„KUNST HEUTE“ im Fokus

Nachgefragt bei der Projektleiterin Tanja Zimmermann

Das Staatliche Museum am Alten Garten in Schwerin. Auch das Museum in Schwerin ist 2018 Veranstaltungsort von „KUNST HEUTE“. Foto: M.M.

Eine interessante Kultur-Veranstaltung lockt in den „goldenen Herbst“. Vom 3.Oktober bis 7.Oktober heißt es in M-V „KUNST HEUTE“, bereits zum zehnten Mal. An 64 Orten mit über 300 Beteiligten werden dabei Ausstellungen, Veranstaltungen, Installationen, Führungen und Gespräche stattfinden.

MV-SCHLAGZEILEN fragte bei Tanja Zimmermann, Projektleiterin „KUNST HEUTE“, nach

Tanja Zimmermann über die landesweite Veranstaltung „KUNST HEUTE“, die Idee zu diesem Projekt, die Veranstaltungsorte und den Stellenwert von Kultur bzw. Kunst in M-V

„Die Kunstszene in M-V entwickelte sich sehr lebendig…“

Frage: „Kunst Heute“ – was verbirgt sich hinter dieser Veranstaltung?

Tanja Zimmermann: Diese landesweite Veranstaltung „KUNST HEUTE – zeitgenössische Kunst erleben in Mecklenburg-Vorpommern“ wurde 2008 durch die beiden Landesverbände, die Künstlerinnen, Künstler bzw. Kunstinstitutionen vertreten, ins Leben gerufen, um der aktuellen Kunst im Land ein breiteres Forum in der Öffentlichkeit zu bieten.

Die Vernetzung von bildenden Künstlerinnen bzw. Künstler  mit Museen, Galerien und Kunstvereinen ist ein besonderes Anliegen dieser Initiative. Zum ersten Mal kooperieren die beiden Landesverbände nun auch mit dem Verein der Schlösser, Guts- und Herrenhäuser Mecklenburg- Vorpommern.

Frage: Welche Orte in M-V werden dazu Kunst präsentieren?

Tanja Zimmermann: Alle 64 Orte, die Ausstellungen, Veranstaltungen oder  Installationen präsentieren werden, anzuführen würde hier den Rahmen sprengen. Es sind neben den städtischen Zentren wie Rostock oder Schwerin auch viele Orte im mecklenburgischen Binnenland: Mestlin, Kaarz, Sternberg, Vogelsang, Kummerow, aber auch Küstenorte wie Ahrenshoop oder Puttbus.

Frage: Wer hatte die Idee zu dieser Veranstaltung? Wie verlief die Kooperation mit einzelnen Einrichtungen?

Tanja Zimmermann: Die Idee dazu  hatten, wie eingangs erwähnt, Künstlerinnen bzw. Künstler im Jahr 2008, die sich für die zeitgenössische Kunst, die oft eine experimentelle, die Dinge hinterfragende Kunst ist, ein interessiertes und aufgeschlossenes Publikum wünschten.

Die Zusammenarbeit mit dem Verband der Kunstmuseen, Galerien und Kunstvereine macht die Ernsthaftigkeit und Professionalität deutlich. Da die Veranstaltung jetzt schon etabliert ist, verlief die Kooperation mit den einzelnen Einrichtungen sehr unproblematisch.

Es gibt eine Arbeitsgruppe, die aus Vorstandsmitgliedern der beiden Verbände und den Projekt-Mitarbeitern besteht. Die teilnehmenden Künstlerinnen bzw. Künstler  und Kunst-Institutionen nutzen diesen Fokus auf ihre Arbeit. Wir versuchen gute Werbung für die Kunst  zu leisten und freuen uns, dass sie sich auch interessieren.

Frage: Wie beurteilen Sie die Bedeutung und den Stellenwert von Kunst und Kultur in M-V? Wir leben ja in Zeiten, in denen sich „alles rechnen soll“…

Tanja Zimmermann: Die Kunstszene von Mecklenburg Vorpommern hatte in den letzten 10 Jahren eine sehr lebendige Entwicklung. Die Kunst-Institutionen präsentierten tolle Ausstellungsformate, unter anderem das Staatliche Museum Schwerin, die Kunsthalle Rostock, das Kunstmuseum Ahrenshoop, das Neue Kunsthaus Ahrenshoop / Künstlerhaus Lukas, das Künstlerhaus Plüschow und viele andere private Galerien mehr.

Es siedelten sich erfreulicherweise viel junge Künstlerinnen bzw. Künstler, welche die Kunsthochschulen des Landes  besuchten, wie beispielsweise die Uni Greifswald/CDF Institut und die Hochschule Wismar/Institut für Gestaltung, oder von den Kunsthochschulen anderer Bundesländer wieder nach M-V kamen, hier an.

Auf die Nachwuchsförderung legt das Kultusministerium seit einiger Zeit großen Wert,  was ein Segen für die Entwicklung einer lebendigen Gesellschaft und einer lebendigen Kunst- und Kulturszene ist.

Wir wünschen uns, dass mehr Wert darauf gelegt wird, dass Kunst in den öffentlichen Raum kommt und nicht zuletzt, dass Kunst-am-Bau-Projekte normaler werden.

Kultur spielt in Mecklenburg und Vorpommern schon eine Rolle, denkt man nur an die bedeutenden Musikfestspiele… Aber: Die traditionellen Kunstzentren waren woanders. Wir arbeiten daran, dass wir eins werden.

Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für die Kultur und die Kunst in M-V!

M.Michels