Jörg Vierkant: Theaterdiskussion ehrlich führen

Der kulturpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Jörg Vierkant, hat nach der Vorlage eines Strukturpapiers zur Theater- und Orchesterlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern eine ehrliche Diskussion angemahnt.

Das von der Unternehmensberatung Viventure Culture Solutions im Auftrag der Stiftung der Deutschen Orchestervereinigung vorgelegte Strukturpapier macht vor allem eines deutlich: Die vom Kultusministerium angestoßene Debatte um die richtige Struktur, in welcher Theater- und Orchester in Mecklenburg-Vorpommern zukunftsfähig weitergeführt werden können, war wichtig und richtig. Zudem wird deutlich, dass Kooperationen zwingen erforderlich sind. Dies ist einer erfreuliche Erkenntnis“, so Jörg Vierkant.

„Allerdings wird das Strukturpapier deutlich überbewertet. Denn de facto wurde das von der Landesregierung beschlossene Eckpunktepapier im vorgeschlagenen Modell lediglich um 90 Grad gedreht. Die Ursache dafür scheint die Kapitulation vor der Uneinsichtigkeit in kooperative Lösungen auf Seiten der Hansestadt Rostock zu sein, wo man sich einer Zusammenarbeit mit Schwerin offensichtlich wider besseres Wissen verweigert. Dies halte ich für wenig zielführend. Zudem werden durch das gedrehte Modell der Kooperationsräume bereits fest bestehende vertragliche Vereinbarungen erneut in Frage gestellt. Das kann nicht sinnvoll sein!

Positiv sehe ich die Feststellung, dass sich durch besseres Marketing und eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Tourismus die Auslastung steigern und Mehreinnahmen realisieren lassen. Ansätze für eine solche Zusammenarbeit gibt es bereits an allen Standorten. Sie ließen sich sicher ausbauen, um weitere Einnahmen zu erschließen.

Unter dem Strich macht das Strukturpapier noch einmal deutlich, dass wir um Kooperationen, Zusammenlegung von einzelnen Bereichen und einer Zentralisierung der Geschäftsführungen der Theater und Orchester nicht umhin kommen. Deshalb mahne ich eine ehrliche Diskussion an. Diese muss zielorientiert erfolgen. Basis ist weiter das von der Landesregierung beschlossene Modell. Dies ist auch in der letzten Beratung des Koalitionsausschusses noch einmal deutlich unterstrichen worden“, so Jörg Vierkant.

Jutta Hackert