Der Ludwig-Bölkow-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern ist am Donnerstag von Wirtschaftsminister Jürgen Seidel an das Rostocker Unternehmen „Silicann Technologies GmbH“ und die „neoplas control GmbH“ aus Greifswald verliehen worden.„Beide Unternehmen zeichnet aus, dass aus ihren Ideen marktfähige Produkte entstanden sind. Die Wirtschaft unseres Landes braucht mehr dieser kreativen Köpfe“, sagte Seidel bei der Preisverleihung am Donnerstag in Greifswald.
Die „Silicann Technologies GmbH“ erhielt den Preis für die Entwicklung neuer industrieller Sensoren. Die sogenannten „PCS-Farbsensoren“ bilden das menschliche Farbensehen technisch nach. Farbprüfungen in der Industrie – etwa bei der Qualitätskontrolle – können so fast nach „menschlichen“ Maßstäben getroffen werden.
Der zweite Preisträger, die „neoplas control GmbH“, hat ein neuartiges Lasersystem konstruiert, mit dem Messsysteme zur Prozesssteuerung verbessert werden können. Anwendungsbereiche der „Q-MACSysteme für Prozesssteuerung u. Spurengasanalyse“ sind die Halbleiterindustrie, die Umwelttechnik, die Medizin- und die Überwachungstechnik. Beide Unternehmen teilen sich das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. „Im globalen Wettbewerb müssen wir besser und schneller sein als andere. Dazu benötigen wir Spitzenverfahren und High-Tech-Produkte, mit denen wir uns von Wettbewerbern dauerhaft abheben können“, sagte Seidel.
Den mit 2.000 Euro dotierten „Ludwig-Bölkow-Nachwuchspreis“ erhalten die Rostocker Nils Einecke, Björn Kruse und Philipp Müller für ihr Projekt „Nanotechnik macht Schule“. Den Schülern ist es gelungen, Versuche zur Nanotechnologie für den schulischen Bereich mit einfachen Alltagsmitteln und in kurzer Zeit zu ermöglichen. Eine Anerkennung wurde Marian Lüder vom Institut für Nachrichtentechnik der Universität Rostock ausgesprochen. In der Studienarbeit „Stairmaster“ entwickelte sie ein System zur Aktivitätsmessung von Personen. In dem etwa 78 Gramm leichten, Streichholschachtel-großen mobilen Gerät werden Bewegungsform, Bewegungsdauer und Bewegungsverhalten gespeichert.
Der Ludwig-Bölkow-Technologiepreis zeichnet Unternehmen und Personen aus, die sich um den erfolgreichen Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in die Wirtschaft in Form von Produkten, Verfahren oder technologische Dienstleistungen besonders verdient gemacht haben. Der „Nachwuchspreis“ richtet sich an Schüler und Studenten. Mit dem Nachwuchspreis soll zugleich der Anreiz gegeben werden, dass Jugendliche sich verstärkt der anwendungsorientierten Technik und dem Bereich Forschung und Entwicklung widmen.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern und die drei Industrie- und Handelskammern des Landes hatten den Preis mit Unterstützung der Landestechnologiezentren in diesem Jahr zum fünften Mal gemeinsam ausgelobt. Eingereicht wurden in diesem Jahr 27 hochwertige Produkt- oder Verfahrensentwicklungen und technologische Dienstleistungen aus verschiedensten Bereichen der Ernährungsbranche, Fahrzeugtechnik, IT-Dienstleistungen, Messtechnik, Medizintechnik, Materialforschung, Biologie und erneuerbare Energietechnologien. Die Bewerbungen wurden nach Neuheitsgrad, Aktualität und Anwendungsbreite, technischer und wirtschaftlicher Umsetzbarkeit sowie Marktfähigkeit bewertet.