Kulturelle Sommer-Highlights der Hansestädte M-V 2017

Die Klassiker-Tage in Wismar im Fokus

Was wäre Mecklenburg-Vorpommern im Sommer ohne die zahl- und abwechslungsreichen Festspiele, Festivals und weiteren Kulturveranstaltungen.

Gerade die Hansestädte in M-V bieten dabei ein umfangreiches Programm. In Demmin gab es bereits  viel Zuspruch zum Peenefest vom 9.Juni bis 11.Juni. Greifswald lädt vom 14.Juli bis 16.Juli zum Fischerfest Gaffelrigg ein. Die Wallensteintage locken vom 20.Juli bis 23.Juli nach Stralsund. Und vom 10.August bis 13.August werden sportlich und kulturell „die Segel“ bei der Hanse Sail in Rostock „gesetzt“. In Anklam wird zudem gefeiert – beim 13.Hansefest vom 18.August bis 20.August.

Auch in Wismar wird im Sommer 2017 ein vielfältiges Kulturprogramm geboten, ob mit den Mittwochskonzerten in der Nikolaikirche, dem Schwedenfest vom 17.August bis 20.August und vor allem ebenfalls mit den Klassiker-Tagen in der geschichtsträchtigen Sankt-Georgen-Kirche.

Die Klassiker-Tage in Wismar sind inzwischen mehr als nur ein kultureller Geheim-Tipp in M-V… In diesem Jahr wurde bzw. wird vom 6.Juli bis 29.Juli in 13 Vorstellungen Goethes Faust I und vom 3.August bis 12.August Hofmannsthals „Jedermann“ präsentiert.

Künstlerischer Leiter der Klassiker-Tage in Wismar ist übrigens ein guter Bekannter in M-V, Sascha Gluth, der von 2002 bis 2012 den „Störtebeker“ bei den gleichnamigen Festspielen in Ralswiek/Rügen spielte und nun in Wismar in der Rolle des „Dr. Faust“ und des „Jedermann“ zu erleben ist.

Welchen Stellenwert haben aber die Klassiker-Tage in Wismar nun aus Sicht des Geschäftsführers der Hansekontor Wismar GmbH Frank Markwardt, welche die Klassiker-Tage produziert?

MV-Schlagzeilen fragte nach

F.Markwardt über den Stellenwert der Klassiker-Tage im Kultur-Kalender von M-V, den Zuspruch des Publikums, die besonderen Herausforderungen, die Unterstützung durch Stadt bzw. Land und die Saison 2018

„Wir haben den Nerv des Theaterpublikums getroffen…“

Frage: Die Klassiker-Tage in Wismar sind noch relativ jung. Wie beurteilen Sie deren Stellenwert im jährlichen Kulturkalender von M-V?

Frank Markwardt: Ich glaube, wir können mit Stolz behaupten, unsere Veranstaltungsreihe mittlerweile etabliert zu haben. Was 2014 als ein Versuch begann, klassisches Theater im Festspiel-Kalender M-V zu platzieren, hat den Nerv des Theaterpublikums getroffen.

M-V hat ja eine ganze Reihe an Festspielen zu bieten und damit auch eine große Vielfalt – insbesondere natürlich mit den Festspielen M-V ein Fest der klassischen Musik. Für die Unterhaltung, für Opern- und Musical-Liebhaber… Es ist eigentlich ist für jede bzw. jeden etwas dabei.

Die Klassiker-Tage Wismar komplettieren das Angebot, indem Stücke der klassischen Dramatik in besonderem Ambiente, mit großem Aufwand und dem Anspruch, den Besucher emotional zu erreichen, auf die Bühne gebracht werden.

Frage: Wie entwickelte sich eigentlich der Zuspruch zu den Klassiker-Tagen? Wie ist die Resonanz?

Frank Markwardt: Der Zuspruch war von Anfang an erfreulich hoch. Als beide Stücke in der jeweils ersten Spielzeit liefen, hatten wir die Mehrzahl der Vorstellungen komplett ausverkauft.

Bemerkenswert ist, dass der JEDERMANN bereits 34 Mal gespielt wurde und wir bereits jetzt bei 30 Prozent Buchungen für die sieben Vorstellungen im Jahr 2017 liegen.

Die Zahl der FAUST-Aufführungen haben wir gegenüber 2016 um drei auf dreizehn Vorstellungen erhöht. Mit 20 Spieltagen haben wir  2017 die größte Anzahl an Aufführungen.

Frage: Mit der Sankt-Georgen-Kirche wurde ja ein geschichtsträchtiger Ort für die Klassiker-Tage in Wismar gefunden. Wann beginnt eigentlich der jährliche Bühnenaufbau? Welche besonderen logistischen Herausforderungen sind dabei zu meistern?

Frank Markwardt: Für den Bühnen-Aufbau hatten wir in diesem Jahr großzügige zehn Tage Zeit. Davor war es nur eine knappe Woche. Das ist sehr enger zeitlicher Rahmen und verlangt natürlich eine exakte Planung bzw. Koordinierung der Gewerke. Noch knapper ist aber immer der Umbau zwischen beiden Stücken.

Dafür bleiben gerade einmal drei Tage. Ein technischer Leiter an einem „planwirtschaftlichen“ Staatstheater würde solches niemals mitmachen. Dabei sind die echten Herausforderungen, dass in einem Objekt des Welterbes auch nicht eine einzige Schraube im Bau gesetzt werden darf.

Frage: Wie ist es eigentlich um die Unterstützung von Stadt und Land bestellt? Zufriedenstellend oder ausbaufähig…

Frank Markwardt: Mehr ginge natürlich immer. Aber wir sind sehr dankbar: Einerseits, dass die Stadt von Anfang an Mitveranstalter der Klassikertage ist und uns mit Personal sowie Technik des Theaters und nicht zuletzt bei der Werbung unterstützt. Zudem erhielten wir von der Stadt ja auch die Erlaubnis, die Sankt-Georgen-Kirche als Spielstätte nutzen zu dürfen. Ohne das Engagement der Hansestadt Wismar wären die Klassikertage nicht realisierbar. Andererseits freuen wir uns über die von Anfang an gewährte Unterstützung des Landesmarketing.

Letzte Frage: Stehen eigentlich schon die Termine und die Themen der Klassiker-Tage 2018?

Frank Markwardt: Ja, am 5. Juli 2018 wird Shakespeares  „König Lear“ Premiere haben. Dem JEDERMANN wird eine Pause verordnet und FAUST wird an zwei Wochenenden wieder am Start sein.

Vielen Dank! Dann weiterhin bestes Engagement für die Klassiker-Tage in Wismar, einen regen Zuspruch der Kultur-Interessierten und maximale Erfolge für diese bzw. die kommenden Spielzeiten!

Die Fragen stellte: M.Michels.

1.Foto: Die Sankt-Georgen-Kirche in Wismar: Spielstätte der Klassiker-Tage in Wismar. (Aufnahme: Michels)

2.Foto: Sascha Gluth als „Dr. Faust“. (Aufnahme: Fotoclub Wismar)

3.Foto: Turm der Marienkirche in Wismar, unweit der Sankt-Georgen-Kirche. (Aufnahme: Michels)