Handball in M-V: Glückwunsch, Jimmy !

Mecklenburgische Handball-Legende wird 70 Handball-Jahre jung …

70 Jahre zu werden, ist an sich schon beeindruckend. Diese aber noch mit weltmeisterlichen Ehren zu umrahmen, ist hingegen schon eine echte Weltklasse-Leistung ! Klaus „Jimmy“ Prüsse schafft nun dieses „Husarenstück“ am 22.März 2009. Dazu herzlichen Glückwunsch und feucht-fröhliches Feiern, von den MV-Schlagzeilen !

Info: Im Jahr 1939 wurde Klaus Prüsse, von den Fans nur „Jimmy“ genannt, in Prenzlau geboren – allerdings „nur“ geboren, denn er lebte von 1939 bis 1958 bei der Familie in Wismar. Dann wechselte er zum HC Empor Rostock, mit dem er zahlreiche Erfolge feierte. Dennoch blieb Klaus Prüsse Wismar stets treu, denn 1966 heiratete er seine norwegische Freundin Laila in der Hansestadt. Einmal wurde Klaus Prüsse Weltmeister (1963) und einmal holte er WM-Silber (1970).

Aus einem Interview mit dem Autor vom Januar 2007:

Frage: Herr Prüsse, Sie sind langjähriger Wismarer und spielten bis 1953 Fußball bei Einheit Wismar. Dennoch wurden Sie später eine Torwart-Legende. Wie kamen Sie zum Handballsport?

Klaus Prüsse: Ich war als Steppke zunächst ein begeisterter Fußballspieler, der als Straßenfußballer auch die Gehwege in Wismar unsicher machte … Aber 1953 trat ich der Einheit Wismar bei, wollte Fußball „organisierter“ spielen. Zunächst wurde ich dann Torwart. Aber die damaligen Einheit-Handballer suchten einen Torwart und warben mich vom Fußball-Team ab. Ich war sofort begeistert und spielte ab 1954 nur noch als Handball-Torwart.

Frage: Sie gehörten den DDR-Nationalmannschaften bei den WM 1963, 1964, 1966 und 1970 an. Den Titel als Feldhandball-Weltmeister sicherten Sie sich 1963. In der Halle errangen Sie 1970 die Vize-Weltmeisterschaft. Wo war es einfacher – auf dem Feld oder in der Halle?

Klaus Prüsse: Mir machte damals die Umstellung nicht viel aus. Wir spielten zu jener Zeit von April bis August auf dem Feld, dann in der Halle. Etwas kompliziert war eher die Umstellung von der Halle zum Großfeld, denn dort mußte ich plötzlich ein „Fußball-Tor“ hüten. Das größere Tor auf dem Feld verlangt von einem Handball-Torwart daher eine größere Beweglichkeit, eine größere Sprungkraft, um nicht zu sagen eine größere Akrobatik. Dennoch „angelte“ ich mir oftmals auch die vermeintlich unhaltbaren Würfe. Übrigens: Auf dem Feld gab es keine 7 Meter, sondern – aufgrund des größeren Spielfeldes – 13 Meter-Strafwürfe.

Frage: Dem HC Empor Rostock gehörten Sie 1958 bis 1974 an. Gab bzw. gibt es dennoch Kontakte zu Ihrer früheren Heimatstadt Wismar?

Klaus Prüsse: Ich war ja noch als „kleiner Junge“ ein Fan der Wismarer Fußballspieler, damals wie heute von „Anker“.
Ich verfolgte viele Spiele auf dem Jahn-Sportplatz. Dennoch bin ich auch von den TSG-Handball-Damen begeistert …

M. Michels