Lokführer sind weder wahnsinnig noch Erpresser

Der Vorstand der Deutschen Bahn hat heute in ganzseitigen Anzeigen den Streik der Lokführer als „Wahnsinn“ bezeichnet.

Das ist entschieden zurückzuweisen. Der Streik der Lokführer ist ein durch das Grundgesetz gedeckter Arbeitskampf für berechtigte Forderungen. Die, die diesen Streik beschlossen haben, sind nicht wahnsinnig, nein, es sind die Lokführer in Deutschland, die täglich hart und verantwortungsbewusst arbeiten, wenn sie nicht streiken.

Heute wirft ihnen der Bahnvorstand vor, dass sie ein „Unternehmen und ein ganzes Land erpressen“. Auch diese Wortwahl ist völlig unangebracht, denn die Lokführer sind keine Erpresser, die durch Drohung oder Gewalt die Herausgabe von Geld fordern. Sie kämpfen lediglich um faire Löhne und die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen.
Wir halten es daher für erforderlich, dass sich Bahnchef Mehdorn bei seinen Mitarbeitern für seine Wortwahl entschuldigt.

Ein erfolgreicher Streik wird auch zu keinem „Tarifchaos“ im Unternehmen Deutsche Bahn führen. Jetzt, wo der Streik in seine entscheidende Phase tritt, versucht der Bahnvorstand Stimmung gegen die Lokführer zu machen. Das ist zwar nicht Wahnsinn, es hat aber Methode. Diese Stimmungsmache ist unvernünftig und unsinnig!
Wirklich vernünftig wäre, nicht nur „über vieles reden“ zu wollen, wie es in der Anzeige heißt. Vernünftig wäre, sich nicht weiter zu weigern, über die Forderungen der Lokführer zu verhandeln.