde geschafft. Mecklenburg-Vorpommern wird dagegen auch in der zweiten Förderphase bis 2017 keine zusätzlichen Forschungsgelder vom Bund erhalten. Am vergangenen Mittwoch verkündete die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das frühe Aus für die Projekte aus dem Nordosten. „Zwischen 2005 und 2017 werden wir vermutlich als einziges Bundesland vom wichtigsten Förderwettbewerb des Bundes ausgeschlossen sein – und zwar aus nachvollziehbaren Gründen“, so Johannes Saalfeld, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Regierungsparteien haben vor allem verpasst, in wichtige Zukunftsthemen zu investieren.

„Bis heute gibt es zum Beispiel kein Kompetenzzentrum für Windkraftenergie. Das ist in einem Küstenland kaum vorstellbar. Nur dank Nordex konnte erst kürzlich die erste Stiftungsprofessur zu diesem Thema berufen werden. In Sachsen gibt es bereits acht vergleichbare Professuren“, sagte Saalfeld. Auch die von der Bundesregierung finanzierten sechs Modellregionen (Smart Energy Regions) seien dann nur folgerichtig an Mecklenburg-Vorpommern vorbeigegangen. „Das ist leider symptomatisch für die Forschungs- und Entwicklungspolitik in unserem Land. Brandenburg und Sachsen-Anhalt zeigen uns stattdessen, dass unsere Strukturschwäche im Nordosten nicht mehr nur aus der Vergangenheit resultiert, sondern von der Landespolitik zu verantworten ist“, so Saalfeld. Die Wissenschaftspolitik im Nordosten müsse grundlegend überdacht werden. Wissenschaftsminister Tesch (CDU) habe nach fast fünf Jahren im Amt keine relevanten Impulse setzen können.

Quele: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landesgeschäftsstelle M-V