Im Rückspiegel: Die Judo-Wettbewerbe der Europaspiele

Deutsche Judo-Mannschaft mit elf Medaillen


Die „Europaspiele“ in Baku sind längst Geschichte. Die Judoka aus Russland, Frankreich und den Niederlanden gewannen dort jeweils dreimal Gold. Für die deutsche Judo-Mannschaft gab es sogar elf Medaillen, wobei Martyna Trajdos in der Klasse bis 63 Kilogramm Gold erkämpfte. Ramona Brussig (PSV Schwerin) jubelte indes über Bronze.

Ramona Brussig

Wie beurteilt nun Ramona ihren Erfolg und die Europaspiele?

Nachgefragt

Ramona über die „Europaspiele“ und weitere Herausforderungen

„Hatte keinen Druck – die Olympia-Quali ist ja geschafft…“

Frage: Noch nachträglichen Glückwunsch zum Erfolg in Baku! Wie verlief der Wettkampf aus Deiner Sicht?

Ramona Brussig: Ich bin mit dem dritten Platz überglücklich. Es waren die ersten „European Games“ und ich durfte daran teilhaben. Ich hatte mich ja über ein Rangliste – allerdings für die Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm, nicht gewohnt die Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm – für die „European Games“ qualifiziert. Der Wettkampf verlief aus meiner Sicht gut. Ich hatte überhaupt gar keinen Druck. Die WM in Korea im Mai habe ich hinter mir und die Quali für Rio ist geschafft.

Frage: Überhaupt war das deutsche Judo-Team ja sehr erfolgreich. Welchen Stellenwert hat diese Sportart hierzulande Deiner Meinung nach?

Ramona Brussig: Judo hat in Deutschland noch keinen hohen Stellenwert. Im TV oder Radio wird nichts übertragen. Es ist wie gehabt – eine Randsportart.

Frage: Wie war ansonsten die Stimmung bei den „Europaspielen“? Wie ist Deine Meinung zur Veranstaltung?

Ramona Brussig: Die Stimmung in Baku war gut. Die Kampfsportarten hatten einigermaßen guten Besuch. Die Veranstaltung, also „die European Games“, sind insgesamt keine schlechte Angelegenheit. Es stellt sich nur die Frage, ob diese notwendig sind. Der Terminkalender unter anderem mit EM und WM ist voll und nun sollen noch diese „European Games“ stattfinden. Es ist ein gigantischer Aufwand. Baku war wie Olympische Spiele aufgezogen, mit Athleten-Dorf und neuen Wettkampfstätten.

Frage: Du warst ja schon bei den WM sehr erfolgreich (Bronze)… Welche Herausforderungen stehen für Dich 2015 noch an?

Ramona Brussig: Ja, die WM in Korea war im Mai. Im November folgt dann die EM in Lissabon vom 27.November bis 29.November. Bis dahin möchte ich meine Verletzung überwunden haben. Ein Aufbau der Schultermuskulatur ist nötig und natürlich viel aktiver Judo-Sport.

Vielen Dank und weiterhin maximale judo-sportliche Erfolge!

Marko Michels

Foto/Michels: Die erfolgreiche Judoka Ramona Brussig.