Katz: Gute Bildung braucht gute Schulbusverbindungen

Wartezeiten, immer längere Schulwege und ein dadurch nicht enden wollender Schultag – das beschreibt den Alltag vieler Kinder, besonders in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern.

Gegen diese Entwicklung sprachen sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf ihrem Landesparteitag am Wochenende mehrheitlich aus und setzen sich für eine umfassende Neuregelung der Bestimmungen zur Schülerbeförderung in Mecklenburg-Vorpommern ein. „Deren aktueller Zustand verhindert, dass zahlreiche Ziele einer gerechten und zukunftsweisenden Bildungspolitik umgesetzt werden können“, bekräftigt Andreas Katz, bildungspolitischer Sprecher der Bündnisgrünen, „die Interessen der Schüler müssen an die erste Stelle gesetzt werden.“

Zukünftig sollen alle Kinder kostenlos zur nächstgelegenen Schule fahren können, auch wenn dabei Kreisgrenzen überschritten werden. „Wir wollen, dass die Kosten für die Schülerbeförderung generell bis mindestens zur zumutbaren Schulweglänge durch das Land erstattet werden“, fordert Katz. Für öffentliche Schulen und Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft mit besonderen pädagogischen Profilen müssen Ausnahmen unbürokratisch möglich sein. Insbesondere für Schüler der 11. und 12. Klassen dürfe es keine Einschränkungen bei der Schulwahl geben.

Außerdem müssen die Träger des öffentlichen Personenverkehrs und die Schulträger dazu verpflichtet werden, ihre Planungen gemeinsam durchzuführen. „Schulanfangszeiten müssen auf Bahn- und Busverbindungen abgestimmt werden“, fordert Katz. Das Grundangebot des ÖPNV und zusätzliche, vorrangig für den Schülerverkehr bestimmte, Angebote müssen sich sinnvoll ergänzen.

Katz appelliert an die Kreise, sich hier besonders einzusetzen und bei der Neuregelung der Schülerbeförderungsrichtlinien Härten insbesondere für Schüler freier Schulen abzufangen, die nach dem neuen Schulgesetz keinen Anspruch auf kostenlose Beförderung mehr haben. „Die Eltern sind vielfach bis an ihre finanziellen Grenzen gegangen, um den Kindern den Besuch einer freien Schule zu ermöglichen. Es wäre eine unzumutbare Belastung für die Kinder, wenn sie jetzt die Schule wechseln müssten, nur weil das Bildungsministerium willkürlich die Voraussetzungen geändert hat.“

Weike Helene Bandlow