Ungewöhnliche Drahtesel absolvierten Testphase
Zwei Lastenfahrräder der Nordkirche waren in den Greifswalder Kitas St. Nikolai und St. Marien als umweltfreundliche Transportmittel für kleine Passagiere im Einsatz. Kinder und Erzieher sind gleichermaßen von der Erprobung begeistert, da die elektrisch unterstützten Fahrzeuge neue Möglichkeiten für Ausflüge und Unternehmungen bieten.
Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich den Greifswaldern in den zurückliegenden Wochen des Öfteren auf den Straßen der Hansestadt. Zwei Lastenfahrräder waren dank des sonnigen Wetters hier häufig anzutreffen. Nun sind Lastenfahrräder an sich nichts Ungewöhnliches, in diesem Falle war es vielmehr die für diese Transportmittel eher unübliche „Fracht“, die für Aufsehen sorgte: Jeweils sechs lachende und begeisterte Kita-Kinder! „Wir erlebten staunende Blicke und zauberten vielen Menschen ein Lächeln aufs Gesicht.
Und es kam oft vor, dass die Leute winkten oder hupten, wenn wir vorbeifuhren“, erzählt Steffi Fenske, Leiterin des Kindergartens St. Nikolai. Seit Anfang August waren die beiden Lastenfahrräder in ihrer Kita sowie im Kindergarten St. Marien während einer Testphase unter dem Motto „Kirche für Klima“ im Einsatz. Träger der Einrichtungen sind die Kirchengemeinden St. Nikolai beziehungsweise St. Marien. Zur Verfügung gestellt wurden die Räder vom Klimaschutzbüro der Nordkirche.
Kita-Teams ziehen positive Bilanz
„Klaudia Morkramer von der Nordkirche rief bei uns an und fragte, ob wir interessiert wären, an dem Test mit den Lastenrädern teilzunehmen“, sagt Steffi Fenske. Klaudia Morkramer ist Klimaschutzmanagerin für Mobilität im Klimaschutzbüro der Nordkirche. „Und natürlich waren wir sofort dabei“, so die Kita-Leiterin. Inzwischen sind einige Wochen vergangen, seit die Räder in Greifswald ankamen, und die Bilanz der beiden Kitas fällt durchweg positiv aus.
Das bestätigt Christoph Krumbeck, Erzieher in der Kita St. Marien. „Wir hatten damit eine viel größere Reichweite und konnten bei Ausflügen die Umgebung erkunden und Orte entdecken, die sonst zu weit entfernt wären.“ Als Beispiel nennt Christoph Krumbeck die Milchtankstelle in Kemnitz. „Wir sind aber nicht einfach so losgefahren, sondern haben schon ein bestimmtes Ziel für unsere Fahrten geplant. So war es noch viel spannender und abwechslungsreicher für die Kinder“, so der Erzieher weiter. Die praktische Konstruktion der Räder sorgte dabei für eine unkomplizierte Nutzung: „Helme auf, anschnallen und dann geht die Post ab“, fasst Christoph Krumbeck lachend zusammen.
Elektrische Unterstützung sorgt für Entspannung und Spaß
Ausgestattet sind die dreirädrigen Lastenfahrräder mit zwei Sitzbänken sowie Gurten für bis zu sechs kleine Passagiere. Die radelnden Erzieher, die für den nötigen Vortrieb sorgen, werden dabei durch einen Elektromotor unterstützt. Genaugenommen sind die Lastenräder demzufolge sogenannte Pedelecs. „Sonst wäre das wohl auch nicht zu schaffen, aber mit der elektrischen Beihilfe geht das ganz leicht und macht richtig Spaß“, meint Christoph Krumbeck, der zuvor noch nicht mit einem Pedelec unterwegs war. Auch für Steffi Fenske bedeutete elektrisch unterstütztes Radfahren eine neue Erfahrung.
„So ist es wesentlich einfacher und trotz der Passagiere völlig entspannt“, meint die Kita-Leiterin. „Nicht nur für weitere Ausfahrten, auch im Stadtgebiet haben sich die Räder bewährt.“ Eine große Hilfe seien die Lastenfahrräder bei den regelmäßigen Bibliotheksbesuchen der Kita-Kinder gewesen. „So mussten wir die geliehen Bücher nicht tragen“, sagt Steffi Fenske.
Erfahrungsbericht für Klimaschutzbüro
Dank der vielerorts in Greifswald gut ausgebauten und breiten Radwege sei es auch kein Problem, mit den im Vergleich zu herkömmlichen Rädern doch deutlich breiteren Lastenfahrrädern in der Stadt unterwegs zu sein, so Steffi Fenske. Die Erzieherinnen und Erzieher der beiden Kitas erlebten zudem, dass andere Verkehrsteilnehmer und Passanten wohlwollend und rücksichtsvoll reagierten. So sind sich die Teams der beiden Kitas darin einig, dass der Testlauf ein großer Erfolg war und derartige Räder eine große Bereicherung für Kinder und Erzieher gleichermaßen sind.
„Die hätten wir gern dauerhaft hier“, ist sich Steffi Fenske sicher. Bis zum heutigen Montag, 10. September, waren die beiden Fahrräder in Greifswald unterwegs. Klaudia Morkramer holte sie heute wieder ab und ließ sich bei der Gelegenheit von den Teams der Kitas ihre Erfahrungen mit den pfiffigen Transportmitteln schildern.
Pressemitteilung / Sebastian Kühl, Pommerscher Evangelischer Kirchenkreis, Pressesprecher und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit / Projektstelle „Spiritueller Sommer in Pommern“