Jordanische Delegation besucht MV

Eine jordanische Delegation besucht derzeit Umwelttechnik-Unternehmen, Industrie- und Handelskammern und Umweltbehörden in Mecklenburg-Vorpommern.

Auf dem Programm stehen Fachvorträge sowie Besuche von Aufbereitungs- und Abfallbehandlungsanlagen. „Die Runderneuerung und Reparatur von Altautoreifen sowie deutsche Qualitätsstandards sind Schwerpunkte der Reise“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Rüdiger Möller am Donnerstag bei einem Empfang. „Der Kontakt geht auf eine Messebeteiligung der Mülot Autotechnik Reifen Lübz zurück. Die Firma war eins von sechs Unternehmen, die ihr Leistungsspektrum auf dem Landesgemeinschaftsstand Anfang 2007 auf der Umweltmesse „Environment“ in Abu Dhabi (VAE) vorstellten.“

„Hier zeigt sich, dass sich die Teilnahme an internationalen Messen lohnt“, sagte Möller. Die Messeförderung des Landes unterstützt die Unternehmen, um die Teilnahmekosten zu minimieren. Die auf der Messe geknüpften Kontakte wurden im Nachgang konsequent weiterverfolgt. So hat das Lübzer Unternehmen für das Public-Private-Partnership-Projekt (PPP-Projekt) „Runderneuerung von Autoreifen“ in Jordanien den Förderzuschlag durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erhalten. Das ist ein Gemeinschaftsprojekt von Mülot, der Universität Rostock, enviMV e.V., dem Zusammenschluss von Firmen aus dem Umweltbereich in MV, und der Ostmecklenburgisch-Vorpommerschen Verwertungs- und Deponie GmbH aus Rosenow.

Die Umweltsituation in Jordanien ist geprägt von zunehmender Verknappung der Wasserressourcen, Versalzung, einem Rückgang der bewaldeten Flächen sowie wachsender Luftverschmutzung in den Großstädten wie Amman und in der Umgebung von industriellen Standorten. „Auf dem Gebiet der Umwelttechnologie bieten sich weitere Kooperationsmöglichkeiten zwischen beiden Ländern an“, sagte Möller. „Firmen aus MV können Technologien und Technik zur Wasseraufbereitung, zur Nutzung regenerativer Energien, zur Meerwasserentsalzung und zur Beseitigung großer Abfallmengen bereitstellen.“

Die Handelsbeziehungen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Jordanien bewegen sich auf einem sehr niedrigen Niveau. Einfuhren aus Jordanien finden gegenwärtig praktisch nicht statt. Die Ausfuhren beliefen sich 2007 mit 71 Millionen Euro auf zwei Prozent des Gesamtexportes Mecklenburg-Vorpommerns. Ausgeführt wurden fast ausschließlich Gerste und Weizen (99,6  Prozent des Export aus MV).