Innenhof der Alten Post in Greifswald wird verfüllt

Weihnachtsmarkt wird nicht beeinträchtigt

Greifswald. Ab kommenden Montag (29.11.) wird damit begonnen, die Baugrube im Innenhof der Alten Post zu verfüllen. Dies ist notwendig, weil nach dem langen Regen der Boden stark durchfeuchtet ist und damit die Standsicherheit der Baugrube nicht mehr gegeben ist. Für die Arbeiten wird die Grundstückszufahrt in der Domstrasse genutzt. Der Weihnachtsmarkt wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Die nötigen Arbeiten sind mit der Unteren Denkmalschutzbehörde abgestimmt. Zuvor waren im Innenhof der Alten Post, die zum neuen Stadthaus umgebaut werden soll,  archäologische Untersuchungen durchgeführt wurden. Diese begannen Ende November 2009 und dauerten hauptsächlich bis Mai 2010.

Gefunden wurden unter anderem mittelalterliche und frühneuzeitliche Bebauungsstrukturen. Auf zwei Grundstücken wurde die Existenz der Ratsherrenfamilie Lange nachgewiesen, die im 14. Jahrhundert zu den bedeutenden und wohlhabenden Greifswalder Familien gehörte und einen Bürgermeister stellte. Außerdem wurden Ver- und Entsorgungsstrukturen wie Brunnen oder Latrinen freigelegt, die zu den Grundstücken gehörten. Insbesondere die Latrinen bargen zahlreiche Fundgüter wie Keramik, Knochen oder Lederreste. Zu den herausragenden Fundstücken gehörte neben zwei Petschaften der Familie Lange und einem Wachssiegel ein Münzschatz aus dem 14. Jahrhundert, der aus rund 1960 kleinen Silbermünzen besteht. Dabei handelt es sich um den größten Münzschatz, der in den letzten 20 Jahren im Nordosten gefunden wurde. Die Funde werden jetzt gemäß Denkmalschutzgesetz in der Stralsunder Außenstelle des Landesamtes für Kultur und Denkmalschutz untersucht und inventarisiert. Die historischen Mauern werden abgedeckt und gesichert, bevor die Grube verfüllt wird.

Quelle: Stadt Greifswald