Kopfnoten: ungerecht, ungeeignet und überholt

Die Forderung der CDU nach der Einführung von Kopfnoten in den Schulen ist abzulehnen. Die Bewertung des Arbeits- und Sozialverhaltens von Schülerinnen und Schülern mit starren Noten verhindert eine differenzierte Sicht auf die Stärken und Schwächen des/der Einzelnen. Kopfnoten können somit nicht zu einer Verbesserung des Verhaltens führen.

„Eine solche Benotung bezieht weder familiäre Voraussetzungen noch außerschulische Probleme mit ein. Sie benachteiligt Schülerinnen und Schülern mit sozial schwachem Hintergrund.“, so Juso-Landesvorsitzender Robert Hagen. „Unser dreigliedriges Schulsystem ist ohnehin sozial ungerecht. Durch die Einführung von Kopfnoten wird dies noch verschlimmert.“

Kopfnoten zielen nicht auf die Entwicklung eines guten Arbeits- und Sozialverhaltens ab. Die Kinder und Jugendliche lernen stattdessen, dass es sich nur lohnt nach guten Noten zu streben. „Der wahre Wert eines positiven Arbeits- und Sozialverhaltens wird dadurch nicht vermittelt.“, so Hagen weiter. „Auch der Wirtschaft bringt es nichts, wenn Kinder und Jugendliche lernen nur unter Leistungsdruck fleißig zu sein und gut mit ihren Mitmenschen umzugehen.“

Statt dem Modell der Kopfnoten fordern die Jusos ein differenziertes Beurteilungssystem. Dazu Hagen: „Schülerinnen und Schülern muss in Wort und Schrift vermittelt werden, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Es kann nur darum gehen, Eltern und Kindern Hinweise und Einschätzungen zu geben. Eine Verkürzung dieser wichtigen Hinweise auf das starre Notensystem ist hierfür.“

Jusos fordern: Aufhebung der Kleinstaaterei statt einheitlicher Schulbücher

Die Jusos begrüßen die Bestrebungen die Kleinstaaterei im Bildungswesen zu beenden. Die Vereinheitlichung der Schulbücher hilft da nicht. Es ist richtig, dass den Eltern bei einem Umzug von einem Bundesland in ein anderes finanzielle Nachteile durch die unterschiedlichen Schulbücher entstehen. Viel schlimmer, sind jedoch die Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes durch die unterschiedlichen Systeme. „Kinder haben einerseits den Verlust ihrer gewohnten Umgebung und ihrer Freunde zu verkraften. Die Kleinstaaterei im Bildungswesen belastet sie noch zusätzlich mit einem meist komplett anderen Schulsystem.“, meint Juso-Landesvorsitzender Robert Hagen.

„Es wird Zeit, dass die Kultusminister sich des Problems annehmen und zum Wohle der Kinder und Jugendlichen die Kleinstaaterei im Bildungswesen beenden.“, so Hagen weiter.